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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Juwelen hatte, untertauchen und sie nie mehr wieder behelligen.
    Lydia sah ihn nicht, bevor er sie an den Haaren packte. »Buh!« sagte er leise.
    Sie riss ihr Haar los und drehte sich heftig um. »Nimm deine Hände weg.« Beide flüsterten und stellten sich in den Schutz von ein paar Büschen. »Wenn du mich noch einmal berührst, bringt Ross dich um.«
    Bei seinem widerlichen Grinsen wurden Clanceys gelbe, zerbröckelnde Zähne sichtbar. »Aber er wird es ja nicht erfahren, nicht wahr? Willst du ihm davon erzählen? Ich nicht. Nicht, wenn du den Schmuck mitgebracht hast.«
    »Ich hab’ ihn«, sagte sie bissig, nahm den Samtbeutel aus ihrer Tasche und hielt ihn Clancey hin. »Und lass mich bloß in Ruhe von jetzt an.« Sie wollte an ihm Vorbeigehen.
    Er stellte sich ihr in den Weg, indem er eine Hand an einen Baumstamm stützte, wobei er sie fast unter dem Kinn getroffen hätte. Sie erschrak, aber noch bevor sie sich wieder gefangen hatte, war sie mit dem Rücken zum Baurn gefangen, und Clanceys massiger Körper klemmte sie ein.
    »Du bist ganz schön frech geworden, Mädchen, das gefällt mir gar nich’.«
    » Lass mich los«, keifte sie, wehrte sich und versuchte, ihr Knie hochzuziehen. Einmal hatte sie ihn damit zufällig zwischen die Beine getroffen und dabei gelernt, dass das eine wirksame Selbstverteidigung war.
    Geschickt wich er ihrem Knie aus. »Du machst mich verrückt, Mädchen, ehrlich. Schön wild und geil.«
    Sein stinkender Atem berührte schwallweise ihr Gesicht. Er griff nach ihrer Brust und drückte sie grausam zusammen. »Nein«, schluchzte sie und schlug zu. Sie würde nicht noch einmal so etwas erdulden. Nicht jetzt, wo sie Ross kannte. Dazu mü ss te Clancey sie vorher umbringen.
    »Ich schätze, du hast schon ’n paarmal Lust gehabt, mich mal wieder zwischen den Beinen zu haben statt deinem Gangster. Nehme mal an, mit Pferden kann er’s besser als mit dir.«
    »O Gott, nein.« Er hatte ihr Mieder aufgerissen und griff in ihr Hemd, um kräftig in ihre Brustwarzen zu kneifen. »Das hat dir doch gefehlt, stimmt’s?«
    Lydia wollte nicht schreien, weil sonst das ganze Lager angerannt gekommen wäre. Dann würden sie Clancey sehen und erfahren, was er ihr angetan hatte. Er würde es ihnen sagen... Himmel, was sollte sie tun? Ross durfte niemals von Clancey erfahren. Aber konnte sie bei ihm bleiben, wenn Clancey sie noch einmal beschmutzte? Nein. Sie wehrte sich noch mehr, begann, mit den Fingernägeln nach seinem Gesicht zu krallen.
    Er machte an den Knöpfen seiner H ose herum und schob ihre Röcke hoch. »Nein, nein, nein.« Mit einer Hand ver schloss er ihren Mund und schlug ihren Kopf an den Baum.
    »Lydia!«
    Das schien aus dem Nichts zu kommen und klang viel lauter, als es ausgesprochen worden war. Clancey wirbelte herum. Er und der Mann starrten einander sekundenlang bewegungslos an vor Schreck. Dann warf der Mann den Kopf zurück und stieß einen schrillen Schrei aus, während er sich auf Clancey stürzte, um ihm an die Kehle zu gehen.
    »Winston, nein!« schrie Lydia.
    Die Warnung kam zu spät. Clancey riss mit fast wollüstigem Genu ss eine langläufige Pistole aus dem Hosenbund und feuerte ohne jedes Gefühl für den schwächlichen Mann im weißen Anzug auf seine Brust.
    Der Lärm des Schusses füllte die stille Abendluft. »Zum Teufel aber auch«, fluchte Clancey. Er glotzte den Mann am Boden voller Ha ss an, dann wandte er den Blick zu Lydia, die »Winston!« schrie und neben dem Verblutenden niederfiel.
    »Scheiße!« keifte Clancey und rannte kopflos ins Gebüsch.
    Lydia bemerkte seine Flucht nicht einmal. Sie sah voller Grauen zu, wie der rote Fleck auf Winstons Hemd schnell größer wurde. »Winston, Winston«, schluchzte sie über ihn gebeugt.
    Sie dachte, er wäre tot, aber seine Augen öffneten sich mit Mühe. »Lydia... seid Ihr in Sicherheit?«
    »Ja, ja.« Tränen strömten über ihr Gesicht. »Nicht reden«, hauchte sie, und ihre Hände bewegten sich über seine Brust, als könne sie sie Zusammenhalten.
    »Ich habe mich... in letzter Zeit... gar nicht wie ein Mann... gefühlt.« Sie griff nach seiner Hand und drückte sie an ihre Wange. »Aber sterben... kann ich wenigstens... wie einer.«
    »Bitte, nicht reden. Nicht sterbenl«
    Da lächelte er. »So ist es besser... viel besser, meine liebe Freundin.«
    Dann schlossen sich seine Augen langsam, und nach einem weiteren pfeifenden Atemzug hörte das schreckliche Gurgeln in seiner Brust auf. Lydia flüsterte seinen Namen,

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