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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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als er sie wieder losließ, »es hat seine Vorteile, wenn du in diesem Hemd schwimmen gehst.« Sie sah an sich herab, der nasse Stoff klebte an ihrer Haut und betonte mehr von ihr, als er bedeckte. Ihre Brustwarzen waren freche, rosige Erhebungen. Und gerade da blieb Lees Fuß am Spitzenrand des Hemdes hängen und zog es über ihre Brust hinunter. Ihr Busen glänzte weiß und feucht im Licht des späten Nachmittags, glatt wie Marmor, gekrönt von zarten rosa Spitzen.
    Dem konnte Ross nicht widerstehen, er gab ein tiefes Knurren von sich, schob seine Hand unter ihre Brust und senkte seinen Mund darauf. Er küsste die glatte Rundung, nahm dann die Brustwarze zwischen die Lippen und zupfte zärtlich daran, während er seine Zunge um sie herumspielen ließ.
    »Ross, Ross«, murmelte Lydia, und Tränen der Liebe und des Glücks standen in ihren Augen. Sie hätte sich gewünscht, dass dieser Augenblick nie endete, doch sie spürte Ross’ Erregung an ihrem Schenkel. Mit ihrer Hand an seiner Wange schob sie ihn liebevoll von sich. »Wir sind zu nah am Lager, vielleicht sieht uns jemand. Und Lee ist auch noch da.«
    In seinen Augen spiegelten sich die grünen Blätter der Bäume über ihnen, als er auf sie herablächelte. Sie würde ihn niemals ausdrücklich auffordern aufzuhören, aber er erkannte ihre flehentliche Bitte. Voller Zärtlichkeit bedeckte er ihre Brust wieder und sagte: »Es ist sowieso Zeit für Lees Abendessen. Ich habe auf jeden Fall Hunger.« Er nahm ihr den Jungen ab und drückte ihn fest an sich, als sie zum Lager zurückgingen. Und wieder hätte Lydia aus lauter Liebe zu den beiden weinen können.
    Jetzt betrachtete sie die schlafende Gestalt ihres Mannes und konnte nicht glauben, dass Gott so gut zu ihr gewesen war, ihn ihr zu schicken. Wie zum Vorwurf traf ihr Blick die Kommode, und sie fühlte sich sofort ernüchtert. Wann würde Clancey wiederkommen?
    Er kam noch am gleichen Morgen, sobald Ross fortgegangen war, um frisches Wasser zu holen.
    »Morgen, Mrs. Coleman«, sagte er gedehnt.
    Lydia, die nicht wollte, dass er ihre Angst bemerkte, drehte sich langsam um und sah ihn mit jener hochmütigen Verachtung an, die ihn immer schon auf die Palme gebracht hatte. Sie sagte nichts.
    »Hast du’s gefunden?«
    »Ja.«
    Seine Augen leuchteten gierig auf, aber sie rührte sich nicht von der Stelle. »Also, du dumme Ziege, geh und hol das Zeug, bevor mich jemand sieht.«
    »Kann ich nicht. Der Schmuck ist zu gut versteckt, es braucht sehr lange, bis ich an ihn herankomme.«
    Er fluchte ärgerlich und hätte am liebsten zugeschlagen, so überlegen, wie sie aussah. Aber im Lager waren überall die ersten Leute unterwegs, und er wusste , dass er sich selbst schadete, wenn er Aufmerksamkeit erregte.
    »Also heute abend.«
    »Nicht beim Wagen.«
    »Bei der Pferdeweide, wenn die Tiere für die Nacht versorgt sind.« Sie nickte, und er wandte sich ab, um zwischen den Bäumen zu verschwinden, drehte sich aber noch einmal kurz um. »Wenn du weißt, was für dich auf dem Spiel steht, solltest du wirklich da sein.« Abermals nickte sie.
    Ihr graute schon jetzt vor dem Abend.
    Und er kam viel zu bald. Sie hatte das Abendessen fertig, als Ross erschien. Es war nicht leicht gewesen, aber schließlich gelang es ihr, während der Mittagsrast den Schmuck unter der Kommode hervorzuholen.
    Im Wagenzug summte es vor Erwartung. Es sollte nur noch wenige Tage dauern, bis sie ihr Ziel erreichen würden. Scout nahm an, dass sie schon in zwei Tagen den Red River überqueren konnten. Danach waren es etwa drei bis Jefferson. Natürlich hatten die meisten noch einen viel weiteren Weg vor sich, aber dort würden sie sich trennen. Alle tauschten sie Adressen von Verwandten untereinander aus, über die sie zu erreichen sein würden, bis sie ein eigenes Heim hätten.
    Ross ging nach dem Abendessen fort, um sich mit Grayson zu unterhalten. Ma war mit Lee zu einem Spaziergang aufgebrochen und hielt ein Schwätzchen mit Mrs. Sims, während ihre Zwillinge herumtollten. Lydia konnte ohne Schwierigkeiten unauffällig die Pferdeweide aufsuchen.
    Sie ging ganz aufrecht, obwohl sie bebte vor Angst. Würde sie Clancey jetzt endlich loswerden, nachdem er schon einmal wiedergekommen war, obwohl sie ihn für tot gehalten hatte? Der Gedanke, ihm den Schmuck von Ross’ erster Frau zu überlassen, war scheußlich, aber noch schlimmer erschien ihr die Vorstellung, dass Ross damit ertappt werden könnte. Sicher würde Clancey, wenn er erst die wertvollen

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