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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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fest zusammen, dass es ihm den Atem nahm.
    Sie war verstört. »Ich... habe... was? Was habe ich denn getan?«
    »Nichts«, knurrte er. »Aber beeilt Euch jetzt, damit wir die Sache hinter uns bringen.«
    Schade, eben waren sie noch so gut miteinander ausgekommen! In ihr hatte sich schon die Hoffnung geregt, er könnte sie vielleicht doch mögen. Sie begann auch vorn sein Haar zu schneiden, um vielleicht wiedergutzumachen, was ihn verstimmt hatte, doch er wurde zunehmend unleidlicher.
    Ross räumte sich selber ein, dass sie mit den Fingern sein Haar berühren muss te, wenn sie es schneiden wollte, und ihre Hand an seine Wange legen, um seinen Kopf zu drehen. Er muss te auch eingestehen, dass es sich gut anfühlte, selbst wenn er es nicht wollte. Also war gegen ein gewisses Unbehagen nichts einzuwenden.
    Doch als er ihren warmen, duftenden Atem an seinem Ohr gespürt hatte, wurde er förmlich von einem Blitz getroffen. Der Strahl durchzuckte ihn vom Kopf bis zu den Lenden...
    Aber das war noch nicht alles. Jetzt stand sie vor ihm zwischen seinen Knien, die er ganz von selbst geöffnet hatte, damit sie sich nicht so strecken muss te. Ihre Brüste waren genau in seiner Blickrichtung und sahen aus wie reife Pfirsiche, die er nur zu pflücken brauchte. Herrgott, wusste sie denn nicht, was sie da tat? Konnte sie nicht an dem dünnen Schweißfilm auf seinem Gesicht erkennen, dass sie ihn langsam zum Wahnsinn trieb? Jedesmal, wenn sie sich bewegte, quälte ihn ihr Duft, die weiche Anmut ihrer Glieder, das Rascheln der Kleider an ihrem Körper, das auf Geheimnisse deutete, die er nur zu gern erforscht hätte.
    »Ich bin fast fertig«, sagte sie, als er unruhig auf dem Hocker zur Seite rutschte. Ihre Knie waren seinem verletzlichen Schritt verdammt nahegekommen.
    O Gott, nein! Sie beugte sich noch weiter vor, um auch die Haare auf seinem Oberkopf schneiden zu können. Als sie die Arme reckte, wurden auch ihre Brüste mit angehoben. Wenn er sich nur ein winziges Stückchen vorbeugte, könnte er sich mit Nase, Kinn und Mund an ihr reiben, sein Gesicht in ihrer Fülle vergraben und sie einatmen, trinken. Seine Lippen würden mit brennenden kleinen Liebesbissen ihre Brustwarze finden.
    Wie er sich verachtete! Er wühlte in seiner Erinnerung nach einer Zeit, als Victoria eine solche Versuchung für ihn gewesen war oder in der er aus lauter Lust und Freude seine Hände auf ihre Brüste gelegt hatte. Hatte es eine solche Zeit je gegeben?
    Nein, Victoria war nicht die Sorte Frau gewesen, die absichtlich einen Mann verführte und ihn so zum Tier machte. Jedesmal, wenn Ross mit Victoria geschlafen hatte, war er dabei voller Verehrung gewesen. Er hatte sich in ihrem Körper stets wie in einer Kirche gefühlt, beschämt, dass ein solcher Tempel durch sein Eindringen entweiht wurde.
    In seiner augenblicklichen Verfassung lag nichts Überirdisches. Er wurde verzehrt von purer Fleischeslust. Lydia war eine Frau, die genau diese Lust in einem Mann weckte, es wahrscheinlich sogar beruflich betrieben hatte, auch wenn sie es bestritt. Sie wandte ihre professionellen Tricks auf ihn an, indem sie aussah und handelte wie eine jungfräuliche Braut.
    Nun, bei ihm würde das nicht funktionieren!
    »Euer Schnurrbart hätte auch einen Schnitt nötig.«
    »Was?« fragte er töricht, denn inzwischen war er völlig desorientiert. Er sah nichts mehr als die weibliche Gestalt vor sich, nahm nichts wahr als das Pochen seines Herzens.
    »Euer Schnurrbart. Haltet ganz still.« Sie beugte sich vor und schnitt ein paar zu lange Haare ab, wobei sie den Mund so bewegte, wie sie seinen bewegt haben wollte.
    Wenn er diese komischen Mundbewegungen gesehen hätte, hätte er möglicherweise lachen können. Er hielt jedoch den Blick auf ihre Halsbeuge gesenkt. Die Haut am Ansatz war sahneweiß und wurde samtiger zur Brust hin, wo sie unter ihrem Hemd verschwand. Roch sie eher nach Geißblatt oder nach Magnolienblüten?
    Jede Sinnesempfindung in seinem Körper geriet in Flammen, als sie zart seinen Schnurrbart berührte und sacht die abgeschnittenen Härchen mit den Fingerspitzen von seinen Lippen wischte, erst zur einen, dann zur anderen Seite. Es lag bei ihm, sie zu bremsen oder zu explodieren.
    Er schob ihre Hände weg und sagte rauh: »Das reicht.«
    »Aber da ist noch ein...«
    »Verdammt, ich habe gesagt, das reicht!« Seine Stimme überschlug sich, er ri ss sich das Handtuch vom Hals und warf es auf den Boden, während er gleichzeitig von dem Hocker hochfuhr.

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