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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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einen Mann des Militärs sind Sie äußerst unvoreingenommen.«
    »Das kann er sich auch leisten«, warf Desjani ein. »Dafür bin ich umso voreingenommener.«
    Setin betrachtete sie und überlegte erkennbar, ob sie wohl einen Witz gemacht hatte. Schließlich lächelte er höflich, bevor er verschwand.
    »Ich lasse Sie Ihre diplomatischen Diskussionen führen«, sagte Desjani, stand auf und warf Charban und Rione einen herablassenden Blick zu.
    Nachdem Desjani gegangen war, wandte sich Rione an Geary. »Ihr Befehl lautet, mit dieser Flotte die Grenzen des von der Enigma-Rasse kontrollierten Gebiets festzustellen.«
    »Ja, das ist richtig. Aber als Flottenkommandant steht es mir zu, auf die jeweilige Situation zu reagieren, wenn das eine Anpassung meiner Anweisung erforderlich macht.« Geary spürte eine wachsende Wut auf Rione, die ihm kein bisschen entgegengekommen war, obwohl er trotz des Verhaltens von Paol Benan guten Willen demonstriert hatte. In förmlichem Tonfall redete er weiter: »Ich werde nicht bis zum Kern der Galaxis vorpreschen, selbst wenn die Enigma-Rasse mir das gestattet und meine Brennstoffvorräte so lange durchhalten. Wir werden einen Punkt erreichen, an dem unser Bestand an Brennstoffzellen auf unter neunzig Prozent sinken wird. Auch wenn die Hilfsschiffe uns inzwischen mit neuen, leistungsfähigeren Brennstoffzellen versorgen können, wird das der Punkt sein, an dem wir kehrtmachen.« Dann fügte er aus Neugier über die mit seinen Worten zu provozierende Reaktion hinzu: »Ich hoffe, der Große Rat erwartet nicht von mir, dass ich die Flotte in Gefahr bringe, nur um blindlings Befehle auszuführen, die mir viele Lichtjahre von hier gegeben wurden.«
    »Senator Navarro erwartet so was sicher nicht«, meinte Rione, deren Tonfall und Mienenspiel keinen Hinweis darauf gab, ob ihre Worte noch irgendeine andere Bedeutung hatten.
    »Ich weiß, wir hatten unsere Meinungsverschiedenheiten«, sagte Geary und sah nun auch Charban an. »Aber ich möchte Gewissheit haben, dass Sie beide verstehen, dass ich uns alle drei auf der gleichen Seite sehe.«
    »Natürlich stehen wir auf der gleichen Seite«, stimmte Charban ihm zu.
    Rione schaute ihn nur weiter an.
    Drei Stunden später gab Geary den Befehl, die Schiffe zu drehen und mit maximaler Beschleunigung Kurs auf den Sprungpunkt nach Alihi zu nehmen.

Elf
    Elf Stunden bis zum Sprung. Eine Stunde, nachdem die Flotte Kurs auf den Sprungpunkt genommen hatte, drehten die in vorderster Front befindlichen Kriegsschiffe der Aliens plötzlich bei und beschleunigten, um die Allianz-Flotte nicht entwischen zu lassen.
    »Captain Smythe, Sie müssen aus Ihren Hilfsschiffen mehr herausholen!«, forderte Geary ihn auf.
    »Ja, ja, Sir! Ich geh schon raus und schiebe sie persönlich an!« Seinen Worten ließ er einen überschwenglichen Salut folgen. »Bitte um Erlaubnis, je zwanzig metrische Tonnen Rohstoffe aus der Tanuki, Kupua, Titan und Domovoi auszustoßen.«
    »Zwanzig metrische Tonnen?« Das war eine Menge.
    »Von jedem Schiff. Macht zusammen achtzig Tonnen. Das ist Material, das wir unterwegs überall finden, zum Beispiel Roheisen. Im nächstbesten System können wir ohne langsamer zu werden ein paar Asteroiden einfangen, aus denen wir uns das herausholen, was wir brauchen. Aber ohne das Gewicht der Schiffe zu verringern kann ich mehr Beschleunigung nicht herausholen.«
    Ihm blieb damit praktisch keine andere Wahl. Die Beschleunigung der vier großen Hilfsschiffe reichte nicht aus, und wenn diese Schiffe hier zerstört wurden, konnte er mit deren achtzig Tonnen Rohmaterial auch nichts mehr anfangen. »Erlaubnis erteilt.«
    »Sollen wir mit dem Material auf irgendjemanden oder irgendwas zielen?«, wollte Smythe wissen. »Je nachdem wo das landet, gibt das einen ordentlichen Knall.«
    »Nein, schicken Sie es einfach nur in einen sicheren Orbit. Wir sollen mit den Enigmas friedliche Beziehungen herstellen, und da wäre es wohl nicht sehr hilfreich, sie mit achtzig Tonnen Rohmaterial zu bewerfen.«
    Als Smythes Bild verschwand, sagte Desjani leise: »Sie müssen sich ein wenig ausruhen, Admiral.«
    »Während wir damit rechnen müssen, dass wir in letzter Minute von dem Hypernet-Portal da ausgelöscht werden?«
    »Ja, weil wir nämlich ohnehin nichts unternehmen können. Die Flotte können Sie auch von Ihrem Quartier aus im Auge behalten.« Sie sah ihn lange schweigend an. »Sie wirken nervös.«
    Er war auch nervös, aber er verstand, was sie meinte. Jeder an Bord

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