Jenseits Der Grenze
dazwischen.
»Alien-Schiffe beschleunigen, um uns auf unserer gegenwärtigen Position abzufangen«, rief Lieutenant Yuon aufgeregt.
»Wir können Sie gut hören, Lieutenant«, sagte Desjani energisch. »An alle Einheiten der Eingreiftruppe Lima: Nehmen Sie die Shuttles an Bord, die sich in Ihrer unmittelbaren Nähe befinden. Achten Sie dabei nicht darauf, welches Shuttle eigentlich auf welches Schiff gehört.« Sie zuckte mit den Schultern. »Das sollte uns ein paar Minuten einbringen, wenn die Shuttles zurückkehren«, wandte sie sich an Geary.
Er nickte beiläufig, während seine Aufmerksamkeit zwischen der Hauptgruppe der Flotte, den Marine Scouts, den Shuttles und den Kriegsschiffen der Aliens hin- und herwanderte. »Uns bleibt nicht einmal mehr eine Stunde, dann haben sie uns erreicht.«
»Letzte Barriere überwunden«, kam die nächste Meldung von Carabali. »Betreten weitläufigen Bereich, etliche Gebäude an der Innenwand des Asteroiden. Es ist eine Stadt. Menschen gesichtet. Einige laufen in unsere Richtung, andere rennen davon.«
»Erstes Shuttle dockt an, lässt Passagiere aussteigen.«
»Erste Schätzung der menschlichen Gefangenen liegt bei über hundert.«
»Stromversorgung im Asteroiden ist ausgefallen. Ursache unbekannt. Wir stellen tragbare Lampen auf.«
»Enigma-Kriegsschiffe noch fünfzig Minuten entfernt.«
»Leichter Kreuzer Kusari meldet, dass die geschätzte Zeit bis zur Rettung des Marine Scout bei einer Stunde vierzig Minuten liegt.«
»Befreite Gefangene werden an einem Platz zusammengeführt. Ich muss berichten, dass viele Gefangene sich in ihren Unterkünften verstecken und verbarrikadieren.«
Geary widerstand der Versuchung, sich mit der flachen Hand gegen die Stirn zu schlagen. Auch wenn es eine noch so dumme Reaktion, konnte man sie doch nachvollziehen, wenn man berücksichtigte, in welcher Isolation sie hier lebten – von dem Zeitraum ganz zu schweigen, den sie hier zugebracht haben mussten. »Erteile Erlaubnis, alle Barrikaden zu durchbrechen und in die Gebäude einzudringen, um die Menschen herauszuholen, damit wir keine unnötige Zeit verlieren.«
Carabali schien sich über das Verhalten dieser Leute zu ärgern. »Bitte um Erlaubnis, notfalls Betäubungsmittel einzusetzen, um sich widersetzende Person unschädlich zu machen.«
»Erlaubnis erteilt. Uns läuft die Zeit davon, General.«
»Admiral«, meldete sich in diesem Moment Captain Smythe zu Wort. »Meine Ingenieure berichten, ihre Scans haben ergeben, dass sich in den Geräten und Anlagen der Enigmas auf dem Asteroiden Sprengstoff befindet. Wir könnten den Selbstzerstörungsmechanismus auslösen, wenn wir versuchen, irgendetwas abzumontieren und mitzunehmen, es sei denn, wir nehmen uns die Zeit, alle Elemente auszubauen, die zur Aktivierung dienen könnten.«
»Wie lange?«, wollte Geary wissen.
Smythe hielt nur einen Moment lang inne. »Mindestens eine Stunde.«
»Wir haben keine Stunde. Lassen Sie von Ihren Ingenieuren die Geräte so gründlich wie möglich scannen, innen wie außen, und dann sollen sie sich auf den Weg zu den Shuttles machen. Ihnen bleiben noch zwanzig Minuten.«
»Erstes Shuttle mit dreißig Gefangenen hebt ab«, rief Castries dazwischen.
»Die müssen sie aber reingequetscht haben«, murmelte Desjani.
»Admiral!« Der Ruf kam vom Chefarzt. »Ich habe ausgewertet, was wir über die Gefangenen sagen können. Sie müssen unbedingt sofort medizinisch isoliert werden, bis wir Gelegenheit hatten, sie auf biologische oder künstliche Gefahren zu untersuchen.«
»Geben Sie den Schiffsärzten der betroffenen Schlachtkreuzer Bescheid«, erwiderte Geary. »Jeder von ihnen soll es seinem Captain sagen und sicherstellen, dass das auch geschieht.«
»Fünfundzwanzig Minuten, bis die Enigma-Kriegsschiffe den Asteroiden erreichen.«
»Sir, eines der Schiffe ist aus der Formation ausgeschert und scheint Kurs auf die Position des Scouts zu nehmen, der auf seine Rettung wartet.«
Das würde er den Leichten Kreuzern und den Zerstörern überlassen müssen. Es war nicht nötig, sie auch noch darauf hinzuweisen, dass sie vor dem feindlichen Kriegsschiff den Marine erreichen mussten.
»Verpflegungsriegel?«, fragte Desjani plötzlich.
»Nein, danke. Keinen Hunger.«
»Wir haben die Hälfte aller Shuttles an Bord genommen. Die andere Hälfte wartet noch darauf, dass die Marines diese Idioten aus ihren Verstecken holen, die es für witzig halten, vor ihren Rettern davonzulaufen.«
»Zwanzig Minuten bis
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