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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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auszulöschen, weil wir Feinde waren«, merkte Carabali an. »Aber wir haben kein System im Enigma-Gebiet entdeckt, in dem die Enigmas ihre Portale dazu genutzt haben, um andere Angehörige ihrer Spezies zu vernichten.«
    »Sie haben den Menschen nur das Schlechteste zugetraut«, warf Commander Shen in einem nachdenklichen Tonfall ein, der so gar nicht zu seiner üblichen mürrischen Miene passte. »Ist das Voreingenommenheit? Halten sie uns für minderwertig? Oder basiert diese Haltung der Aliens darauf, dass sie zuvor nur mit den Führern der Syndikatwelten zu tun hatten?«
    Neeson schaltete wieder um auf das Sternendisplay. »Vielleicht gehen sie auch einfach davon aus, dass wir uns in jeder Hinsicht grundlegend von ihnen unterscheiden. Wir haben angenommen, eine geeinte Spezies vor uns zu haben. Wieso? Weil wir dachten, dass Aliens sich grundlegend von uns unterscheiden, und weil Menschen nun mal Schwierigkeiten haben, gut miteinander auszukommen …«
    »… müssten die Aliens eine große, glückliche, wenn auch ein bisschen paranoide Familie sein«, führte Duellos den Satz zu Ende. »Ja, richtig. Es ist gefährlich, wenn wir uns auf irgendwelche Annahmen verlassen, was die Aliens betrifft. Gleichzeitig können wir aber mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass sie Annahmen über uns aufgestellt haben. Sie haben den Krieg zwischen uns und den Syndiks beobachtet, sie haben dabei grenzenloses Zerstören und Morden gesehen. Das und dieser scheinbar niemals endende Konflikt könnte die Aliens zu der Überzeugung gebracht haben, dass verschiedene Gruppen von Menschen auf keinen Fall miteinander kooperieren können. Ganz im Gegensatz zu ihnen selbst. Das wäre eine plausible Denkweise.«
    Gearys Blick ruhte wieder auf dem Sternendisplay. »Vielleicht sind wir genau falsch herum vorgegangen und haben sie durch das Eindringen in ihr Gebiet dazu gebracht, sich gegen unsere mutmaßliche ›Invasion‹ zusammenzuschließen. Die Alien-Streitmacht, die Midway angegriffen hat, war wesentlich größer als alles, was wir auf dieser Mission bislang gesehen haben. Das heißt, es könnte sich um eine Koalition oder Allianz aus verschiedenen Enigma-Gruppen gehandelt haben. Der Fehlschlag, Midway zu erobern, könnte das Ende dieser Koalition herbeigeführt haben, aber jetzt findet sie möglicherweise wieder zusammen.«
    »Wenn sie schon einmal geschlossen gegen uns vorgegangen sind«, sagte Duellos, »dann hätten sie das früher oder später ohnehin wiederholt, ohne Rücksicht darauf, ob diese Flotte in ihr Territorium eingedrungen ist.«
    Badaya lachte rau auf. »Wie sollen wir die Verschiedenheiten zwischen den einzelnen Gruppen zu unseren Gunsten nutzen, wenn keiner von denen mit uns reden will? Es gibt einen Punkt, in dem sie sich von uns Menschen unterscheiden. Würde eine Alien-Flotte durch ein von Menschen besiedeltes Sternensystem fliegen, dann würden die Leute versuchen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, Einzelpersonen genauso wie ganze Gruppen. Alle Politiker, die darauf aus sind, sich zu beschützen, oder die sich einen anderen Vorteil davon versprechen. Wir kapitulieren! Tut uns nichts! Können wir uns irgendwie einig werden? Brauchen Sie Vorräte? Und haben Sie Geld? Ich hasse diese Leute da drüben auch – können wir nicht gemeinsame Sache machen? Die Aliens wüssten gar nicht, auf welche Anfrage sie zuerst reagieren sollten!«
    Captain Shen war bei den Konferenzen meistens ein schweigsamer Teilnehmer, nun jedoch meldete er sich ein zweites Mal zu Wort und deutete mit einer Kopfbewegung auf das Display. »Vermutlich haben sie Zeit und Mühe investiert, um die Menschen zu erforschen. Das Problem ist, dass wir im Gegenzug viel zu wenig über sie wissen. Während sie für uns unsichtbar durch unser Gebiet gezogen sind, müssen sie ungeheure Datenmengen zusammengetragen haben. Wie werten sie diese Daten aus, wie filtern sie sie und welche Schlüsse ziehen sie daraus?«
    »Einer unserer ersten Hinweise auf ihre Existenz«, fügte Geary an, »war ein aufgebrochener Safe in einem von den Syndiks aufgegebenen Sternensystem. Das muss Teil der Bemühungen der Enigmas gewesen sein, Daten über uns zu sammeln. Vielleicht dachten sie ja aufgrund ihrer eigenen verschlossenen Art, dass die Wahrheit über uns irgendwo in Tresoren versteckt aufbewahrt wird, und nicht für jeden offen erkennbar ist.«
    »Wenn sie die Wahrheit über uns herausfinden«, meinte Shen, »dann hoffe ich, dass sie uns an ihren Erkenntnissen teilhaben

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