Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
bin bereit gewesen, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Dummerweise bin ich in diesem Punkt sehr stark von einem Relikt vergangener Zeiten beeinflusst worden, von einem Mann, der gemeinhin unter dem Namen ›Black Jack‹ bekannt ist.« Sie warf ihm einen kühlen Blick zu, der ihm nur zu gut in Erinnerung war. »Mein Kontrahent war dagegen bereit, den Wählern alles zu versprechen, was sie von ihm hören wollten, und er hat ihnen garantiert, dass niemand von ihnen dafür Opfer würde bringen müssen. Eine Mehrheit der Wähler hielt das für eine großartige Idee.«
    Geary hielt ihrem Blick stand. »Also haben Sie die Wahl verloren, weil Sie ehrlich waren.«
    »Ironisch, nicht wahr?«
    »Wie Sie mir einmal sehr deutlich zu verstehen gaben, besteht ein Teil dieser Flotte aus Schiffen der Callas-Republik. Deren Besatzungen und auch die Besatzungen der Schiffe der Rift-Föderation rechnen stündlich mit dem Befehl, nach Hause zurückzukehren. Sie haben diesen Befehl noch nicht erhalten, aber ich versuche zu entscheiden, ob ich diese Schiffe hier bei Varandal zurücklassen soll.«
    Wieder schaute Rione zur Seite und schüttelte den Kopf. »Auf einen solchen Befehl werden sie lange warten können. Die Regierung der Republik wird diese Schiffe nicht zurückrufen. Erwarten Sie nicht von mir, dass ich das öffentlich wiederhole, aber Sie müssen auch nicht damit rechnen, dass die Rift-Föderation ihre Schiffe nach Hause holt.«
    Er musste an die hoffnungsvollen Mienen der Befehlshaber dieser Schiffe denken, die davon ausgingen, schon bald die Heimat wiederzusehen. »Das ergibt aber keinen Sinn. Wenn sie sich von der Allianz lösen wollen, warum sollten sie dann den größten Teil ihrer Flotte unter dem Kommando der Allianz belassen?«
    »Weil sie sich vor diesen Kriegsschiffen fürchten.« Sie musterte ihn ernst. »Die neue Regierung hegt den Verdacht, die Besatzungen könnten eher zu Black Jack Geary stehen als zur Callas-Republik. Und vermutlich liegen sie damit sogar richtig.«
    Wut regte sich in ihm, wie er sie zuletzt bei seiner Konfrontation mit dem Großen Rat verspürt hatte. »Mutmaßungen sind keine Entschuldigung, um diese Besatzungen so zu behandeln, nachdem die so viel Tapferkeit und Opferbereitschaft gezeigt haben! Wie kann man mit den eigenen Leuten so umgehen? Wenn sie mir misstrauen, fein. Ich habe mich daran schon gewöhnt! Aber ich werde nicht zulassen, dass diese Schiffe verstoßen werden, nur weil jemand vage Bedenken hat, was ich vielleicht eines fernen Tages einmal tun könnte!«
    Sie stellte sich seinem Zorn, ohne mit der Wimper zu zucken, indem sie ihn einfach nur ansah. »Das ist doch das Gleiche, was die Allianz mit ihren eigenen Kriegsschiffen macht, oder nicht, Admiral?«
    »Meine Schiffe kehren zwischen zwei Missionen heim!«
    »Ja, natürlich.« Ihr Tonfall vermittelte nicht den Hauch von Zustimmung.
    »Ich werde diese Schiffe nach Hause schicken«, entschied er. »Auf meinen eigenen Befehl hin. Ich werde ihnen sagen, dass sie zur Callas-Republik zurückkehren sollen und …«
    »Ich habe Befehle mitgebracht, aber die Befehle von der Republik lauten, dass besagte Schiffe in der Flotte zu verbleiben haben. Die Befehle legen zwar nahe, dass es sich nur um eine vorübergehende Maßnahme handelt, aber ausdrücklich gesagt wird das an keiner Stelle.« Sie starrte auf einen Punkt in einer Ecke, um Gearys Blick auszuweichen. »Sie müssen eines wissen: Sie können sich über diese Befehle nicht hinwegsetzen, ohne politische Autorität über den Haufen zu werfen. Zudem hat die neue Regierung der Republik jede Menge überzeugend klingender Gründe angeführt, warum die Schiffe unter Ihrem Befehl bleiben sollten.«
    »Ich verstehe das nicht.« Sein verärgerter Tonfall veranlasste Rione dazu, ihn wieder anzusehen. »Niemand in der Regierung vertraut mir, aber alle wollen, dass die Kriegsschiffe weiter meinem Kommando unterstellt bleiben. Die Callas-Republik will sich von der Allianz lösen, aber die Kriegsschiffe sollen bei mir bleiben. Sind die anderen alle verrückt … oder ich?«
    Wieder schloss sie für einen Moment die Augen. »Sie dürfen die Schiffe behalten. Jeder andere Admiral würde das als ein Geschenk ansehen.«
    »Aber wo ist der Haken?«
    Das anschließende Schweigen zog sich so lange hin, dass Geary bereits davon überzeugt war, keine Antwort mehr zu erhalten, als Rione unvermittelt sagte: »Erwarten Sie von der Callas-Republik keine große Unterstützung für diese Schiffe. Die

Weitere Kostenlose Bücher