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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Tanya Desjanis Laune immer heben konnte. »Wie wär’s, wenn Sie ein Ziel auswählen? Ich lasse Sie dann wissen, wann Sie den Stein abfeuern können.«
    »Den Stein? Nur einen einzigen?«
    »Also gut, zwei Steine«, lenkte er mit einem Seufzer ein.
    »Drei.«
    »Meinetwegen auch drei. Aber sorgen Sie dafür, dass sich in der Nähe Ihrer Ziele keine Syndiks aufhalten.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Tanya …«
    »Schon gut. Aber ich suche Ziele aus, die genügend Syndiks gut sehen können, damit sie sich Sorgen darüber machen, wo die nächste Salve einschlagen wird.«

Acht
    Weitere zwölf Stunden waren vergangen, und einer der Monde im Orbit um einen Gasriesen wies drei neue Krater auf. In Riones Augen funkelte mühsam beherrschter Zorn. »Der Syndik-CEO hat sich wieder bei uns gemeldet.«
    »Und?«
    »Sie können sich die Nachricht ansehen, wenn Sie sich ein wenig aufregen wollen. Aber um eine lange Mitteilung kurz zu fassen: Der CEO bekundet sein Bedauern, sieht sich aber nicht in der Lage, unserer Bitte nachzukommen, solange wir uns nicht auf eine für beide Seiten akzeptable Entschädigungssumme geeinigt haben.« Rione verzog die Lippen zu einem humorlosen Lächeln. »Wie es scheint, haben ihn unsere Waffen nicht allzu sehr beeindrucken können.«
    Geary schloss die Augen und zählte stumm bis zehn, dann machte er sie wieder auf. »Verstößt er damit nicht gegen den Vertrag?«
    Sie schaute finster drein, was aber nicht ihm galt. »Vermutlich.«
    »Vermutlich? Was ist denn noch nötig, damit er den Vertrag verletzt?«
    »Das weiß ich auch nicht. Aber ob eine solche Streitigkeit genügt, um von einer Vertragsverletzung zu reden, das ist eine Sache, über die Anwälte bis in alle Ewigkeit diskutieren können.«
    Geary fragte sich, wie stur und wütend er wohl dreinblicken mochte. »Wir haben aber nicht bis in alle Ewigkeit Zeit, und ich werde ganz sicher nicht diskutierende Anwälte über das Schicksal dieser Gefangenen entscheiden lassen.«
    Er hatte vergessen, dass Desjani dieser Unterhaltung noch immer zugeschaltet war, bis sie sich mit trügerisch sanfter Stimme zu Wort meldete: »Wir haben zwar wenig Zeit und noch weniger Anwälte, aber wir haben noch ganz, ganz viele Steine.«
    Anstatt den Einwurf mit einer verächtlichen Bemerkung abzutun oder gleich völlig zu ignorieren, schwieg Rione und dachte einen Moment lang nach. »Eine weitere Demonstration könnte eine gute Idee sein, aber nicht weil ich glaube, dass wir damit diesen CEO zum Einlenken bringen, sondern weil wir einen anderen Weg finden müssen, wie wir Druck auf ihn ausüben können. Wir brauchen etwas, womit wir der Bevölkerung zeigen können, dass das Verhalten ihres Führers ihre Welt in Gefahr bringt. Die Menschen von Dunai müssen ihn dazu drängen, uns nicht länger zu provozieren.«
    Eine sichtlich inspirierte Desjani hob einen Finger und sah zu Geary. »Warten Sie mal kurz.« Dann wandte sie sich an den Gefechtswachhabenden. »Lieutenant, haben Sie schon von springenden Steinen gehört?«
    »Ja, Captain. Wenn ein Berechnungsfehler oder ein unerwartet auftretender Faktor dafür sorgt, dass ein kinetisches Geschoss durch die obere Atmosphäre springt, anstatt in sie einzutauchen und geradewegs auf sein Ziel zuzusteuern.«
    »Richtig. Stellen Sie fest, ob wir das auch absichtlich so machen können. Dabei muss gewährleistet sein, dass der Stein entweder komplett verglüht, bevor er die Planetenoberfläche erreichen kann, oder dass er abprallt und nach ein paar Sprüngen ins All zurückkehrt. Wir brauchen einen absichtlichen Fehlschuss, der sich durch die Atmosphäre brennt.«
    »Ein Lichterspektakel?«, fragte Geary lächelnd.
    »Ein richtig großes Lichterspektakel«, erwiderte sie. »Nehmen wir diesmal mehr als nur drei Steine, damit wir dem Planeten des CEO ein Licht aufgehen lassen können.«
    Wie üblich bezog Rione Desjani nicht in ihre Antwort mit ein, sondern sprach nur an Geary gerichtet: »Eine exzellente Idee. Lassen Sie dieses Spektakel von einer Nachricht an die Bevölkerung begleiten; einer Nachricht von Ihnen, Admiral. Ich glaube, das könnte genügend Druck auf den CEO erzeugen, damit er endlich nachgibt.«
    »Und wenn nicht«, meinte Geary, »dann lasse ich einen Stein genau auf seinen Kopf fallen, und dann können die Anwälte gerne darüber diskutieren, ob ich damit gegen den Vertrag verstoßen habe oder nicht.«
    Das brachte ihm ein ironisches Grinsen von Rione ein. »Ich hatte gehofft, Sie würden einen mäßigenden Einfluss

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