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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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gelangen?«
    Kylar zuckte verletzt die Achseln. »Mein Plan ist der Ka’kari.«
    »Der Ka’kari.« Durzos Tonfall klang nach Momma K. Der alte Mann hatte wirklich zu viel Zeit mit ihr verbracht.
    »Er absorbiert Magie, weicht Magie aus und macht mich unsichtbar. Ich werde mir schon etwas ausdenken.« Jetzt klang er, als müsse er sich verteidigen.
    »Wessen Wald war das noch mal?«, fragte Durzo. »Ach ja, Ezras. Und wer hat die Ka’kari gemacht? Oh, sag es mir nicht. Ezra.«
    »Den schwarzen hat Ezra nicht gemacht.«
    »Er verstand seine Sache gut genug, um sechs andere zu machen. Also, verrate mir eins: Fünfzig Jahre, nachdem er sechs Ka’kari gemacht hat, kommt er hierher - und an diesem Punkt sind er und ich einander nicht besonders grün - und verschanzt sich. Du denkst, es sei ihm nie in den Sinn gekommen, dass ich versuchen könnte hineinzukommen?«
    »Äh …«
    »Junge, du kannst eine Handvoll Schwestern mit roher Macht und Großsprecherei erschrecken, aber hier spielst du gegen einen ganz anderen Gegner. Wenn du Ezras Verteidigungsmaßnahmen überlebst - die du übrigens um ein Zehnfaches verstärkt hast, indem du Curoch in den Wald geworfen hast -, musst du immer noch an einer Kreatur vorbeikommen, die so mächtig und so schlau ist, dass sie möglicherweise Ezra selbst getötet hat, es sei denn, es handelt sich um Ezra, der vollkommen wahnsinnig geworden ist. So oder so, der Jäger wird sich nicht von roher
Magie beeindrucken lassen. Dein neu gefundenes Selbstbewusstsein ist inspirierend selbstmörderisch.«
    Kylar schwieg. Dann sagte er: »Ich werde mich nicht aufhalten lassen.«
    »Still, sie kommt.«
    Kylar rollte den Ka’kari in die Mitte des Feuers. Die Flammen erstarben auf der Stelle, absorbiert von der schwarzen Kugel, und tauchten die Lichtung in Dunkelheit. Kylar sprang nach links, und Durzo rollte sich nach rechts, noch während purpurne Magie im Zickzack über die Lichtung hinwegschoss. Kylar streckte eine Hand aus, und der Ka’kari sprang hinein und überflutete ihn mit der Energie, die der Ka’kari aus dem Feuer aufgenommen hatte.
    Er sprang von Baum zu Baum und sah eine Maja, plötzlich blind geworden, wild um sich schlagen. Feuerfahnen flammten um sie herum auf. Sie schleuderte sie in ihrer Furcht wild hin und her wie große Sicheln. Die feurige Magie schlug gegen die Bäume, versengte Borke, ließ Dampfschwaden aufsteigen, aber der Regen und der Schnee der jüngsten Zeit verhinderten, dass Feuer ausbrachen. Durzo war auf dem Boden unter den magischen Hieben, und Kylar war über ihnen.
    Binnen weniger Augenblicke hatte die Maja ihr magisches Talent erschöpft, und da sie sich weder an Sonnenlicht noch an Feuer stärken konnte, erlosch ihre Magie.
    In der plötzlichen Dunkelheit bewegten sich beide Männer. Kylar erreichte sie, noch bevor sie schreien konnte. Er flog direkt über sie hinweg, packte dabei ihren Umhang und schleuderte sie daran gegen einen Baumstamm. Der Aufprall ließ alle Luft aus ihrer Lunge entweichen. Kylar landete auf einem Knie auf dem Waldboden und stand auf; blaue Flammen rannen über sein Gesicht.
    Als sie zwei Atemzüge genommen hatte, stieg etwas aus den
Tiefen unter ihrer Haut auf. Es waren Vir, und sie erhoben sich so schnell wie ein Hai, der aus der Tiefe angriff. Sie zeigten sich an ihren Fingerspitzen, liefen über ihre Hände und Unterarme, verschwanden unter ihrem Gewand und kamen am Hals wieder zum Vorschein, wo ihre Bewegung erstarb. Durzo stand hinter dem Baum, die Arme um den Stamm geschlungen, während er die Finger in zwei Punkte an der Seite des Halses der Maja grub. Sie kreischte auf, als die Vir sich gegen die Blockade stemmten wie ein Fluss bei Hochwasser, der gegen einen Deich kämpfte. Ihre Schreie schwollen an und verklangen dann, als die Vir sich zurückzogen, verblassten und wieder unter ihre Haut sanken.
    Durzo trat hinter dem Baum hervor und packte sie am Kragen. Er hielt sie vor sich fest und grub abermals die Finger in diese beiden Punkte an ihrem Hals.
    »Ein Kniff, den Ihr mir nicht beigebracht habt?«, fragte Kylar.
    »Du erwartest, dass ich dich in wenigen Monaten alles lehre, was ich weiß? Die Vir brauchen einen körperlichen Ausdruck. Blockiere den körperlichen Ausdruck, und du blockierst auch den magischen. Es ist eine Schwäche der verborgenen Vir der Familie Ursuul.«
    »Sie ist eine Ursuul?«
    »Welchen besseren Verwendungszweck gäbe es für Garoths magiebegabte Töchter?«, entgegnete Durzo.
    »Ich dachte, er hätte

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