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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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direkt zu König Gyre gebracht. Er war bei seinen Männern und beruhigte sie mit seiner Anwesenheit, und als Vi näher kam, schnallte er gerade einem jungen Berittenen den Schulterpanzer fest. Vi räusperte sich, und Logan drehte sich um.
    Vi hatte natürlich von Logan Gyre gehört, aber ihn zu sehen,
war etwas ganz anderes. Er war vielleicht der größte Mann, den sie je erblickt hatte, und von vollkommenen Proportionen. In seiner weiß emaillierten Rüstung mit dem Zeichen des Gyre-Falken war er das perfekte Abbild eines energiegeladenen, jungen Königs im Krieg. Er war muskulös und hielt sich sehr aufrecht, und obwohl er sich in dem Wissen bewegte, dass aller Augen auf ihm ruhten, schien er nicht darin zu schwelgen. Außerdem war etwas Seltsames an seinem rechten Unterarm. Er wirkte irgendwie heller als der andere. »Meine Dame«, sagte er nickend. »Gibt es irgendetwas, das ich für Euch tun kann?«
    Sie hörte auf, ihn anzustarren. »Ich bin Vi Sovari von der Chantry. Ich bringe dreihundert Magae, und bis morgen werden siebentausend weitere folgen. Wir sind gekommen, um Euch zu helfen.«
    »Vielen Dank, ich wage zu sagen, dass wir Heilerinnen benötigen werden, aber so viele -«
    »Euer Majestät, wir sind Kriegsmagae.«
    »Kriegsmagae.« Die Augen des Königs weiteten sich.
    »Wir haben die Abkommen aufgekündigt, damit wir Euch helfen können.«
    Er fuhr sich mit der Hand durch das blonde Haar. »Das verändert die Dinge … Sie mögen zweitausend Meister und zweihundert Vürdmeister bei sich haben. Wir haben mittlerweile zehn Magi. Wie könnt Ihr mir helfen?«
    »Zweitausend?«, wiederholte Vi verzweifelt. »Wenn sie zweitausend Meister gegen uns kämpfen lassen, bevor die restlichen meiner Schwestern eintreffen, werden wir binnen einer Stunde Futter für die Würmer sein.«
    »Ich habe möglicherweise die Hälfte von ihnen weggelockt. Wie lange könntet Ihr mit Euren dreihundert gegen tausend bestehen?«
    »Eine Zeitlang sicher, und einige der Schwestern sollten im
Laufe des Tages eintreffen. Meine Kriegsmagae verstehen sich größtenteils auf Verteidigungsmagie, Euer Majestät.«
    »Gut, dann will ich, dass die Hälfte von Euch die Schwarze Brücke und den Damm hält. Verteilt die anderen in den Schlachtreihen.« Ein Bote kam herbeigelaufen, und Logan hob einen Finger, um den Mann aufzuhalten. »Oh, und ich danke Euch, Schwester. Eure Hilfe wird verzweifelt benötigt, und ich weiß sie ungemein zu schätzen. Ich hoffe, dass ich heute Abend ausführlicher mit Euch sprechen kann.«
    »Es wäre mir ein Vergnügen, und … Euer Majestät, ich weiß, dass Ihr ein Freund von Kylar wart. Er wird hier sein.«
    Ein seltsamer Ausdruck trat in Logans Züge. »Ja«, sagte er, »dessen bin ich mir gewiss.«
    Vi hatte mit hundertfünfzig ihrer Schwestern an der Schwarzen Brücke Stellung bezogen, beinahe im Schatten des großen Damms, als ihr klar wurde, was diese Antwort bedeutete. Logan dachte, Vi habe gemeint, dass Kylar im Geiste hier sein würde. Logan hielt Kylar noch immer für tot. Dumm, Vi, dumm.
     
    Logan und Garuwashi erwarteten hoch zu Ross auf dem Großen Markt die Morgendämmerung. Das erste Licht reichte, um die Stärke der Armeen des Gottkönigs abzuschätzen, die ihnen gegenüberstanden. »Sie sind darauf hereingefallen«, sagte Logan. »Sie müssen fünfzehntausend Mann nach Reigukhas geschickt haben. Gestern Nacht hatten sie sechstausend Männer mehr als wir. Jetzt haben sie zehntausend weniger.«
    Lantano Garuwashi grinste. »Nur zwei Dinge können uns jetzt noch zum Verhängnis werden.«
    »Magie?«
    »Und junge Männer, die so trunken von Ruhm sind, dass sie ihre Disziplin vergessen«, erwiderte Garuwashi.

    »Also, wann greifen wir an?«, fragte Logan.
    »Sofort.«
     
    Im königlichen Zelt war es noch dunkel. Dorian strich mit der Hand über Jenines nackte Schulter, über ihren Rücken und über ihre Hüfte. Ihre Schönheit schmerzte ihn. Er hätte sie nicht hierherbringen sollen. Es war in zu vieler Hinsicht zu gefährlich. Sie schlief nicht, aber um seinetwillen stellte sie sich schlafend. Sie wusste, wie sehr er dies genoss. Er atmete einmal mehr den Duft ihres Haares ein, richtete sich auf und begann sich anzukleiden.
    »Diese Armee ist cenarisch«, bemerkte Jenine in der Dunkelheit. »Das sind meine Leute.«
    »Ja«, sagte Dorian.
    »Wie ist es möglich, dass ich mich im Lager meines Feindes befinde, mein Herr?«
    »Hast du dich jemals gefragt, was geschehen würde, wenn jemand einen Krieg

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