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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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vor.
    Garuwashis Flagge wurde gesenkt, als die Hochländer dreißig Schritt entfernt waren, und aus jeder ceuranischen Kehle drang ein schrilles Heulen. Und heulend griffen sie an. Wie ein Mann rannten die Sa’ceurai los, die langen Schwerter hinter sich, die andere Hand nach vorn gestreckt. Angriff war ein zu uneleganter Ausdruck.
    Dann prallten die Reihen aufeinander. Der durchschnittliche Hochländer war größer und dicker als der durchschnittliche Sa’ceurai, aber während das Klirren von Waffen und das Klappern von Rüstungen bis zu Vi hinaufdrang, waren es Hochländer, die fielen - zehn von ihnen kamen auf einen Sa’ceurai.
    »Die besten Einzelkämpfer der Welt«, bemerkte Feir. »Da draußen sind doppelt so viele Hochländer - schaut.«
    Binnen Minuten hatte der Rest der Sa’ceurai den Fluss überquert. Wie Feir gesagt hatte, beide Seiten kämpften Mann gegen Mann in tausend Duellen, obwohl die Krieger beider Seiten es nicht verschmähten, auch einen abgewandten Mann niederzustrecken. Trotz ihrer voluminösen Rüstungen schienen die Sa’ceurai zu tanzen.

    Lantano Garuwashi führte den Vorsitz über das alles und teilte Tod aus, wann immer Hochländer durch die Linien drangen, um ihn anzugreifen, aber die meiste Zeit über schaute er nur zu. Die Luft um ihn herum blinkte und funkelte, und Vi vermutete, dass dies Pfeile oder Magie waren, die die Khalidori auf ihn abschossen. Ein verängstigt aussehender Magus saß auf einem Pferd direkt hinter Garuwashi und machte stetige Gesten, während er den Kriegsführer beschützte.
    Vi sah die Wirkung der Meister, bevor sie die Meister selbst sehen konnte. Die Linien der Sa’ceurai schienen sich zurückzuziehen, als seien alle gleichzeitig getroffen worden. Dann sah sie grüne Feuerbälle, die über die Hochländer hinwegflogen und auf die Sa’ceurai hinabrauschten. Die Flammen wurden blau, wo sie auf Fleisch trafen, und zischten, und schwarzer Rauch erhob sich von hundert brennenden Körpern.
    In diesem Moment geriet der Vormarsch der Sa’ceurai ins Stocken. Lantano Garuwashi gestikulierte hektisch, und sein Standartenträger schwenkte wild eine Flagge, aber seine Männer wichen zurück. Ein Dutzend grüner Feuerbälle prallte gegen Garuwashis Schilde, und sie brachen beinahe zusammen. Er riss sein Pferd zum Fluss herum und schloss sich dem Rückzug seiner Männer an, gestikulierte wild und verfluchte sie unablässig.
    Ein Schrei erhob sich bei den Hochländern, und sie stürmten vorwärts. Sie hatten die Ceuraner zurückgeschlagen.
    Aber in den hinteren Reihen der Cenarier bot sich ein etwas anderes Bild. Während die Männer in den ersten Reihen ausladende, panische Gesten machten, warf keiner von ihnen seine Waffen weg, während sie sich zurückzogen und flohen. Dort, wo die Khalidori sie nicht mehr sehen konnten, steckten die Sa’ceurai ihre Klingen in die Scheide und trugen gelassen paarweise die Verletzten. Lantano Garuwashis verzweifeltes Winken, die Flagge -
es war nicht dieselbe Flagge gewesen, die er für den Vormarsch benutzt hatte, nicht wahr? -, das alles war eine abgekartete Sache gewesen.
    »Die Bleichen kommen!«, rief jemand. Vi gegenüber bezogen auf der anderen Seite der Brücke Hunderte von khalidorischen Soldaten Stellung. Ihre Bogenschützen ließen einen Hagel von Pfeilen los. Feir riss die Hände hoch, und eine schimmernde, transparente blaue Wand aus Magie entrollte sich über den Cenariern und bedeckte jene am Fuß der Brücke. Die ersten Pfeile prallten auf den Schild, und zu Vis Überraschung gingen sie nicht in Flammen auf. Stattdessen trafen sie den Schild, als sei er ein Nadelkissen, stießen hindurch und fielen, aller Geschwindigkeit beraubt, einfach die letzten anderthalb Meter auf die Cenarier hinab.
    »Bogenschützen, schießt von außerhalb des Schirms!«, rief Feir, aber nicht, bevor mehrere von ihnen es anders versucht hatten. Die nach außen fliegenden Pfeile durchstachen den Schirm, flogen einen Meter weit und legten sich dann wieder auf den Schirm; sie hatten nicht einmal mehr die Energie, es bis zurück zum Boden zu schaffen.
    »Meister!«, schrie jemand.
    Bevor Vi die dunkle Gestalt auf der anderen Seite der Brücke entdeckte, sprengte sie etwas aus dem Sattel. Sie prallte mit erheblich weniger Geschwindigkeit, als zu erwarten gewesen war, auf den steinigen Boden.
    »Macht daraus ›Vürdmeister‹«, sagte Feir, während er ihr auf die Beine half. »Die Bastarde.«
    »Ihr habt mich gerettet«, sagte Vi, die den

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