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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Sa’ceurai.
    »Vorrücken!«
    Das magische Signal erlosch, und an seine Stelle trat ein wehendes, rotes Banner. Das Heulen der Sa’ceurai wurde immer schriller, und die Armee setzte sich in Bewegung.

91
    Kylar kam über den Pass, als die ersten Reihen der Armeen auf der Ebene unter ihm aufeinander zuliefen. Er war zu weit entfernt, um das Krachen zu hören, aber er konnte sehen, wie der Aufprall sich durch die Reihen fortsetzte. Er rannte weiter und verlangsamte sein Tempo auch nicht, als er an den Leuten des Trosses vorbeikam, die sich versammelt hatten, um die Schlacht zu beobachten; viele von ihnen trugen ihre ganze Habe bei sich, für den Fall, dass die Schlacht einen schlechten Ausgang nahm.
    Er verlor das Schlachtfeld aus den Augen, als er durch das Tal hinunterlief. An den wenigen bewaffneten Männern, denen er begegnete, eilte er vorbei, bevor sie ihn zur Rede stellen konnten, bis er den Schwarzen Hügel erreichte. Dort wandte sich ein halbes Dutzend Männer mit Piken und Kurzschwertern an ihren Gürteln von der Schlacht ab, um sein Näherkommen zu beobachten.
    »Haltet ein!«, rief ein junger Mann.
    Als Kylar vor ihnen stehen blieb, erschütterte ein Donnerschlag die Erde. Kylar war der Einzige, der auf den Beinen blieb. Er wandte seinen Blick dem Schwarzen Hügel zu. Die sanften Wellen der Ebene zwischen ihm und der großen Kuppel waren bedeckt von Kriegern, Menschen wie Krul, aber die Schlacht geriet ins Stocken, als jene, die nicht in der vordersten Reihe standen, zu der großen, glänzenden schwarzen Kuppel auf blickten.
Ein weiterer Donnerschlag erschütterte die Ebene, und diesmal liefen vom höchsten Punkt der Kuppel zackige Risse bis zu ihrer Basis hinunter. Männer fluchten voller Angst und Verblüffung.
    Der dritte Donnerschlag zerschmetterte die Kuppel von innen. Riesige Brocken schwarzen Gesteins schossen in die Luft und prasselten auf die Todeszone und das Schlachtfeld herab, wo sie Krul und Männer gleichermaßen zerquetschten. Der größte Teil der Kuppel stand noch immer bebend da, die Kanten scharf um das Loch in ihrer Krone.
    Weitere heftige Schläge folgten, und der Rest der Kuppel stürzte ein, woraufhin sich eine riesige Wolke schwarzen Staubs erhob. Etwas Gewaltiges bewegte sich darin.
    »Was ist das?«, fragte der junge Mann, der die Brücke bewachte.
    Kylar rannte bereits.
    Die meisten der Kämpfer hatten nichts bemerkt. Das grausame Geschäft des Krieges erforderte ihrer aller Aufmerksamkeit. Die Armeen der Verbündeten hielten sich extrem gut, fand Kylar. Er sah einen von Agons Bogenschützen einen seltsamen Pfeil in seinen ymmurischen Bogen spannen und schießen. Zweihundert Schritt entfernt ging eine der khalidorischen Signalflaggen in Flammen auf. Es geschah offensichtlich mit Absicht, denn auf der ganzen Ebene verblieben nur noch ein oder zwei khalidorische Signalflaggen. Kylar fragte sich flüchtig, wessen gute Idee das gewesen war.
    Curoch war noch immer auf seinen Rücken gebunden, und der schwarze Ka’kari verbarg es. Kylar zog keinen von beiden, während er sich der rückwärtigen Seite der cenarischen Reihen näherte. Seine Schlachtensinne schienen zu explodieren, jeden bewussten Gedanken zu überlagern und alles auszulöschen bis auf die scharfen Umrisse der Gestalten auf seinem Weg. Diese Männer waren Speerkämpfer, dicht an dicht gedrängt und vorwärtswogend.
Durch sie würde er nicht hindurchschlüpfen können. Sie drückten mit rechteckigen Schilden gegen den Rücken der Männer vor ihnen und hielten die Ellbogen hoch, so dass ihre Speere sich in dem Gedränge nicht verhedderten.
    Kylar setzte zu einem kleinen Sprung an und stieß die Schulter eines Mannes beiseite, die Speerhand eines anderen, und stand mit beiden Füßen auf den Schultern eines Mannes in der zweiten Reihe. Von dort sprang er mit so viel Kraft, wie er aufbringen konnte. Er überwand die Cenarier so schnell, dass er nicht einmal ihre Ausrufe der Überraschung hörte.
    Sein Sprung trug ihn über die ersten sechs Reihen von Krul hinweg. Kylar registrierte die Körper jener, zwischen denen er landen würde: fünf schwarze Kreaturen und eine fleckig weiße, die der Anführer zu sein schien. Zwei entdeckten ihn. Kylar zog die Knie an die Brust, machte einen Überschlag und stieß die Füße in der letzten Sekunde nach vorn. Sie trafen einen großen, schwarzen Krul über den Augen. Der Kopf der Kreatur wurde zurückgerissen, und ihr Genick brach. Kylar rollte sich auf die Füße ab.
    Er hatte noch nie

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