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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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irgendein prophezeiter Hochkönig zu sein«, fuhr Vi fort. »Anscheinend erfüllt er die Bedingungen. Ich habe mir nichts dabei gedacht, bis der Regent sagte, dass er den Weg für einen Hochkönig ebne, indem er Lantano zum König mache.«
    Schwester Ariel fragte sich, ob ihr eigenes Gesicht ebenso bleich war wie das aller anderen am Tisch. Sie wusste wahrscheinlich mehr als irgendjemand sonst hier über den Hochkönig, aber ihr war nie der Gedanke gekommen, es könne ein Khalidori sein, der die Prophezeiung erfüllte.
    »Ihr sagt, Moburu habe gegen den Gottkönig gekämpft. Wer hat gesiegt?«, fragte Logan.
    »Moburu wurde zum Schwarzen Hügel zurückgedrängt.«
    »In unseren Prophezeiungen«, erklärte Lantano Garuwashi und erhob sich, »sieht es folgendermaßen aus: Wenn Ceura wieder einen König hat, wird dieser König an der Seite des Hochkönigs kämpfen. Ich werde niemals an der Seite dieses Moburu kämpfen. Das schwöre ich bei meiner Seele.« Er legte eine Hand auf Ceur’caelestos, und die Klinge erwachte in Antwort auf seine Worte flammend zum Leben. Dann steckte er sie wieder in die Scheide und nahm Platz.

    »Mir reicht das«, sagte Prätor Marcus. »In Alitaera sprechen die Prophezeiungen über einen Hochkönig von Tagen des Aufruhrs und des Kummers, daher beneide ich Euch nicht um die Schwierigkeiten, mit denen es Ihr in den nächsten Jahrzehnten vielleicht zu tun bekommt. Aber ich denke, das ist ein Problem, das wir für den Augenblick gefahrlos beiseiteschieben können.«
    »Schwester Viridiana, wolltet Ihr noch etwas sagen?«, hakte Logan nach.
    Vi sah Schwester Ariel an. »Eigentlich bin ich noch keine volle Schwester. Wie dem auch sei, es tut mir leid, diesem Rat eine persönliche Angelegenheit vortragen zu müssen, aber weiß irgendjemand, wo Elene Cromwyll ist?«
    »Der Name kommt mir bekannt vor«, sagte König Gyre. »Wer ist sie?«
    »Sie ist Kylars Ehefrau«, antwortete Vi. »Und er wird sie suchen kommen.«
    Jegliche Farbe wich aus Logans Gesicht. Alle anderen wirkten neugierig, aber ahnungslos, bis auf Solon und Feir, die beide ängstlich aussahen. Hatten sie Angst vor Kylar? Wie dem auch sei, sie kannten ihn. Schwester Ariels Angst galt Vi. Die verdammte junge Närrin hatte beiläufig eine Wahrheit ausgeplaudert, die ihre eigene Vernichtung bedeuten könnte. »Oh, übrigens, ich bin nicht mit Kylar verheiratet …«
    »Ihr habt recht, dies ist eher eine persönliche Angelegenheit. Ich werde später mit Euch darüber sprechen«, sagte Logan. Er dachte, dass Vi verrückt war. Dank sei den Göttern. »Gibt es noch irgendwelche anderen Fragen?«
    »Ich habe einige«, erwiderte Prätor Marcus. »Was ist, wenn es dem Schwarzen Hügel nicht bestimmt ist, etwas fernzuhalten? Was, wenn es seine Bestimmung ist, etwas in seinem Innern
festzuhalten? Was, wenn Moburu nicht dorthin gedrängt wurde? Was, wenn er dorthin gegangen ist, um etwas zu holen?«
    »Oh Götter«, sagte jemand.

90
    Die Armeen formierten sich, während es noch dunkel war. Mit vor Anspannung verkrampftem Magen versorgte Logan sein Pferd und überprüfte zum dritten Mal die Riemen. Die verbündeten Armeen erstreckten sich auf der linken und der rechten Seite weiter und tiefer als irgendetwas, das er je gesehen hatte. Die fünftausend Reiter der Lae’knaught würden den Angriff anführen. Hinter ihnen würden zwanzigtausend cenarische Fußsoldaten das Zentrum halten, flankiert von zwanzigtausend Sa’ceurai. Lantano Garuwashis ursprüngliche fünftausend Sa’ceurai würden den Wald im Westen sichern, um dafür zu sorgen, dass die Khalidori dort keine unangenehmen Überraschungen vorbereiteten, und wenn möglich vom Wald aus in das Lager des Gottkönigs einfallen. Tausend von Vis Schildschwestern würden den Damm und die Brücken vor magischen Angriffen schützen. Die anderen siebentausend hatten sich nach einer Logik zwischen den Armeen verteilt, die mit Logan zu teilen sie sich nicht herabließen. Die leichte alitaerische Reiterei, zweitausend Mann, und tausend sethische Fußsoldaten würden ihre Reserven sein.
    Viel würde von dem ersten Ansturm der Lae’knaught abhängen. Mit zwanzigtausend Krul zusätzlich zu ihren Männern würden die Khalidori fünfundvierzigtausend gegen die dreiundfünfzigtausend der Verbündeten werfen - oder sechzigtausend,
wenn man die Schildschwestern mitzählte. Die Khalidori würden mit dem Rücken zur Todeszone stehen. Wenn der erste lae’knaughtische Ansturm sie bis dorthin zurücktrieb, könnte

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