Jenseits Der Schatten
haben«, sagte Schwester Ariel.
»Warum ist das so?«, spielte Marcus das Spiel mit.
»Irgendein Aberglaube in Ezras Wald hat jüngst fünftausend Lae’knaught erschlagen.«
Marcus stieß einen Pfiff aus. »Das war aber ein beträchtlicher Aberglaube.«
»Ihr seid abscheulich, Ihr alle. Ihr seid die Freunde der Dunkelheit«, sagte Oberlord Rotans.
»Das ist die Krux«, mischte König Solonariwan Tofusin sich ein. »Ihr seht, Freunde, die Lae’knaught haben kein Land; sie haben nur Ideen. Wenn sie uns im Stich lassen, können sie die Anschuldigungen des Verrats und der Feigheit überleben; was ihnen den Garaus machen wird, ist Scheinheiligkeit . Sie können uns verraten, was sie aber nicht verraten können, sind ihre Prinzipien. Heute standen wir vielleicht hundert Meistern gegenüber, aber dieser Gottkönig Wahnhoff hat zweitausend mitgebracht. Wo waren die übrigen?«
»Kennt Ihr die Antwort auf diese Frage?«, fragte Lantano Garuwashi.
»Wir sind auf dem Weg flussaufwärts an einer Stadt namens Reigukhas vorbeigekommen«, sagte Solon. »Sie war tot. Nach der Magie zu schließen, die noch in der Luft lag, haben Hunderte - vielleicht Tausende - von Meistern mindestens zwölf Stunden daran gearbeitet, Krul zu erwecken. Diese Krul haben daraufhin die Bewohner der Stadt verschlungen. Morgen werden wir echten Kreaturen der Dunkelheit gegenüberstehen, Oberlord. Meiner Schätzung nach werden es mehr als zwanzigtausend sein.«
»Scheiße, da geht er hin, unser Vorteil von zwanzigtausend Sa’ceurai«, bemerkte Vi.
»Ein Sa’ceurai wird von einem Krul nicht aufgewogen«, erklärte Hideo Mitsurugi gekränkt.
»Wisst Ihr überhaupt, was ein Krul ist?«, fragte Vi.
»Der Punkt ist«, schaltete Schwester Ariel sich ein, »wenn sie jetzt Gelegenheit haben, gegen das Gezücht der Dunkelheit zu kämpfen, wird die Welt sehen, dass die Lae’knaught Scheinheilige sind, die lieber den Schwanz einziehen.«
Julus Rotans zitterte vor Zorn. »Geht zur Hölle, Hexe. Geht zur Hölle, Ihr alle. Morgen werdet Ihr sehen, wie die Laetunariverissiknaught
kämpfen. Wir werden das Zentrum jedes Angriffs sein. Ich werde selbst die Führung übernehmen.«
»Ein großzügiges Angebot. Wir nehmen es an«, erwiderte Logan Gyre sofort, »mit der Einschränkung, dass ich Euch bitte, selbst keinen Angriff anzuführen. Ich fürchte, Oberlord Rotans, dass es einfach zu viele Menschen gibt, die Euch in dieser Schlacht gern fallen sehen würden.«
Die offensichtliche Zielscheibe der Bemerkung waren die Magae, aber Schwester Ariel sah, dass Logan in Wahrheit die eigenen Männer der Lae’knaught fürchtete, die sich zweifellos darüber ärgerten, neben Hexern kämpfen zu müssen. Wenn Julus Rotans fiel, würden die Lae’knaught sich zurückziehen. Indem er einen ehrenhaften Ausweg aus überstürzten Worten anbot - oder hatte der Oberlord tatsächlich gehofft zu sterben und es damit seinen Männern zu ermöglichen, sich zurückzuziehen, so dass die Cenarier und alle anderen verraten und erschlagen werden würden? -, hielt Logan Gyre den Oberlord nicht nur am Leben und seine Armee zu Logans Verfügung, er hatte sich den Mann vielleicht auch ein wenig geneigter gemacht, der bewiesen hatte, dass er bereit war zu reden. Manchmal war der Teufel, den man kannte, besser als der, den man nicht kannte.
Schwester Ariel sah Logan Gyre mit neuem Respekt an. Bei dieser Versammlung von Königen und Magiern, Prätoren und Oberlords hatte er ohne die geringste Anstrengung das Kommando übernommen. Er musste irgendwie Wind bekommen haben vom Verrat der Lae’knaught, sonst hätte er das Thema nicht zur Sprache gebracht. Jetzt hatte er die Drohung effektiv entschärft, und es war ihm gelungen, dabei auch noch großzügig zu wirken.
»Nun, bevor wir Einzelheiten über unsere Aufstellung auf dem Schlachtfeld erörtern, hat irgendjemand sonst noch etwas hinzuzufügen? Schwester Viridiana?«, fragte Logan. Er schaute
Vi an, die seit einer ganzen Weile den Eindruck machte, als sei sie drauf und dran, etwas zu sagen.
Vi biss sich auf die Lippe. »Am frühen Nachmittag gab es jenseits des Schwarzen Hügels einen starken Ausbruch von Magie. Unsere Quelle sagte, es habe einen Kampf zwischen den Meistern des Gottkönigs und einer Horde gegeben, die einem seiner Rivalen folgt, einem Mann namens Moburu Ursuul.«
»Möge der Gott es geben, die Seele dieses Verräters mithilfe meines Schwertes in die Hölle zu schicken«, flüsterte der Prätor.
»Moburu behauptet,
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