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Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Jenseits der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass ich vorhin eine solche Szene gemacht habe.«
    »Das braucht es nicht.«
    »Doch, wirklich, ich entschuldige mich dafür. Ich hätte diese Dinge nicht sagen dürfen.« Doch für den Schlag würde sie sich nicht entschuldigen. »Ich kann nur ahnen, wie es für dich hier gewesen sein muss. Die Zeit des Wartens, bis Cal zurückkommt.«
    »Es war nicht schwer. Ich hatte dich.«
    »Ja.« Sie legte die Hand an seine Wange, ließ sie wieder sinken. »Ich bin froh darüber. Ich möchte, dass du das weißt.«
    »Sunny …«
    »Also, wann brichst du auf?« Sie wich aus seiner Nähe zurück. Sollte er sie berühren, ganz gleich wie flüchtig, würde sie zusammenbrechen.
    »Morgen.«
    Ihre Knie wollten nachgeben, doch sie riss sich mit aller Kraft zusammen. »So bald schon?«
    »Ich denke, es ist besser so. Für alle.«
    Sie wunderte sich, dass ihr Lächeln ihr nicht das Gesicht zerriss. »Wahrscheinlich hast du recht. Ich dachte nur, du würdest mehr Zeit mit Cal verbringen wollen. Schließlich hast du einen weiten Weg hinter dir.«
    »Ich werde morgen mit ihm reden. Und mit Libby. Ich möchte die Dinge mit ihr bereinigen.«
    Jetzt fiel das Lächeln etwas leichter. »Sie sind füreinander geschaffen. Das kannst du doch sehen, oder?«
    »Ich müsste blind sein, um es nicht zu sehen.«
    »Wenn man Wissenschaft und Logik mal außer Acht lässt, liefern Gefühle manchmal die exaktere Gleichung.« Sie fühlte sich etwas besser und streckte die Hand aus. »Ich möchte heute Nacht hierbleiben, bei dir.«
    Jacob zog sie an sich heran und hielt sie fest. »Ich komme zurück.« Als sie den Kopf schüttelte, sah er ihr fest in die Augen. Da war wieder die Leidenschaft in ihrem Blick. Und Ärger. »Ich komme zurück, ich schwöre es. Ich brauche nur etwas mehr Zeit, um die Tests voranzubringen. In zwei Jahren habe ich es bis hierher geschafft. Zwei weitere, und ich werde das Verfahren perfektioniert haben. Dann wird es so normal sein wie ein Shuttle-Flug zum Mars.«
    »Ein Shuttle zum Mars«, wiederholte Sunny atemlos.
    »Vertrau mir.« Er zog sie wieder in seine Arme. »Wenn ich erst so weit bin, verbringen wir mehr Zeit zusammen.«
    »Zeit«, murmelte sie und schloss die Augen.

12. K APITEL
    Jacob schlief noch, als Sunny ging. Es schien ihr besser so. Sie hatte kein Auge zugetan, sondern Stunde um Stunde in die Dunkelheit gestarrt, um den besten Weg zu finden.
    Jacob hatte Musik aufgelegt, eine wunderschöne verträumte Melodie, von einem Komponisten, von dem sie noch nie gehört hatte. Weil er erst noch geboren werden musste. Jacob hatte die Beleuchtung in der Kabine so eingestellt, dass sie wie Mondlicht wirkte.
    Wegen der Romantik. Das war ihr bewusst geworden, und sie liebte ihn dafür umso mehr. Er wollte ihr alles geben, was ihm möglich war, in dieser letzten Nacht. Und er hatte ihr alles gegeben. Aber sie wollte mehr. Sie wollte eine Zukunft.
    Als sie über die Wendung nachdachte, die ihr Leben genommen hatte, wurde ihr klar, dass sie ihre Entscheidungen bisher alle nach der Wahl »schwarz oder weiß« getroffen hatte. Etwas war entweder richtig, oder es war falsch. Aber jetzt, in diesem wichtigsten aller Momente, gab es Dutzende von Grautönen.
    Langsam lenkte Sunny den Wagen zur Hütte zurück. Wie sollte sie sich noch einmal von ihm verabschieden können? Es gab Dinge, die man kein zweites Mal ertrug. Sie hoffte, er würde verstehen, warum sie sich so verhielt. Sie hoffte, sie würde damit leben können.
    Sie parkte an der Rückseite des Blockhauses und blieb eine Weile im Wagen sitzen, betrachtete gedankenverloren den Raureif auf den Bäumen, wie er in der ersten Morgensonne glitzerte. Sie lauschte auf die paradiesische Stille, schmeckte den Geruch in der Luft, der neuen Schnee ankündigte.
    Leise, mit ihrer Traurigkeit kämpfend, betrat sie die Küche durch den Hintereingang.
    Libby hatte eine Lampe brennen lassen. Das gelbe Licht der alten Gaslampe, das in der Helligkeit des neuen Tages immer schwächer wurde, brachte erneut die verhassten Tränen. Sunny drängte sie zurück und setzte sich an den Tisch. Es war erst wenige Wochen her, dass Jacob hier zum ersten Mal gesessen hatte. Sie fuhr mit den Fingerspitzen über das Holz, so wie er damals.
    »Du bist früh auf.«
    Sunny hob den Blick und sah ihre Schwester. »Hallo.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Mama.«
    Instinktiv legte Libby eine Hand auf ihren leicht gewölbten Leib. »Jacob hat es dir gesagt. Eigentlich wollte ich das tun.«
    »Wunderbare

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