Jenseits Der Unschuld
den Kopf. »Nein«, wisperte sie. »Du musst dich nicht entschuldigen.«
»Sofie, es tut mir leid. Es tut mir furchtbar leid. Das hast du nicht verdient. «
Sofies Augen füllten sich mit Tränen, sie drehte das Gesicht zur Seite, rang um Fassung. Nach einer Weile wandte sie sich ihm wieder zu. »Ich habe es gewollt, Edward. Mach dir bitte keine Vorwürfe. Ich bin eine erwachsene Frau und fähig, eigene Entscheidungen zu treffen. «
»Weine nicht«, befahl er schroff. »Das wäre das letzte, was ich will.« Er eilte ans Bett, setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand.
Sofie wollte in seine Arme sinken und sich an ihn klammern, doch sie hielt sich zurück. Sie durfte die Situation nicht schlimmer machen, als sie ohnehin war.
Und dann sagte er sehr ernst und düster: »Willst du mich heiraten, Sofie?«
Ihre Augen weiteten sich in hellem Entsetzen.
Er lächelte, doch seine Augen blieben kühl. »Das klang nicht sehr romantisch, wie?« meinte er leichthin. Er hob ihr Kinn, seine Lippen nagten an ihrem Mund. Sofie war unfähig, sich zu regen, und er begann seinen Kuss zu vertiefen.
Sein Antrag traf sie völlig unerwartet, ihr Herz pochte wild. Und als sein Kuss drängender, leidenschaftlicher wurde, durchrieselte sie ein kribbelndes Verlangen. Er hatte sie gefragt, ob sie ihn heiraten wolle. Sofie konnte nicht denken, weil seine Hände ihren Rücken streichelten, tiefer glitten über ihre Hüften zum Gesäß. Seine Zunge begehrte Einlass. Sofie öffnete den Mund. Edward legte sie auf den, Rücken, stöhnte tief und kehlig. Und dann flammte das bereits entfachte Verlangen heiß und drängend in ihr hoch. Hitze stieg ihr die Schenkel hinauf. Sofie versuchte, sich bewusst zu machen, dass er sie jetzt in der Absicht verführte, um ihr seinen Willen aufzudrängen, doch es zählte nicht mehr. Sie keuchte, als seine steife, pralle Männlichkeit sich an ihr heißes geschwollenes Fleisch schmiegte.
»Sofie«, raunte Edward. Seine Hände waren unter ihr Nachthemd geglitten und streichelten ihre Brüste.
Sofie bäumte sich ihm entgegen. Seine Finger umspielten ihre hochgereckten Brustspitzen. Edward murmelte Liebkosungen an ihrem Mund, beugte sich über ihre Brüste und leckte und saugte daran. Sofie wand sich und weinte vor Lust, ihre Nägel krallten sich in seinen Rücken, während er ihre Brustspitzen mit der Zunge verwöhnte.
Als er sie diesmal nahm, war sie bereit für ihn. Tief und schmerzlos glitt er in sie. Sofie klammerte sich an ihm fest, während er sich rhythmisch in ihr bewegte. »Ich möchte, dass du gleichzeitig mit mir kommst«, raunte Edward heiser, seine Augen funkelten wild. »Ich will, dass wir gemeinsam den Gipfel erreichen.«
Sofie hätte sich nie träumen lassen, dass man so freimütig und bildhaft über den Liebesakt reden durfte. Seine Worte steigerten ihr Verlangen, und sie wurde in schwindelerregende Höhen hochgetragen. Durch den Nebel ihres Sinnenrausches glaubte Sofie zu spüren, wie er neues Leben in sie ergoss.
Sie schluchzte in ungeahntem Entzücken. Sie wollte sein Kind.
Als es vorbei war, hielt Edward sie eng umschlungen, streichelte ihr Haar, ihren Rücken, die Rundung ihrer Hüften.
Gelegentlich drückte er einen warmen Kuss an ihre Schläfe, ihre Wange, und ehe Sofie sich wieder an seinen schockierenden Antrag erinnern konnte, war sie eingeschlafen, warm und geborgen in seine Arme geschmiegt. Und als sie sich später in dieser Nacht erneut paarten, in trägem, schlaftrunkenem Taumel, vertraut wie ein glückliches Liebespaar, erinnerte sie sich auch nicht daran.
Im ersten Morgengrauen wurde Sofie aus dem Schlaf gerissen. Der Sturm peitschte den Regen in prasselnden Stößen gegen das Fenster. Etwas Hartes schlug laut gegen die Außenmauer. Sofie war allein. Im ersten Augenblick konnte sie sich nicht orientieren, wusste nicht, wo sie war.
Und dann kam die Erinnerung. Sie war in einem kleinen Gasthaus an der Oyster Bay. Sie hatte Edward verführt und danach hatte er sie noch zweimal geliebt. Draußen wütete der Ausläufer eines Orkans. Aber wo war Edward?
Das Schlagen gegen die Mauer war lauter geworden. Sofies Herz krampfte sich zusammen. Sie setzte sich auf. Die Balkendecke des Dachstuhls knarzte und zitterte. Das Geheul des Sturms war ohrenbetäubend. Draußen wurde es heller, und Sofie konnte die Umrisse der Bäume erkennen, von der Wucht des Sturms so stark gebogen, dass ihre Wipfel beinahe die Erde berührten. Sofie versuchte, sich einzureden, dass sie nichts zu befürchten
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