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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht verwunderte.
    Für einen Augenblick drohte ihr Magen sich vor Übelkeit umzudrehen, als die Haustür aufgerissen wurde und Mrs.
    Murdocks mit sich überschlagender Stimme ins Haus rief: »Sie ist da! Gottlob, sie ist wieder da! Miß Sofie ist zurück!«
    Edward hatte sie nicht angefasst, seit sie vor sechs Stunden seinen Antrag abgelehnt hatte. Er hatte sie auch kein einziges Mal angesehen. Erst vor wenigen Augenblicken hatte er das Wort an sie gerichtet, um ihr den Vorschlag zu machen, sie sollten beide vorgeben, es sei nichts vorgefallen. Er forderte sie auf zu lügen, da sie ihn nicht heiraten wollte. Edward wirkte erbost und. schien zu erwarten, dass sie ihre Meinung änderte, ehe es zu spät war.
    Doch Sofie hatte seinem Vorschlag kühl zugestimmt.
    Um den Schein zu wahren, ließ sie sich von ihm aus der Mietdroschke helfen. Seine Berührung war so unpersönlich, dass sie beinahe in Tränen ausbrach. Ihr Inneres war von Schmerz zerrissen, es gab keinen Platz für Scham und Reue.
    Alle würden das Schlimmste annehmen - und mit ihrer Vermutung recht haben. Sofie kümmerte das nicht im Geringsten.
    An Edwards Seite stieg sie die Steinstufen hinauf. Lisa eilte ihr tränenüberströmt entgegen. »Sofie, dem Himmel sei Dank! Ist dir auch nichts geschehen?« Die Schwestern fielen einander in die Arme.
    »Nein Lisa, beruhige dich. Mir geht es gut«, versicherte Sofie und hielt dem tränennassen Blick der Schwester stand. Auch ihre Augen wurden feucht.
    Lisa bedachte Edward mit einem Blick voller Vorwurf und Abscheu.
    Suzanne stand aschfahl in der Haustür. »Ich hätte es wissen müssen«, empfing sie die beiden schneidend. »Sofie, du warst plötzlich verschwunden, und niemand wusste, wohin - gütiger Himmel!« Sie begann zu weinen.
    Sofie eilte in die Arme ihrer schluchzenden Mutter. »Es tut mir leid«, brachte sie zitternd hervor. Wie sehr sehnte sie sich danach, ihr das Herz auszuschütten und sich von ihr trösten zu lassen. »Edward hat mich zu einer Ausfahrt eingeladen. Wir gerieten in einen Orkan und mussten Quartier in der Oyster Bay nehmen. «
    Suzanne schob Sofie von sich, drängte die Tränen zurück und wandte sich erzürnt an Edward. »Ich hätte mir denken können, dass Sie dahinterstecken.«
    »Immer mit der Ruhe, Mrs. Ralston«, entgegnete Edward kühl. »Wir waren gezwungen, auf der Halbinsel zu übernachten. Wenn wir versucht hätten, die Rückfahrt anzutreten, hätten wir in dem gewaltigen Sturm umkommen können. Mein Automobil wurde von einem umstürzenden Baum zerschmettert.«
    Suzanne erschrak.
    »Es stimmt«, pflichtete Sofie ihm bei, bislang entsprach die Geschichte der Wahrheit.
    Suzanne legte den Arm um Sofies Schultern und zog sie an sich. Ihr Gesicht verzerrte sich. »Was haben Sie meiner Tochter angetan?«
    Edwards Miene blieb undurchdringlich. »Nichts. Ihre Tochter hat keinen Schaden erlitten.«
    »Mutter«, Sofie suchte verzweifelt ihre Aufmerksamkeit. »Mir geht es gut. Wirklich. Mach dir keine Sorgen.
    Edward war ... ein perfekter Gentleman.« Sie zwang sich zu einem Lächeln, spürte aber, dass Suzanne ihr Zögern nicht entgangen war. Sie hasste es, lügen zu müssen, aber unter den gegebenen Umständen heiraten zu müssen, wäre weitaus schlimmer.
    Sofie sah das spöttische Funkeln in Suzannes Augen und wusste, dass sie kein Wort glaubte.
    Plötzlich erschien Benjamin in der offenen Haustür und trat neben Suzanne. »Sofie, geht es dir gut?«
    »Ja.«
    Er wandte sich an Edward. »Tragen Sie die Konsequenzen, Sir? Nachdem Sie Sofie kompromittiert haben?«
    Edward vorsteifte sich.
    Suzanne legte beschwichtigend die Hand auf den Ärmel ihres Gatten. »Benjamin, es ist nichts passiert. Ich kenne meine Tochter. Sie würde uns nicht belügen, und sie würde sich nicht kompromittieren lassen.« Sie lächelte zuversichtlich.
    Benjamin sah seine Frau zweifelnd an. »Hat Sofie dir das versichert?«
    »Ja. Und ich bin gewiss, wir können diesen kleinen Skandal ausbügeln, wenn es überhaupt dazu kommen sollte. «
    Suzanne schenkte Edward ein gewinnendes Lächeln. »Mr. Delanza, Sie sind gewiss erschöpft. Wollen Sie nicht herein
    kommen und eine Erfrischung zu sich nehmen? Sofie, auch ich du siehst müde aus, Liebes. Willst du nicht auf dein Zimmer gehen und dir von Clara ein- Bad einlaufen lassen? Ich lass' dir gleich etwas zu essen hochbringen. Du musst zum Dinner nicht herunterkommen nach den Strapazen, mein armes Kind.«
    Sofie wusste, dass ihre Mutter die Wahrheit ahnte, und fand

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