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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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und lächelte.
    „Er braucht einen Freund. Jemanden, dem er vertraut. Keinen Akolythen. Ich denke, ein Adept wäre besser. Jemand, der ausgefallen ist, der wie er außerhalb des geregelten Lebens steht. Älter, erfahrener sollte er sein, aber trotzdem nicht langweilig wirken auf einen jungen Mann von kaum zwanzig.“
    „Du denkst an Sutton.“
    „Glaubst du nicht, dass er für so etwas die richtige Wahl wäre?“
    „Er ist intelligent und sehr begabt. Er ist aber auch erschreckend geradeaus. Sein Ehrgefühl führt ihn oft jenseits der Grenzen der zivilisierten Höflichkeit. Was veranlasst dich zu glauben, er würde für uns spionieren? Ich halte es für wahrscheinlicher, dass er uns sagt, wir sollen zur Hölle fahren. In genau diesen Worten.“
    „Wir werden ihn um gar nichts bitten. Wir werden die Notwendigkeit diskutieren, McMullen zu eliminieren, ohne dass wir ein Fünkchen eines Beweises für seine Schuld haben. Du wirst mit deiner wohlgelittenen Rücksichtslosigkeit dafür sprechen, Opfer für das Gemeinwohl zu bringen – in dem Fall ein Menschenopfer –, und ich werde sein Talent ins Feld führen, seine Ehrlichkeit und seine – immerhin ziemlich sichere – Unschuld. Entscheiden werden wir nichts, nur die Möglichkeit ins Auge fassen. Wir werden aber sicherstellen, dass Sutton in der Nähe ist, wenn wir uns unterhalten. Es wird sehr sorgfältige Manipulation vonnöten sein, ihn – und nur ihn – genau dahin zu bekommen, wo wir ihn haben wollen, aber darin bist du ja Experte, nicht wahr?“
    „Du auch, mein Großmeister.“
    Die beiden lachten. Der Spanier lehnte sich vor und begann leicht amüsiert: „Du zählst auf seinen rebellischen Geist, seinen Sinn für Fairness und seine Anständigkeit, die ihn dazu bringen, sich für den Jungen einzusetzen. Du glaubst, er wird sich um ihn kümmern, um mehr herauszufinden und ihn zu beschützen. Er ist der richtige Mann für so etwas.“
    „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir einen solchen Mann haben.“
    „Gewiss.“ Es klang ein wenig trocken.
    „Ganz gewiss. Ehrliche, aufrechte Männer sind selten.“
    „Übertreibe nicht. Wir haben die besten Männer hier in der Loge.“
    „Ich weiß. Deshalb müssen wir alle tun, was wir am besten können, und ein aufrechter Kämpfer gegen die Ungerechtigkeit, der im Wilden Westen aufgewachsen ist und keine Bedenken hat, sich gegen etwelche Obrigkeiten zu behaupten, ist genau das, was wir jetzt brauchen. Wir können sicher sein, dass er es uns meldet, falls er von einer Gefahr für die Loge erfährt. Er mag ungewöhnlich sein, doch er ist loyal.“
    „Wenn es gefährlich wird, könnte er Probleme bekommen.“
    „Er ist ein Adept des Arkanen. Er ist gut – für sein Alter und seinen Rang. Bald wird er Meister sein. Er weiß sich zu wehren.“
    „Doch uns wird er für skrupellose Schurken halten. Mich für noch skrupelloser als dich.“
    „Er weiß, dass wir nur das Beste für die Loge im Auge haben. Das ist unsere Aufgabe.“
    „Großmeister, meine Familie stammt angeblich von den Medici ab. Bist du sicher, dass du nicht mit uns verwandt bist?“
    „Bruder Valerios, ich bin mir bewusst, dass der Plan hinterhältig ist. Doch hast du einen besseren?“
    „Nein. McMullen muss überwacht werden, und wir können es nicht selbst tun. Zudem sollte Sutton lernen, dass man schnell zum Bauern im Schachspiel der Skrupellosen wird, wenn man sich aufgrund eines überzogenen Gerechtigkeitssinnes Hals über Kopf in Dinge stürzt.“
    Der Großmeister lächelte wehmütig.
    „Lieber Himmel, Bruder! Du nennst uns doch nicht etwa skrupellos? Ich will für alle nur das Beste.“
    „Ich auch, Großmeister.“
    Er stand auf.
    „Ich gebe dir Bescheid, wenn ich unser kleines Animationsstück für Mr. Sutton fertig geplant habe.“
    „Ich erwarte deine Nachricht. Ich denke, wir werden herausfinden, was hinter der Nervosität Mr. McMullens steckt.“
    „Vielleicht hat es gar nichts mit unserem Problem zu tun?“
    „Ich glaube auch nicht, dass er hinter der Situation mit den Energielinien steckt. Doch was ich glaube, definiert nicht die Wirklichkeit.“
    „Außer, du gibst dir wirklich Mühe.“

Kapitel 30
    Der Geruch in der Tasche war intensiv. Catrin roch frisches Leder, scharfen Farbgeruch und einen Hauch von Pausenbrot, das sich wohl schon seit einer Weile nicht mehr hier befand, vermutlich, weil der junge Herr es verspeist hatte. Butter und Käse. Ausnehmend wundervolle Butter und wirklich exzellenter Käse.

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