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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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weiterhin hungrig bleiben würde. Die Stimme des Neuankömmlings klang allerdings nicht jung genug.
    „Sei gesegnet, Fefa.“
    „Margarete! Das ist ja eine Überraschung! Bringst du Neuigkeiten?“
    „Die Anzahl der Energielinienschübe ist gestiegen. Doch das weißt du ohnedies.“
    „Weiß man schon, woher es kommt?“
    „Ich habe die Berichte der Zirkel gelesen. Da war nichts Eindeutiges dabei. Man neigt zu der Auffassung, es seien weder die Logen noch die Bruderschaft. Damit blieben die Sí übrig.“
    „Der Ansicht bin ich auch. Aber solange wir nicht mehr wissen, können wir nichts unternehmen. Oder hat jemand das Phänomen ergründen oder ein logisches Muster erkennen können?“
    „Nein. Doch der Spinnentraum hat sicher damit zu tun. Die Traumweberei ist hauptsächlich ein Fey-Talent. Außerdem habe ich erfahren, dass die Bruderschaft das Angriffsopfer der letzten Nacht vernommen hat. Hast du schon davon gehört?“
    „Von dem Überfall auf diese Frau? Ja. Wenn das mit dem Traum nicht gewesen wäre, würden die Leute von nichts anderem sprechen. Sie haben den Angreifer verhaftet.“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Die verletzte Frau hat die Schuld wohl einer Riesenspinne gegeben und nicht dem verhafteten Mann. Nur war sie offenbar zu übel zugerichtet und verwirrt, um eine eindeutige Aussage zu machen, und die Bruderschaft hat sie endgültig in den Abgrund getrieben. Brutale, rücksichtslose Bande. Sie ist tot. Ich kenne den jungen Herrn, den man verhaftet hat. Er ist ein charmanter Mann. Vielleicht ein wenig zu charmant, aber ich hätte ihn auf alle Fälle für harmlos gehalten. Ich glaube nicht, dass er es getan hat. Ich bin nicht der Meinung, dass der junge Treynstern Gewalt anwenden müsste, um ein Mädchen zu verführen.“
    Catty setzte sich auf. Sie sprachen über Thorolf, und über Lord Edmond, die Spinne. Das war eine schreckliche Kombination. Absolutes Entsetzen kroch ihr kalt über die Haut und machte sich in ihr breit. Die Haare standen ihr zu Berge und sie merkte, wie ihr Schwanz nervös gegen das Korbgeflecht schnickte. Was hatte Ian noch gesagt? Thorolf hätte einen Unfall gehabt? Das klang nach mehr als nur einem Unfall. War er noch einmal auf Lord Edmond gestoßen?
    „Männer können charmant und dennoch Bestien sein“, belehrte Fräulein Draiss ihren Gast. Catty fragte sich, ob sie das aus eigener Erfahrung wusste, und schalt sich dann für einen solch seichten Gedanken mitten in einer so schrecklichen Situation. „Man kann nie wissen, welch abartige Sündhaftigkeit unter einem angenehmen Äußeren stecken mag.“
    „Das ist richtig, doch man hat ihn ohne große Probleme überwältigt. Er ist im Gefängnis.“
    „Hat er gestanden?“
    „Er wurde bei der Festnahme schwer verletzt. Vielleicht ist er inzwischen tot.“
    Catty jaulte. Wie eine Klinge fuhr ihr der letzte Satz ins Herz. Er konnte doch nicht tot sein? Er durfte nicht tot sein! War er etwa dabei überwältigt worden, als er wieder ein Mädchen retten wollte? Hatte er sich mit der Spinne angelegt, weil er eine solche Begegnung schon einmal überlebt hatte? Hatte vielleicht Lord Edmond ihm eine Falle gestellt? Doch warum? Sie war doch mit ihm gegangen, als er es verlangt hatte. Es gab keinen Grund, Thorolf etwas anzutun.
    „Wie ist das passiert?“
    „Die Polizei hat ihn niedergeknüppelt. Eine unserer Schwestern wird nach ihm sehen. Wir werden bald mehr wissen. Doch der Polizei zufolge hat man ihm den Schädel eingeschlagen. Nach dem, was ich hörte, wird er wohl nicht überleben, könnte inzwischen schon tot sein. Ich habe seine arme Mutter getroffen. Sie war gänzlich außer sich.“
    Catty jammerte. Sie musste hier raus. Sie musste ihn sehen. Sie fühlte sich, als hätte ihr jemand das Herz herausgerissen. Das war so ungerecht! Sie hatte den Preis für Thorolfs Sicherheit entrichtet, und nun starb er? Das durfte er nicht! Sie musste ihn wiedersehen. Das konnte unmöglich alles gewesen sein. Das Schicksal hatte sie zusammengebracht – warum sollte sie ihn jetzt also verlieren?
    Edmond hatte gesagt, sie würden Thorolf ins Gefängnis werfen, wenn sie nicht mit ihm mitging. Doch nun saß er im Gefängnis, obgleich sie mitgegangen war.
    Allerdings war sie davongelaufen. Doch das war später gewesen. Es musste später gewesen sein. Lord Edmond konnte nicht gut im Voraus gewusst haben, dass sie ihm weglaufen würde. Oder doch? Wie war er nur letzte Nacht in die Wohnung der beiden Männer gelangt? Wie hatte er

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