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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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nicht einmal darauf geachtet, was er kritzelte.
    Da war Catty, sein Traummädchen, nackt bis auf die Haut kniete sie am Boden, verschmolz fast damit. Es war ein unanständiges Bild, und er schämte sich. Seine Aufgabe war, sie zu beschützen, nicht ihre Geheimnisse preiszugeben. Das wäre ihr gewiss furchtbar peinlich. Auch wollte er nicht, dass jemand außer ihm sie so sah.
    Doch seine Gefährten waren unbeeindruckt von dem Mädchen. Was sie viel mehr fesselte, war das Spinnenwesen, das Catty in den Klauen hielt. Noch mehr Aufmerksamkeit erntete das riesige geflügelte Reptil, das den gesamten Hintergrund ausfüllte.
    „Ein Drache!“, rief Ian. „Grundgütiger!“
    „Sie sind ein begabter Symbolist, Treynstern“, sagte Sutton. „Das ist eine meisterliche Allegorie für das, was auf uns zukommt.“
    „Eine Allegorie?“, fragte Charly erschrocken. „Sind Sie sicher, dass es nicht mehr ist als …?“
    „Beruhigen Sie sich. Drachen sind nichts als Märchengestalten. Es gibt keinerlei Berichte über Sichtungen.“
    „… die Meister des Arkanen überlebt hätten, um darüber zu berichten“, brummte Ian.
    „Bruder Ian, Fakt und Fiktion liegen in unserem Metier zwar nah beieinander, aber jeder weiß …“
    „… dass Frauen nicht zaubern können.“
    Die beiden Studenten des Arkanen starrten einander an, und Thorolf begriff wieder einmal nicht, was sie meinten und worüber sie redeten.
    Fräulein Flenckmann erhob sich.
    „Tut mir leid, aber ich muss Sie jetzt verlassen. Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen …“ Sie sahen ihr nach, und es wurde ihnen erst jetzt bewusst, dass sie die ganze Zeit bei ihnen gewesen war. Sie hatten ihre Anwesenheit vollständig vergessen. Still und zurückhaltend hatte sie im Hintergrund gesessen.
    „Verdammt! Jetzt habe ich sie gar nicht nach ihrer Magie befragt!“, fluchte Sutton.
    „Sie hätte uns helfen können“, sagte Ian.
    „Du hattest doch sicher nicht vor, eine Krankenpflegerin auf unsere Mission mitzunehmen?“, fragte Thorolf entsetzt.
    „Sie war immerhin eine nicht zu unterschätzende Hilfe dabei, Sie so schnell wieder auf die Beine zu bekommen, Herr Treynstern“, gab Sutton zu bedenken. „Obgleich ich das ungern zugebe, scheint sie mehr zu können als nur Tee auszuteilen. Sie hat ein wirklich starkes Schutzamulett getragen, und sie hat aktiv dazu beigetragen, uns vor diesen Wesen zu verbergen. Apropos …“
    Die Diskussion wandte sich Suttons Amuletten und der Frage zu, wie notwendig es war, sie zu holen. Letztlich verloren sie keine Zeit mehr und machten sich auf, bevor ihr Mut sie verließ.
    „Ich wünschte, du würdest nicht gehen!“, hatte Sophie Thorolf zugeflüstert.
    Er nickte und stieg hinter Ian in die Kutsche.
    „Ich auch. Aber wenn ich nicht versuche, sie zu finden und zu retten, wäre meine eigene Rettung sinnlos gewesen.“
    „Du bist gerettet worden, damit du weiterleben kannst – nicht, damit du dich erneut in Gefahr begibst. Du bist kein Magier wie McMullen oder Mr. Sutton. Dass du diese Kreatur nicht besiegen kannst, weißt du bereits, und nun musst du dich sogar mit zweien befassen!“
    Er nickte nur und winkte ihr zu. Dann fuhr die Kutsche an.
    „Haben wir einen Plan?“, fragte Thorolf, als sie die Amulette abgeholt hatten. Die Kutsche ratterte durch die Nacht, auf dem Weg zum Haus der Lybrattes.
    „Wir gehen rein und vollbringen ein Wunder“, meinte Sutton trocken und hielt eine Arzttasche umfasst, als wären alle Antworten des Universums darin enthalten.
    „Wenn’s weiter nichts ist“, gab Thorolf zurück
    „Glaubst du wirklich, du wirst von Orvens alten Armeedegen brauchen?“, fragte Ian und blickte auf Thorolfs Hände, die die Regimentswaffe fest umklammert hielten.
    „Wer kann das schon sagen? Ich weiß nur so viel: Als Künstler war ich nie Symbolist.“

Kapitel 76
    Asko verabscheute die Berührung des Vampirs. Doch er verschwendete keinen Atemzug daran, sich darüber zu beschweren. Atmen fiel ihm zusehends schwerer, und die Tatsache, dass die Kreatur ihn stützte und ihm in aufrechter Position sitzen half, war etwas, wofür er hätte dankbar sein müssen. Flach auf dem Rücken zu liegen hätte alles noch viel schwieriger gemacht.
    Allerdings musste er sich nun auch damit abfinden, dass der Arm des anderen um seinen Körper geschlungen war und dass sein Kopf an dessen muskulöser Schulter lehnte. Weder Arm noch Schulter waren nach seinem Geschmack. Der Vampir kniete halb hinter ihm und stellte ihm seinen

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