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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Finger strichen durch sein Haar, spielten mit seinen rotblonden Strähnen. Ian zischte, als seine Haut plötzlich heiß wurde als Reaktion auf den Zauber, den sein Gast gegen ihn wirkte. Er legte den Kopf zur Seite, entblößte den Hals für den viel größeren Mann. Er tat das nicht freiwillig, denn ein freier Wille war ihm nicht gegönnt, doch er fühlte sich auch nicht gezwungen. Es fühlte sich eher so an, als wäre er selbst es, der in diesem Moment nichts so sehr wollte wie genau dies. Jede Bewegung machte er gern und aus sich heraus, so schien es. Es bedurfte seiner gesamten Konzentration, sich daran zu erinnern, dass von einem Vampir gebissen zu werden nichts war, was er sich je gewünscht hatte. Geschickte Finger öffneten ihm den Kragen, liebkosten seine Kehle, seinen Hals vom Schlüsselbein bis zum Kinn.
    „Sie machen mir Angst, Graf Arpad“, flüsterte er und versuchte nicht einmal, sich zu wehren. All die Legenden und Mythen über Vampire waren nun wieder in seinen Gedanken, obgleich er wusste, dass die meisten nichts als Märchen waren. Der elegante Mann vor ihm war weder kalt noch tot, sondern warm und lebendig und erheblich leidenschaftlicher, als er sein sollte. Ian hatte ihn draußen im Tageslicht gesehen, und obgleich der Feyon in direktem Sonnenlicht blind war, wusste Ian, dass er keinerlei Anstalten gemacht hatte, sich etwa in Staub aufzulösen. Ein Pfahl durchs Herz würde ihn vermutlich sehr wütend machen, aber gewiss nicht umbringen. Außerdem konnte er nicht fliegen. Er konnte Fahrrad fahren, und vom Fahrrad fallen. Diese Vorstellung genügte Ian, um einen Rest seines Verstandes beisammen zu halten. Er hielt sich daran fest.
    „Unsinn. Ich mache dir keine Angst. Du hast nur ein Abenteuer, mehr nicht. Magst du keine Abenteuer mehr? Du hast sie doch einmal so gemocht.“ Eine samtweiche Frage, gestellt von einer samtweichen Stimme.
    „Ich müsste schon sehr dumm sein, wenn ich wünschte, dass Sie mich meines Lebensblutes berauben, Graf Arpad.“ Ian merkte gänzlich irritiert, dass er sich erregt fühlte. Ihre Hüften berührten sich, so nah war der Vampir. Der Körper des anderen Mannes fühlte sich allzu fordernd an, allzu präsent. Ian spürte feste Muskeln durch Kleidung, einen Körperumriss, florierende Sinnlichkeit dort, wo sie eben florierte. Er hätte entsetzt sein müssen, schockiert, doch sein neugieriger Sinn war weit weniger schockiert als fasziniert. Vielleicht war es ja das, was die Loge meinte, wenn sie ihren Akolythen beizubringen versuchte, nicht ihre Zeit mit Entrüstung oder Bestürzung zu verplempern, sondern unbekannten Konzepten mit dem beständigen Willen zu begegnen, Neues zu erfahren und zu begreifen. Vielleicht war eben das auch ein Grund, warum die Loge ihren Akolythen riet, ein moralisch einwandfreies Leben zu führen.
    Der Dunkle lachte.
    „Aber du weißt doch, dass Menschen, von denen ich mich nähre, überleben. Meist. Sofern ich nicht will, dass sie sterben.“
    „Es ist das ‚meist ‘ , das mich ängstigt, und das ‚sofern ‘ . Ich verfüge über keine Kräfte, Sie zu bekämpfen, Graf Arpad – zumindest jetzt noch nicht. Ich habe auch nicht vor, mich mit dem sinnlosen Versuch zu erniedrigen. Aber vielleicht sollten Sie sich noch einmal überlegen, ob Sie mich wirklich hier im Schlafzimmer Ihres eigenen bewusstlosen Sohnes umbringen möchten. Er würde sich wohl an einen anderen Mitbewohner gewöhnen müssen – und wir verstehen uns so ausnehmend gut.“
    „Dich zu töten liegt nicht meine Absicht, Junge. Das weißt du auch.“ Eine Hand strich ihm über den Rücken. „Ein kleiner Aderlass würde dir nicht schaden, und ich habe heute Nacht noch nicht gejagt. Zu viele Familienangelegenheiten.“
    „Wenn es dazu beiträgt, dass sie ihre Gelassenheit wiedererlangen, Graf Arpad, so lade ich Sie natürlich gerne ... zum Nachtmahl ... ein. Ich weiß wohl, dass Sie kühl und überlegt handeln können, und ich helfe Ihnen gern dabei, kühl und überlegt zu sein, denn genauso brauchen wir Sie im Moment. Wer bin ich schon, der Ihnen unter diesen Umständen etwas verweigern würde?“
    Die Umarmung wurde intensiv. Sanfte Lippen fuhren Ians Hals entlang. Im nächsten Augenblick saß der Graf auf der Bettkante und betrachtete seinen Sohn. Die Lippen des Vampirs umspielte ein allzu süßes Lächeln.
    „Sehr tapfer und besonnen, McMullen. Ich mag dich.“
    „Danke, Erlaucht. Ich habe es bemerkt.“
    Der Vampir kicherte.
    „Bist du jetzt schockiert? Ich mag

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