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Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Titel: Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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schon einmal in den Semesterferien mit seinem Freund ein paar Wochen in der Villa verbracht, und er hatte Erin versichert, er werde für einen sehr romantischen Beginn ihres Ehelebens sorgen.
    Erin seufzte. Ihr Vater war wieder einmal einige Tage mit Lauren unterwegs gewesen – dieses Mal in Paris und Monaco. Erin war erneut wütend auf ihn, aber die Galerie allein zu leiten war immer noch besser, als ständig Lauren um sich zu haben, die sich in ihre Geschäfte einmischte.
    »Hallo, Herzchen«, rief Gareth fröhlich, als er eine Stunde später in die Galerie gestürmt kam. »Du bist früh heute.«
    Leider war er nicht allein. Lauren trug enge schwarze Hosen und eine weiße, sehr eng anliegende Bluse, ein Wunder, dass sie überhaupt atmen konnte. Natürlich kam ihr Dekolleté wie immer voll zur Geltung.
    »Ich dachte, du wolltest erst heute Abend kommen, Dad«, sagte Erin. Lauren warf sie nur einen flüchtigen Blick zu.
    »Wir wissen, du hast noch viel zu erledigen für die Hochzeit am Samstag, also sind wir etwas früher gekommen als geplant. Tatsächlich war Lauren so rücksichtsvoll, daran zu denken.« Sanft berührte er Laurens Kinn mit dem Zeigefinger, und sie lächelte ihn verführerisch an.
    Entnervt verdrehte Erin die Augen. Sie wandte sich wieder den Papieren zu, die vor ihr lagen, und tat, als wäre sie ganz darin versunken.
    »Lauren dachte, ich könnte vielleicht noch bei den letzten organisatorischen Dingen helfen«, bemerkte Gareth.
    »Ach, dachte Lauren das?« Erin tat, als wäre Lauren gar nicht anwesend.
    »Ich bin sicher, Andy und du, ihr kommt zurecht, aber wenn ihr Hilfe braucht, egal bei was, bei etwas, das noch in letzter Minute erledigt werden muss, brauchst du es bloß zu sagen«, bot Gareth an.
    »Es ist alles erledigt, danke, Dad«, erwiderte Erin, die Einzelheiten der Hochzeitsfeier nicht vor Lauren besprechen wollte, für den Fall, dass von dieser Seite unverlangte Vorschläge kämen.
    »Kein großes Zittern in letzter Minute?«, fragte Lauren fröhlich.
    »Nein«, antwortete Erin und funkelte sie wütend an. Beinahe hätte sie gefragt: Was geht Sie das denn an?
    Lauren ließ sich nicht abschrecken. »Und wohin geht die Hochzeitsreise?«
    »Nur Familienmitglieder werden das erfahren«, antwortete Erin, den Blick wieder auf ihre Unterlagen gerichtet. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass ihr Vater ein finsteres Gesicht machte, doch das beachtete sie nicht weiter.
    »Eine Braut hat in letzter Minute noch tausend Dinge zu erledigen«, sagte Lauren.
    »Na, Sie müssen es ja wissen«, gab Erin sarkastisch zurück.
    Lauren ignorierte die Bemerkung. »Die Galerie für Sie zu übernehmen und Ihnen so die Zeit freizuhalten ist das Geringste, was wir für Sie tun können«, sagte sie. »Na los, gehen Sie schon, und verschwenden Sie keinen Gedanken mehr an die Arbeit.«
    »Sie müssen hier gar nichts übernehmen, Lauren«, erwiderte Erin bissig. »Dass Sie sich in Angelegenheiten der Galerie einmischen, will ich nun wirklich nicht.«
    Lauren warf Gareth einen flehenden Blick zu. »Ich wollte ja nur behilflich sein«, jammerte sie.
    »Ich weiß«, sagte Gareth verärgert. »Es war nicht die Absicht meiner Tochter, so gedankenlos zu sein, stimmt’s, Erin?«
    Erin sah auf. »Falls Sie wirklich helfen wollen, Lauren, halten Sie sich von der Galerie fern«, schlug Erin vor. »Und eine noch größere Hilfe wäre es, wenn Sie sich auch von meinem Vater fernhielten.«
    Lauren holte tief Luft, dann brach sie in Tränen aus und lief in Richtung Tür. »Ich … ich sehe dich dann später, Gareth«, sagte sie in ein Taschentuch schluchzend.
    Gareth schien zu schwanken, ob er hinter Lauren herlaufen oder ein ernstes Wort mit seiner Tochter reden sollte. Letzteres hielt er offenbar für wichtiger.
    »Musstest du wirklich so unhöflich sein?«, fragte er schroff.
    Erin blitzte ihren Vater an. »Das sieht doch ein Blinder, dass diese Tränen nur eine große Show waren, speziell für dich, Dad!«, spie sie aus. »Wärst du nicht hier, hätte sie mir vermutlich die Augen ausgekratzt.«
    »In dem Punkt irrst du dich gründlich. Lauren ist eine sehr sensible Frau, und du hast ihre Gefühle schrecklich verletzt«, entrüstete sich Gareth.
    »Sie hatte drei Ehemänner, Dad. Die ist wahrscheinlich dickhäutiger als ein Rhinozeros. Aber wenn ich gewusst hätte, dass ich sie so leicht loswerde, hätte ich das schon vor einer halben Ewigkeit gemacht.«
    »Es besteht keinerlei Notwendigkeit, dass du dich

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