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Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Titel: Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Freundinnen zu treffen. Sie würde sicher gern alles über deine Hochzeit hören.«
    »Nach dem, was mit Andy passiert ist, hätte ich gedacht, meine Hochzeit wäre das Letzte, worüber Erin etwas wissen will. Ich war erleichtert darüber, dass sie im Ausland war und nicht die Tortur ertragen musste, meine Brautjungfer zu sein.«
    Bradley wurde klar, dass Emma recht hatte, aber nicht wegen dem, was mit Andy vorgefallen war. Über Hochzeiten zu reden würde sie daran erinnern, dass Jonathan bald eine andere heiraten sollte.
    »Du bist jetzt nun mal verheiratet, also wird Erin sich daran gewöhnen müssen. Dennoch hast du recht, es ist sicher besser, ihr nicht noch Salz in die Wunden zu reiben, also redet lieber über was anderes«, riet er.
    Emma rief Erin in der Galerie an und schlug ein Treffen vor.Erin freute sich sehr, von ihrer Freundin zu hören. Und dass sie deren Hochzeit vergessen hatte, war ihr sehr peinlich.
    »Ach, Emma, das tut mir ja so leid, dass ich nicht da war, um dich an deinem großen Tag zu unterstützen. Ich hätte wenigstens eine Karte oder ein Geschenk schicken sollen, aber ich war am anderen Ende der Welt, und furchtbar viel ist da auf mich eingestürmt. Tatsächlich hatte ich alles andere total vergessen.«
    »Ich weiß doch, dass du mit den Gedanken woanders warst, Erin, also, vergeben und vergessen. Ich möchte unbedingt alles über deine Abenteuer in Australien erfahren. Lass uns doch morgen zusammen essen gehen.«
    »Woher weißt du, dass ich in Australien war? Wer hat dir davon erzählt?«
    »Ich habe neulich rein zufällig Bradley getroffen«, log Emma. Er hatte sie gebeten, Erin nichts davon zu sagen, dass er sie aufgesucht und ein Treffen vorgeschlagen hatte. »Er erwähnte, du seiest gerade aus Australien zurückgekommen. Also, wie wäre es mit dem Mittagessen? Ich werde dann auch Carmel Bescheid sagen. Das wird wie in alten Zeiten.«
    Erin war nicht in der Stimmung für ein Treffen, bei dem sie so tun musste, als wäre sie unbeschwert und fröhlich. »Emma, seit unserer letzten Ausstellung haben wir furchtbar viel zu tun. Ich kann morgen nicht mit euch essen gehen.«
    Gareth hatte das Gespräch mit angehört. »So viel ist nun auch nicht zu tun«, rief er ihr zu. »Triff dich nur mit deinen Freundinnen. Ein paar Stunden komme ich hier auch allein klar.«
    Erin zögerte.
    »Carmel und Frank hätten in zwei Wochen heiraten sollen, aber sie haben sich getrennt«, erzählte Emma Erin. »Ihre Mutter sagt es allen Verwandten und Freunden, weil es Carmel zu peinlich ist, mit dir würde sie jedoch sicher gern reden. Es täte ihr gut, wenn mal nur wir Frauen uns träfen. Sie ist ziemlich verstört. Bitte, geh mit uns essen, ja, Erin?«
    Erin wusste nur zu gut, wie Carmel sich fühlte. »Na gut«, sagte sie. »Dann sehen wir uns morgen.«
    Sie hatten sich in einem Restaurant auf der Regent Street verabredet. Carmel war am Boden zerstört.
    »Wie kann er so was bloß zu mir sagen, Erin? Wir waren fast achtzehn Monate verlobt, dann plötzlich, einen Monat vor der Hochzeit, fällt ihm ein, dass er mich nicht genug liebt, um mich zu heiraten. Alles war schon organisiert und bezahlt. Meine Eltern sind untröstlich!« Ihre Stimme war plötzlich ganz schrill geworden, was die Aufmerksamkeit der anderen Restaurantgäste erregte. »Meinst du, er trifft sich womöglich mit einer anderen? Nach dem, was dir mit diesem Mistkerl Andy Stanford passiert ist, müsstest du die Anzeichen doch wohl erkennen.«
    Sofort begann Getuschel um sie herum. Erin wäre am liebsten unter dem Tisch in Deckung gegangen.
    »Kannst du dich vielleicht auf ein leises durchdringendes Kreischen beschränken, Carmel?«, schlug Emma sarkastisch vor.
    »Tut mir leid.« Carmel schluchzte in ein Taschentuch.
    »Womöglich war es keine so gute Idee ausgerechnet hierherzukommen«, sagte Emma zu Erin und schaute sich in dem gut besuchten Restaurant um.
    Erin rief den Kellner und bestellte drei Gläser Cognac.
    »Du weißt doch, ich bin abstinent, ich trinke keinen Alkohol«, schluchzte Carmel und schnäuzte sich auf höchst undamenhafte Weise in ihr Taschentuch. Sie klang beinahe wie ihre bigotte Mutter. Das war Erin früher nie aufgefallen.
    »Heute trinkst du«, erklärte Erin entschieden.
    »Vielleicht macht das alles nur noch schlimmer«, wagte sich Emma besorgt vor, als der Kellner den Cognac brachte.
    »Wohl kaum«, gab Erin zurück. Sie ermunterte Carmel, das ganze Glas auszutrinken, was sie mit einer angeekelten Grimasse auch

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