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Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Titel: Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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sagte er und holte die Perlen und Opale.
    »Sie sind wunderschön, Onkel Cornelius«, bemerkte Erin.»Dad hat die Idee, in der Galerie auch Edelsteine zu verkaufen. Wenn du uns einige verkaufen würdest, wären wir dir sehr dankbar.«
    Cornelius war sich nicht sicher, ob er Gareth schon verzeihen konnte. »Ich denke darüber nach«, sagte er ungehalten.
    »Dad ist nicht mehr mit Lauren zusammen, und er bedauert, dass er sich jemals auf sie eingelassen hat«, versicherte ihm Erin.
    Cornelius steckte die Edelsteine in die kleinen Samtbeutel zurück, in denen er sie aufbewahrte. »Er hätte sich erst gar nicht mit ihr einlassen sollen«, erwiderte er.
    »Ich weiß, ich verstehe jedoch auch, wie das passieren konnte. Dad war sehr verletzlich nach Moms Tod, und Lauren ist mehr als geschickt in dem, was sie tut. Er kommt sich so dumm vor, dass er auf ihre verführerischen Tricks hereingefallen ist. Es hat eine Weile gedauert, ehe ich begriff, wie einsam und verloren er ohne Mom war.«
    »Du hast schließlich auch getrauert, Erin«, konstatierte Cornelius.
    »Das stimmt. Aber Dad war emotional so abhängig von Mom. Er kommt erst allmählich wieder auf die Beine. Seine Begeisterung für die Galerie ist wiedererwacht. Also ich denke, er wird wieder ganz der Alte.«
    »In deinem Telegramm erwähntest du, dass du für die Galerie Aborigine-Kunst erwerben willst.«
    »Ja, Bradley hat das denkbar fantastischste Wandgemälde von den Opalfeldern in Coober Pedy gemalt, als wir den Olympic Australis ausstellten. Die Kunstwerke, die ich hier gekauft habe …«
    »Moment mal. Hast du gesagt, Bradley hat ein Wandgemälde angefertigt?« Cornelius war vollkommen verblüfft.
    »Ja, genau, Onkel Cornelius. Es hat sich herausgestellt, dass er ein großartiger Künstler ist. Seine Werke verkaufen sich so schnell, dass er mit dem Malen kaum nachkommt.«
    »Seit wann malt denn Bradley? Und wie kommt es, dass ihr den Olympic Australis ausgestellt habt?«
    »Offenbar malt Bradley seit Moms Tod, ohne dass irgendjemand es ahnte. Er arbeitete in ihrem Atelier im Dachgeschoss, und das zu ganz merkwürdigen Zeiten, damit wir ja nichts davon erfuhren. Wir waren …« Erin erzählte Cornelius, was sich in den vergangenen Wochen zugetragen hatte. »Dass er der Künstler war, sagte er Dad erst, als sich die Ausstellung als riesiger Erfolg erwies«, endete sie.
    »Das ist ja unglaublich.« Cornelius schüttelte verwundert den Kopf.
    »Dad stellte Bradley den Ausstellungsbesuchern vor und erkärte, er habe das Talent seiner Mutter geerbt. So stolz habe ich ihn noch nie gesehen. Es war ein sehr bewegender Moment«, sagte Erin.
    Cornelius war gerührt, als er das hörte. »Das ist wunderbar, Erin. Ich freue mich so für Bradley. Er ist ein bewundernswerter junger Mann.« Er sprach es nicht laut aus, aber er hatte das Gefühl, dass Gareth alles wiedergutgemacht hatte. Endlich hatte er begriffen, was wirklich wichtig war im Leben. Seine Familie.
    Erin und Cornelius fuhren noch am Nachmittag desselben Tages in die Stadt. Wieder saßen etlich Aborigine-Künstler auf der Rasenfläche vor dem Eingang der Galerie und malten. Vorsichtig näherte sich Erin einer der Frauen, von denen sie seinerzeit gekauft hatte. Felix beobachtete sie von der offen stehenden Tür aus.
    »Bitte, Onkel Cornelius, sei so nett und lenk den Galeriebesitzer ab«, zischte Erin ihrem Onkel zu, ehe Felix sich auf sie stürzen konnte. »Sag ihm, du möchtest in großem Stil kaufen.«
    »Guten Tag«, rief Cornelius theatralisch und ging auf Felix zu. »Ich suche Ware für mein Geschäft in London. Würden Sie mir zeigen, was Sie in Ihrer Galerie anzubieten haben?«
    Die Augen des Galeriebesitzers leuchteten auf. »Natürlich, kommen Sie doch bitte herein«, bat er übertrieben höflich.
    Erin setzte sich zu der Aborigine-Künstlerin und tat, als ob sie ihr beim Arbeiten zusähe. »Ich möchte gern noch einige IhrerBilder kaufen«, flüsterte sie der Frau zu. »Sie erkennen mich doch wieder?«
    Die Frau nickte unauffällig.
    »Würden Sie heute Abend einige Ihrer Bilder zu mir nach Hause bringen?«
    »Gern, Missus«, erwiderte die Künstlerin zaghaft lächelnd.
    Erin sah, dass ihr mehrere Zähne fehlten. Felix Stowe beutete diese Künstler offenbar so sehr aus, dass sie sich nicht mal einen Besuch beim Zahnarzt leisten konnten.
    »Und wie beim letzten Mal: kein Wort zu Felix«, bat Erin. »Ich werde Sie gut bezahlen.«
    »Danke, Missus«, sagte die Frau glücklich.
    Erin stand auf. Sie warf

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