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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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ängstigten sie.
    „Ihr habt höchst ungewöhnliches Haar, Megan.“ Jetzt spielte er mit einer ihrer Strähnen. „Es lässt mich an einen mondbeschienenen Weg in einer warmen Sommernacht denken, eine Nacht, die einen Zauberbann um einen Mann und eine Frau legen kann.“ Mit beiden Händen griff er in ihre Locken und zog ihren Kopf zurück, bis sie ihm in die Augen schauen konnte.
    „Kieran ..."
    „Und Eure Augen sind die faszinierendsten, die ich je sah. Manchmal glimmt in ihnen das Feuer eines Kriegers, und dann wieder wirken sie so unschuldig, dass ich Euch am liebsten forttragen möchte zu einem fernen Ort, wo Euch nie wieder etwas angetan werden kann.“
    „Bitte, Kieran ..."
    „Wisst Ihr, wie viele Nächte ich über Euch nachgedacht habe?“
    „Ihr müsst jetzt gehen“, hauchte sie.
    Sein Blick blieb an ihren Lippen hängen. „Ich fürchte, das kann ich nicht.“
    Während er sich über sie beugte, schalt er sich einen großen Narren. Dies war keine Frau, mit der man spielen konnte. Immer wenn er sich erlaubte, sie zu küssen, wurde er tiefer in das Netz der Intrige hineingezogen, welches sie zu umgeben schien. Dennoch ließ sich das Begehren nicht verleugnen, das zwischen ihnen beiden loderte. Er musste von diesen Lippen unbedingt noch einmal kosten.
    Sobald sein Mund ihren berührte, durchströmte die Hitze Kieran aufs Neue. Das erschütterte ihn dermaßen, dass er Megan bei den Schultern fasste und sich ein wenig zurückzog. Langsam beugte er sich dann erneut zu ihr und schaute ihr dabei tief in die Augen. Als er schließlich seinen Mund zum zweiten Mal auf ihren presste, zog er sie eng an sich.
    Die Gefühle, die zwischen ihnen gewachsen waren, brachen jetzt hervor.
    Für Megan war es eine wilde Wonne, der ein tiefes Begehren folgte, das immer drängender wurde, bis sie sich an Kieran klammerte. Wie er sich anfühlte, wie er schmeckte - all das war ein Vergnügen, das schon an Schmerz grenzte.
    Als er den Kuss noch vertiefte, stöhnte sie und forderte mehr von ihm. Er löste die Knöpfe ihres Nachtgewands, bis er die seidenweiche Haut ertastete, von der er so lange geträumt hatte.
    Sanft ließ Kieran die Hände über Megans Körper gleiten und stöhnte leise vor Glückseligkeit. Dunkelheit umgab sie, und das Feuer ihrer Leidenschaft loderte so heftig, dass es sie zu verbrennen drohte.
    Kieran wusste, dass er zu schnell vorgegangen war. Beide standen sie am Rand einer Klippe, noch ein Schritt, und sie würde sich an ihn klammern, um ihm zu folgen, wohin auch immer. Ein Schritt ... Kieran schwankte und zog sich dann endgültig zurück, obgleich er die Erfüllung seines Verlangens herbeisehnte.
    Unter Aufbietung aller Willenskraft löste er sich von ihr. Sehr still blieb sie liegen, und in ihren Augen las er die Verwirrung.
    Megans Körper bebte noch von Kierans Berührung, und ihre Lippen waren noch feucht von seinem Kuss. „Ihr müsst gehen, Kieran“, flüsterte sie.
    „Nein, Megan. Ich bleibe hier.“ Seine Hände zitterten leicht. Entschlossen, ein wenig Abstand zwischen Megan und sich zu bringen, erhob er sich und ging zum Söller.
    „Ihr wollt hier bleiben?“ fragte sie erstaunt. „Aber wieso?“
    Er drehte sich um. „Der Eindringling könnte zurückkommen. Ich darf Euch nicht allein und hilflos hier lassen.“
    „Ich bin gewiss kein hilfloses Geschöpf, Kieran.“
    Sie hörte aus seiner Stimme die Belustigung heraus. „Das bezweifle ich nicht im Geringsten. Trotzdem kann ich Euch nicht allein lassen.“
    „Ihr dürft über Nacht nicht hier bleiben. Es ... “ Sie vermochte, ihr hämmerndes Herz nicht zu beruhigen. „Es wäre nicht schicklich“, beendete sie den Satz. Sie verschwieg, dass sie niemals würde einschlafen können, wenn sie wüsste, dass er sie dabei beobachtete.
    Er zuckte nur die Schultern, doch seinem leisen Lachen entnahm sie, dass er sich amüsierte. „Ihr habt zwei Möglichkeiten, Megan. Ihr mögt hier schlafen oder in dem Bett in meinem Gemach.“
    „In Eurem Bett? Wieso das denn?“
    „Nun, unser Eindringling hatte es auf Euch abgesehen, Megan, oder auf etwas in diesem Raum. Nur in meinem Bett werdet Ihr sicher sein.“
    Sie dachte einen Moment darüber nach. Solange er in diesem Zimmer blieb, wäre sie in seinem Bett tatsächlich geschützter.
    Entschlossen erhob sie sich. Dann begab sie sich zu seinem Gemach. An der Tür hörte sie seine warme Stimme: „Schlaft gut, Megan. Und falls die Dienstboten morgen früh den Zuber bringen sollten, werde ich mit

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