Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
aufgeweckt – oder besser nicht, davon hingen hier viel zu viele an den Wänden, wenn auch ausgestopft.
    Ich hastete an seine Seite, Veith immer in meinem Rückenwind. „Was hast du vor?“
    „Ich werde Kaj das Haus nach deinem Freund absuchen lassen, sie kennt es besser, als deine Lykaner, und wird einen fremden Geruch eher bemerken.“
    Das glaubte ich zwar nicht, einfach weil Tyge und Veith seinen Geruch besser kannten, aber ich fand es im Augenblick einfacher, meine Meinung für mich zu behalten.
    Erion blieb an der Tür zu Lewis Zimmer stehen, und klopfte ungeduldig dagegen. Ja man könnte es schon beinahe Hämmern nennen – als wolle er direkt durch die Tür greifen, um den Satyr nach draußen zu zerren. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm, dass seine Wölfin sich noch immer nicht hatte blicken lassen. „KAJ!“
    Oh wow, was war ihm denn? Ich meine, ich machte mir ja auch Sorgen um Pal, aber deswegen war ich nicht voll am ausflippen – noch nicht.
    Die Tür vor uns ging auf, und forderte Erions Aufmerksamkeit auf einen geschniegelten Lewis. Mit den ordentlichen Haaren, und dem Morgenmantel sah er beinahe aus wie Hugh Hefner. Nur die beiden Ziegenhörner passten da nicht ganz ins Bild, und natürlich fehlten die Zigarre und die ganzen Playboybunnies. Sein Blick glitt von Erion zu mir, dann weiter zu Veith und wieder zurück auf Erion. „Womit kann ich dienen?“
    „Einer unserer Gäste ist verschwunden, Pal von unter den Wolfsbäumen. Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen?“
    „Das muss kurz nach seiner Rückkehr gewesen sein.“ Er dachte einen Moment nach. „Ja. Ich ließ ihn und Frau Kleiber ins Haus, und sah ihn dann in der Küche verschwinden.“
    „Danach war er noch mal bei mir draußen im Garten.“ Ich biss mir auf die Lippe. „Er muss danach verschwunden sein.“
    Erion starrte nachdenklich auf den Boden.
    „Du hast mich gerufen?“, fragte Kaj.
    Alle Blicke richteten sich auf sie, und sofort fiel mir ihre Aufmachung auf: Die dunkle Robe, die sie offen über ihrem Lendenschurz trug, die Augen müde, das Haar gekämmt. Egal wo sie gerade her kam, sicher nicht aus dem Bett.
    „Warum reagierst du erst jetzt? Ich habe dich bereits zwei Mal gerufen!“, fuhr Erion sie an.
    „Ich musste doch …“ Sie biss sich auf die Lippe. „Ich hatte zu tun.“
    „Es ist mir egal, was du zu tun hattest, wenn ich dich rufe, hast du sofort zu kommen, das weißt du!“, ging er sie an. „Und jetzt mach dich auf die Suche nach Talitas Freund, er ist verschwunden. Ich will das du das ganze Haus absuchst, verstanden?“
    Sie kniff die Lippen noch fester zusammen, nickte aber, und wandte sich dann wortlos um.
    Hm … o-kay. Ich verstand ja, warum mich die ganze Sache aufwühlte, aber nicht warum er daraus so ein Drama machte. Er hatte mit Pal doch eigentlich gar nichts am Hut. Warum also machte er Kaj so an? Gegen meinen Willen verspürte ich sowas mit Mitleid mit ihr – ein kleinen wenig. Egal was geschehen war, es war doch nicht ihre schuld.
    Ich zog Veith ein wenig zur Seite, als Erion eindringlich auf Lewis einredete, mir war da ein Gedanke gekommen. „Es war Anwar“, flüsterte ich so leise ich konnte.
    Veith zog die Augenbrauen zusammen. „Es wäre sehr dumm von Anwar, so etwas zu tun, wo wir doch ins einem Haus als Gäste sind. Anwar mag vieles sein, aber sicher nicht dumm.“
    „Aber er will euch loswerden, Erion hat es gestern gesagt. Wie könnte er euch besser loswerden, als wenn er euch Angst macht?“
    Der Blick den ich darauf bekam, überdeckte sogar seine Besorgnis: Herablassung. „Wir fürchten uns nicht vor Magiern.“
    „Aber vielleicht denkt Anwar das, und versucht so euch aus seinem Haus zu vertreiben“, versuchte ich ihm verständlich zu machen. Sah er das denn nicht? Das war doch logisch.
    Schon bevor ich geendet hatte, schüttelte Veith den Kopf. 
    „Sei doch nicht so stur!“, fuhr ich ihn an. „Lass und zu ihm gehen, und ihn zur Rede stellen!“
    „Nein.“
    Das kam aus ganz anderer Richtung. Tyge tauchte mit finsterer Miene im Korridor auf. Sein Supergehör hatte es ihm wohl ermöglicht, trotz meiner Flüsterstimme zu lauschen.
    Ich schaute genauso finster zurück. „Aber …“
    „Nein.“ Tyge kam zu uns heran. Ein kurzer Blick auf Erion, aber der war noch schwer beschäftigt. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Erstens: Anwar war es. Dann würden wir ihn damit dass wir ihn mit unserem Wissen konfrontieren in die Enge treiben. Ich will nicht wissen, was er mit

Weitere Kostenlose Bücher