Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
„Ihr werdet gehen.“ Und mich damit ein weiteres Mal verlassen. Ich kniff die Lippen zusammen, und verbot mir die Tränen, die plötzlich in meinem Augen brannten.
    „Wir können hier nichts weiter tun“, erörterte Tyge, und hörte sich dabei noch zerschlagender an, als er aussah. „Was wir suchen, werden wir hier nicht finden, egal wie sehr wir es uns wünschen.“
    Eine Hand berührte mich an der Wange, aber entgegen meiner Erwartungen, gehörte sie nicht zu Pal.
    „Nicht weinen“, sagte Veith so sanft, wie ich es noch nie bei ihm gehört habe.
    Verdammt, ich hatte mir doch gerade verboten zu heulen, wie konnte die Träne es da wagen aus meinem Auge zu laufen? Und nachdem Veith sie bemerkt hatte, wurde es sogar noch schlimmer. Wenn sie gingen, würde ich nicht nur meine einzigen Freunde verlieren, sondern auch den Kerl, bei dem mein dummes Herz immer schneller schlug. Ich würde sie nie wieder sehen, das wusste ich jetzt schon. Sie waren Lykaner, sie wollten keine Gesellschaft von außerhalb, und außerdem würde ich bald in meine eigene Welt zurückkehren.
    „Könnt ihr mich mal mit ihr alleine lassen?“ Veith Worte klangen wie eine Frage, aber es war ein eindeutiger Befehl, hauptsächlich Richtung Pal, der sich sofort merklich anspannte.
    Tyge erhob sich ohne ein Wort, Pal allerding zögerte, aber nur solange, bis Veith ihn mit diesem Blick aufspießte, bei dem einem Angst und bange werden konnte.
    „Ich werde mir in der Küche noch eine Kleinigkeit besorgen“, kam es von dem Roten. „Soll ich dir auch etwas mitbringen?“
    Ich schüttelte nur den Kopf. Nach Essen war mir nicht zumute, nur nach heulen, und das tat ich ja bereits.
    „Okay.“ Er drückte mich leicht von sich, folgte Tyges Beispiel, und zurück blieb ich: ein Häufchen Elend am Fuße eines Baumes.
    „Du weißt warum wir gehen müssen“, unterbrach Veith irgendwann die Stille zwischen uns.
    Ich nickte nur, da ich meiner Stimme im Moment nicht traute, und wischte mir mit dem Handrücken den Schnodder aus dem Gesicht. Das war sicher kein hübscher Anblick, aber im Moment konnte mir das egal sein. sie würden gehen, und ich würde ihnen nicht folgen dürfen.
    „Wir werden morgen früh aufbrechen.“
    So schnell schon? Plötzlich war mir sehr kalt. Ich schlang die Arme um mich, aber es wollte nicht helfen, da diese Kälte nichts mit der Temperatur zu tun hatte. Wann war es nur geschehen, dass ich diese Bande von Nichtsnutzen so in mein Herz geschlossen hatte? Wir waren doch nur knapp zwei Wochen zusammen gewesen, wie hatte das passieren können?
    „Talita.“ 
    Als er seine Arme um mich schlang, und mich an seine starke Brust zog, war es um mich geschehen, der Damm brach richtig. Ich hatte von Anfang an gewusst, dass sie gehen würden, hatte gewusst, dass es zwischen Veith und mir niemals etwas werden konnte, und trotzdem tat es weh. Es war, als würde ihr bevorstehender Aufbruch ein Stück aus mir herausreißen. Ich wollte sie nicht missen, ich wollte, dass sie bei mir blieben, aber ich wusste, dass sie das nicht tun würden.
    „Schhh, nicht weinen.“ Ganz sanft schaukelte er mich, legte sein Kinn auf meinen Kopf, und war mir auf eine Art nah, wie niemals zuvor. Das machte es nicht gerade einfacher, die Fluten in meinem Gesicht zu stoppen. Was sollte ich nur tun? Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust, aber auch das half nicht.
    „Wir haben doch noch unsere Erinnerungen. In unseren Erinnerungen können wir uns sehen.“
    Ich wusste, warum er mir das sagte, weil es unwahrscheinlich war, dass wir uns nach dem morgigen Tag noch einmal gegenüberstehen würden. „Ich werde zurück in meine Welt gehen“, sagte ich schwach.
    „Und ich in die meine.“ Zurück zu seinem Rudel, das Leben das er kannte und liebte.
    „Du musst Kovu von mir grüßen. Und Julica. Und die Drillinge. Und …“
    „Ich werde alle von dir grüßen.“
    Für einen Augenblick presste ich die Lippen aufeinander. „Ich möchte nicht, dass ihr geht.“ Ganz leise, nur ein Hauch, aber seine Arme schlossen sich fester um mich.
    „Unsere Plätze sind an verschiedenen Orten.“
    „Nur wenn wir das zulassen“, entschlüpfte es mir.
    „Talita, wir können nicht …“
    „Ich weiß.“ Nur machte es das nicht wirklich besser. „Ihr müsst zurück die verschwundenen Werwölfe finden, und ich muss … warten bis ich wieder nach Hause kann.“
    „Du glaubst also immer noch an die Welt Jenseits des Spiegels?“
    Ein schwaches Nicken. „Ich habe gestern mit Gaare

Weitere Kostenlose Bücher