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Jenseits von Raum und Zeit

Jenseits von Raum und Zeit

Titel: Jenseits von Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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»Glauben Sie, ich habe Angst?«
    Sag nein, flehte seine innere Stimme. Sag nein. Halt dich da ’raus!
    Vanderguerres Zunge strich über seine Lippen. Er nickte.
    »Gut für Sie, Kid. Ich dachte nicht, daß soviel in Ihnen steckt.«
     
3.
     
    »Ich habe das Steuerungssystem auf Andromeda geschaltet«, sagte Vanderguerre. Der Schmerz war noch immer da, lauerte tief in ihm. Der Start hatte nicht geholfen. Aber er würde noch eine Weile aushalten. Er mußte aushalten.
    »Wieviel Energie?« fragte Teal.
    »Die ganze«, erwiderte Vanderguerre. »Mal sehen, was unser Schiffchen zustande bringt.«
    Teal drückte die Tasten und programmierte den neuen Kurs.
    »… UNSA Station neun hat soeben die neue Position des Doppel-X-Moduls in der Umlaufbahn des Planeten Mars bestätigt.« Colonel Sudstons erregte Stimme wurde plötzlich lauter und klarer, als der große Strahl des Mondsenders das Zentrum der neuen Position des Testschiffs traf. »Van, lassen Sie was hören!«
    »Ihr werdet schon noch was hören«, sagte Vanderguerre. »Eine ganze Menge werdet ihr hören.«
    »Die Schalttafel ist eingestellt«, sagte Teal förmlich. »Alles startbereit, Sir.«
    »Van und Les haben Jetzt alle Hände voll zu tun, um die geplanten Experimente an Bord des Moduls durchzuführen«, schnatterte die Stimme vom Büdschinn. »In diesem Augenblick sind sie zwei einsame Männer, vierzig Millionen Meilen weit von zu Haus entfernt …«
    »Jetzt haben Sie eine letzte Chance, Ihren Entschluß noch zu ändern«, sagte Vanderguerre.
    »Sie können ja aussteigen, wenn Sie wollen«, sagte Teal mit fester Stimme.
    »Los«, sagte Vanderguerre. Zwei Paar Hände flogen zu den Hebeln. Das Wimmern der Maschine stieg zu einem dünnen, hohen Summen an. Sie spürten den Druck, der wuchs und wuchs …
    Die Ohnmacht umschloß Vanderguerre wie eine dunkle Stahlwand.
     
4.
     
    Captain Lester Teal erkannte, daß es diesmal schlimmer war – viel schlimmer. Der Sitz unter ihm hob sich, hob sich immer höher, begann sich zu drehen in einem endlosen Wirbel. Übelkeit stieg in ihm hoch, und ein klebriger Film bildete sich auf seiner Stirn. Seine Knochen schienen zu vibrieren, wie als Antwort auf die durchdringende Gewalt der magnetischen Schwungkraft.
    Und dann war es plötzlich still. Teal holte tief Atem und öffnete die Augen. Der Kommando-Bildschirm war leer. Die Instrumente …
    Teal erstarrte vor Schreck. Der Meilenanzeiger stand auf Null. Der Navigationszeiger jagte ziellos über die Skala. Der Energse-messer zeigte auf Negativ. Der Abschuß mußte jedes Instrument im Modul außer Funktion gesetzt haben. Teal blickte hoch zum Sichtfenster.
    Schwärze ohne Ende, unermeßlich.
    Instinktiv hob Teal die Hände, um die Hebel für den Rückflug zur Startposition einzustellen. Doch dann hielt er inne und drehte sich zu Vanderguerre um.
    »Irgend etwas ist schiefgelaufen. Unsere Meßgeräte arbeiten nicht mehr …« Er brach ab. Vanderguerre lag schlaff in dem Sessel. Sein Mund stand offen, und sein Gesicht war wachsbleich.
    »Van!« Teal schlüpfte aus dem einen Stahlärmel seines Raumanzugs und griff nach dem Handglenk des anderen. Er konnte keinen Puls fühlen. Schweiß rann in seine Augenwinkel.
    »Unsere Kontrollsysteme sind doch ineinandergeschaltet«, sagte er. »Jake, Sie müssen aufwachen. Ich kann es nicht allein schaffen. Jake, hören Sie mich? Wachen Sie auf!« Er schüttelte den schlaffen Arm grob, und Vanderguerres Kopf wackelte hin und her. Teal beugte sich vor, um die Lebensfunktion des Bewußtlosen auf dessen Körpermeßgeräten zu überprüfen. Das Herz schlug schwach und unregelmäßig, der Atem ging flach. Er lebte – aber wie lange noch?
    Teal zwang sich, tief durchzuatmen, immer wieder. Langsam wich die panische Angst von ihm.
    Okay. Sie hatten einen verdammten Blödsinn gemacht. Irgend etwas war schiefgegangen. Wahrscheinlich sogar ziemlich viel. Aber das bedeutete noch lange nicht, daß jetzt alles verloren war. Er mußte nur einen klaren Kopf behalten.
    Zuerst mußte er einmal etwas für Vanderguerre tun. Er schnallte die Arzttasche mit ihrem äußerst komplizierten Inhalt aus ihrer Nische los und zwang sich zu vorsichtigen Bewegungen. Jeder Handgriff war wohldurchdacht, eingedenk seines jahrelangen Trainings. Eins nach dem anderen schloß er die Kabel des Diagnose-Monitors an das Kontaktsystem in Vanderguerres Raumanzug an.
    Vierzehn Minuten später bewegte sich Vanderguerre und öffnete die Augen.
    »Sie waren bewußtlos«, sagte Teal rasch

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