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Jenseits von Timbuktu

Jenseits von Timbuktu

Titel: Jenseits von Timbuktu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gercke Stefanie
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bestellte Flavio Schröder.
    Â»Warzenschwein«, sagten Anita und Dirk wie aus einem Mund, sahen sich an und glucksten.
    Marina bestellte für alle. »Aber statt des Kürbissüppchens hätte ich gern eine klare Brühe, kein Gemüse und auch keine Soße zum Springbock, und den Salat ohne Dressing. Ach  – und den Fruchtsalat ohne Zucker.«
    Thabilis dunkler Blick ruhte einen Lidschlag lang mit unergründlichem
Ausdruck auf der Schauspielerin, dann seufzte sie diskret. »Ich werde schauen, was unser Koch machen kann, Madam.«
    Flavio Schröder hob die Brauen. »Bist du schon wieder auf Diät? Denk dran, deine Rundungen sind dein Kapital. Als klapperndes Knochenbündel wird dich keiner mehr buchen.« Er grinste boshaft. »Ich auch nicht.«
    Die Schauspielerin bedachte ihn mit einem pechschwarzen Blick, erwiderte aber nichts. Stattdessen lehnte sie sich zu Anita hinüber. »Hast du die Löwen eigentlich gesehen? Sie können ja nur Meter von dir entfernt gewesen sein. Eigentlich ein Skandal, dass die Lodge nicht umzäunt ist.«
    Anita antwortete nicht gleich. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie Jill Rogge, die eben auf der Veranda erschienen war. Statt Uniform und Buschstiefel trug sie ein schmales, kniekurzes schwarzes Kleid und goldene Ballerinas. Nils, der ausnahmsweise keines seiner schreiend bunten Hawaiihemden und keine knielangen Shorts, sondern ein hellblaues Hemd und Chinos angezogen hatte, folgte ihr.
    Mit ihrer charmanten Art begrüßte Jill die Gäste, deren Anzahl deutlich abgenommen hatte.
    Als Rogges ihren Tisch erreichten, streckte Jill als Erstes Marina Muro die Hand entgegen und hieß sie auf Inqaba willkommen. »Es tut mir leid, dass ich mich nicht früher um Sie kümmern konnte. Ich hoffe, der Bungalow und alles Drum und Dran gefällt Ihnen?«
    Â»Oh, alles wunderbar«, antwortete die Schauspielerin und versicherte, dass ihr Bungalow sehr schön und bequem sei.
    Jill sah sehr erleichtert aus und bekannte, dass sie ein großer Fan von ihr sei. »Wir können hier einige deutsche Fernsehkanäle empfangen. Oft kann ich Ihre Filme dort ansehen, aber bedauerlicherweise nicht immer.«
    Die Muro schnurrte vor Vergnügen und bot Nils mit eleganter Geste die Hand. Er deutete einen federleichten Kuss über ihrem
Handrücken an und lächelte ihr dabei zu. Marina Muro sprühte Funken und richtete ihre ganze Aufmerksamkeit wie einen Scheinwerferstrahl auf ihn, nicht ohne durch einen raschen Blick die Wirkung auf Flavio Schröder zu kontrollieren.
    Jill, die offenbar genau bemerkt hatte, was vor sich ging, unterdrückte einen genervt klingenden Seufzer. Einen Augenblick schaute sie mit verschlossenem Ausdruck zu, wie die Schauspielerin ihre Federn spreizte. Dann wandte sie sich mit liebenswürdigem Lächeln Anita zu.
    Â»Du hast das Abenteuer offenbar bestens verkraftet, du siehst aus wie das blühende Leben. Aufregung scheint dir gutzutun. Hast du schon erzählt, was du heute durchmachen musstest?«
    Anita hob die Hände. »Das meiste. Es hat gebührenden Eindruck gemacht.«
    Marina Muro forderte erneut bewaffnete Wachen vor ihrer Unterkunft an, und mindestens einen Ranger, besser zwei, die sie überallhin begleiten sollten. Auch tagsüber, verlangte sie nachdrücklich. Dabei ruhten ihre schwelenden Augen auf Nils.
    Jill setzte ein professionell kühles Lächeln auf. »Kein Problem. Ich werde Ihnen Ziko und Phumile schicken. Das sind hervorragende Leute. Bei denen sind Sie in sehr guten Händen.«
    Marina Muro setzte an zu protestieren, aber Jill ließ ihr keine Gelegenheit. »Anita, vor lauter Aufregung habe ich versäumt, vorhin zu fragen, wie euer Ausflug heute verlaufen ist.«
    Anita reagierte zurückhaltend. »Oh, sehr aufschlussreich. Dirk hat sich offenbar in das Haus verliebt und hält es als Filmlocation für ideal. Glücklicherweise haben wir die … Eigentümerin, die Mutter von Maurice, getroffen. Sie hat uns zu Tee und Scones auf der Veranda eingeladen.«
    Â»Klingt wunderbar. Lia ist eine interessante Frau, nicht wahr? Gehörte der USB-Stick nun tatsächlich Maurice?«
    Â»Ja, allerdings, und er war sehr erfreut, ihn wiederzubekommen.«

    Â»Das kann ich mir denken«, sagte sie, lächelte ihr Gastgeberinnenlächeln und wandte sich zum Gehen. Sie sah, dass Nils sich mit routinierter Geschicklichkeit der Gefahrenzone

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