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Jenseits von Timbuktu

Jenseits von Timbuktu

Titel: Jenseits von Timbuktu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gercke Stefanie
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Suchscheinwerfer hat, steht gleich nebenan in der Starling Safari Lodge. Wir bewegen uns auf dem Boden vorwärts, zu Fuß oder mit dem Auto, während er die Gegend von oben absucht.« Er tippte eine Nummer ein.
    Jill riss ihm das Telefon aus der Hand. »Bist du wahnsinnig?«, zischte sie. »Ein Hubschrauber, der so tief fliegt, dass er in seinem Scheinwerferlicht ein Kind im Busch erkennen könnte, wird alle Tiere in Panik versetzen. Die Gefahr für Kira würde sich verhundertfachen. Sollte sie wirklich zwischen die Elefanten geraten sein, ist ihr Leben keinen Penny mehr wert.«
    Nils starrte sie wie vor den Kopf geschlagen an. Daran hatte er nicht gedacht. Er war früher bei Reportagen aus Unruhegebieten oft genug in gefährliche Situationen geraten, aber was das Verhalten von Tieren anbetraf, hatte er nicht viel Ahnung. Jill
dagegen war ein Buschbaby gewesen, eine, die barfuß durch den Busch streunte, wusste, welche wilde Frucht essbar war, wie man dem Honigvogel zu den Bienenwaben folgte, um an die süße Beute zu gelangen, und in welchem Teil vom Fluss sie nicht schwimmen durfte, weil dort Krokodile hausten. Ein weißes Mädchen, das mit einer Steinschleuder eine Rohrratte treffen konnte. Eine, die ein verwaistes Nashornjunges mit der Flasche aufgezogen hatte, das sich mit den Jahren zu einem tonnenschweren, schlecht gelaunten Nashornbullen wandelte, der ihr  – und nur ihr  – wie ein Hund folgte. Allen anderen trachtete er mit seinem unfreundlich spitzen Horn nach Leib und Leben.
    Â»Okay, du führst das Kommando«, sagte er mit deutlich zerknirschter Miene. »Was sollen wir tun?«
    Aber sie schien ihm nicht zuzuhören. Hochkonzentriert, den Kopf schräg gelegt, lauschte sie auf die Geräusche, die aus der Baumgruppe heraufdrangen. »Sie drehen ab«, wisperte sie. »Sie ziehen hinunter zum Fluss. Dort gibt es noch ein paar größere Tümpel, in denen Wasser steht. Jessas, haben wir Schwein gehabt, dass sie uns nicht gewittert haben!« Sie zog ihr Funkgerät hervor und orderte flüsternd die übrigen Ranger zum Isivivani.
    Fast gleichzeitig hielten zwei der Safariwagen hinter ihnen. Jabulani, der Schwager von Ziko, und Nkosi sprangen heraus. Der stämmige Jabulani landete leicht wie eine Katze auf seinen Füßen. Jill erklärte ihnen kurz, was vorgefallen war und was sie vorhatte.
    Â»Wir warten, bis sie sich weit genug entfernt haben, dann teilen wir uns wieder auf. Wir haben vier Wagen, und mit Ziko, Musa und Philani haben wir die bestens Scouts von Zululand. Nils und ich fahren mit Philani, Ziko mit Mark, Jabulani mit Musa, und Africa mit Nkosi.« Mit knappen Handbewegungen dirigierte sie ihre Leute. »Alle anderen suchen zu Fuß noch einmal den weiteren Bereich um die Lodge ab. Geht immer mindestens zu dritt.« Sie reckte den Hals. »Hoffentlich beeilen sich Mark und Philani …«

    Wie als Antwort kündigte Motorengeräusch die Rückkehr der beiden an, und Minuten später hielten sie neben Jill, sprangen heraus und schulterten ihre Gewehre. Nils ging hinüber zu seinem Wagen und nahm ebenfalls sein Gewehr heraus. Mark verteilte die Handscheinwerfer, während Jill ihnen die Aufteilung der Suchmannschaft erklärte. Trotz der brennenden Eile wirkte sie beherrscht, während sie ihre Anweisungen gab.
    Â»Direkt vor uns gabelt sich der Weg dreifach. Jabulani, du nimmst den Weg nach links. Er vereinigt sich in ein paar Hundert Metern wieder mit dem, der zur Senke führt. Den fahren wir hinunter, Mark und Ziko suchen die Strecke bis zur Felswand ab. Shesha  … beeilt euch. Wir werden bald kaum noch die Hand vor den Augen sehen können. Also, in die Autos, die Scouts auf ihren Platz, und los!«
    Sie schwang sich auf den Beifahrersitz ihres Landrovers, befestigte ihr Gewehr in der Halterung und schnallte sich an. Nils warf sein Gewehr auf den Rücksitz, stieg auf den Fahrersitz des Landrovers, schloss den Sitzgurt und ließ den Motor an. Philani kletterte auf den kleinen Schalensitz, der am vorderen linken Kotflügel angebracht war, und schnallte sich ebenfalls an. Auch Ziko und Musa waren bereits auf ihre Späherposten geklettert. Ihr Suchlicht hatten sie noch nicht eingeschaltet. Noch reichte die Tageshelligkeit aus. Jill lehnte sich noch einmal aus dem Wagen. »Wer immer etwas Ungewöhnliches sieht, funkt mich sofort an. Ansonsten bitte ich um absolute

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