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Jenseits von Uedem

Jenseits von Uedem

Titel: Jenseits von Uedem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Vergiftung vermuteten, mußte auch noch ein Chemiker dabei sein, der zusammen mit dem ED das Mittelstück der Bodenplatte des Sarges, die Erde unter dem Sarg und an den Seiten untersuchte, außerdem, falls noch vorhanden, Kleidung und Schmuck, Kissen und Decke.
    »Wir haben ja unheimliches Glück«, sagte van Appeldorn.
    »Wenigstens brauchen wir keine Angehörigen zu benachrichtigen.«
    »Und was ist mit dem Großneffen von Larissa Heidingsfeld?« fragte Astrid.
    »Eine Handvoll Jungs von der Schutzpolizei brauchen wir auch noch«, überlegte Toppe. »Sonst haben wir halb Uedem auf dem Friedhof.«, Er seufzte. »Mann, die Aktion wird wochenlang das Thema im ganzen Kreis sein.«
    »Klar! Was meinst du, warum Stasi sich so angestellt hat?« feixte Heinrichs.
    »Wie lange werden wir wohl brauchen?« fragte Astrid. »Bei einer Exhumierung war ich nämlich noch nie.«
    »Fünf Leichen - das dauert locker zwei Tage«, schätzte van Appeldorn.
    »Sechs«, korrigierte Toppe. »Du hast Otto Geurts vergessen.«
    »Fünf«, beharrte van Appeldorn. »Otto Geurts ist doch noch gar nicht unter der Erde.« Er sah sich um. »Haben wir jetzt alle Klamotten hier? Ich bin ja doch irgendwie froh, daß wir in den nächsten Tagen aushäusig zu tun haben.«
    »Bloß ich Idiot hab' mir den Aktenführer aufs Auge drücken lassen«, maulte Heinrichs.
    »Ich denke, du bist in der Pathologie«, gab van Appeldorn zurück, »also Jammer hier nicht rum.«
    »Herr Toppe!« schallte Stasis Stimme über den Flur.
    »Ja?« Toppe steckte den Kopf zur Tür raus.
    »Ihre ganzen Anrufe landen bei mir auf der Leitung. Dabei habe ich extra in der Zentrale Bescheid gesagt. Aber Sie waren ja so intelligent, jedem Hanswurst meine Durchwahl zu geben. Sie sollen Ihre Frau anrufen!«
    »Komisch«, brummelte Toppe und griff zum Telefon. Um diese Zeit arbeitete Gabi doch normalerweise. Ob was mit den Kindern war?
    Sie nahm schon während des ersten Klingelns ab. »Gott sei Dank!«
    »Was ist passiert?«
    »Mein Vater hatte wieder einen Schlaganfall, diesmal ganz massiv. Kein Mensch weiß, ob er durchkommt. Ich muß ins Krankenhaus, und ich habe keine Ahnung, wann ich da wieder weg kann.«
    »Keine Panik. Wann haben die Kinder Schule aus?«
    »Viertel nach eins.«
    »Ich hole sie ab und nehm' sie mit zu mir. Und du meldest dich dann zwischendurch.«
    »Kannst du denn weg?«
    »Heute geht das schon irgendwie. Morgen hättest du mich gar nicht im Büro erreicht.« »Danke!«
    »Na, hör mal! Halt die Ohren steif. Bis später.«
    Die Hand auf dem Telefon überlegte er, was er wohl zu Mittag kochen konnte und was er noch einkaufen mußte.
    Die anderen sagten kein Wort, sahen ihn nur herausfordernd an.
    »Was ist denn?« fragte er irritiert.
    »Du blockierst die einzige Leitung, die wir hier haben«, erklärte van Appeldorn. »Wenn die Aktion morgen steigen soll, müssen wir noch ein paar Anrufe tätigen.«
    Toppe schob ihm den Apparat hin. »Ich laufe eben hoch und klär' das mit dem ED ab. Die können sich dann auch um den Chemiker kümmern.«
    Als er die Tür öffnete, strahlte ihm Ackermanns Schratgesicht entgegen.
    »Hatt' ich also doch den richtigen Riecher! Ich wollt' ja erst schon 'ne Vermißtenanzeige aufgeben, aber mit 'n bisken Kombinationsgabe . Ihr konntet eigentlich bloß hier sein. Wat hab' ich munklen hören? Ihr wollt 'n paar Omas ausbuddeln?«
    Toppe lachte kopfschüttelnd. »Woher wissen Sie das denn schon wieder?«
    »Gott, Wände haben Ohren . « Ackermann schielte schelmisch zur Decke. »Nee, aber der Alte war grad' am telefonieren, als ich mir seinen Karl-Wilhelm holen mußte für mein' Durchsuchungsbefehl.« Er spähte neugierig in die Runde.
    »Hier kann man sich ja nirgends setzen.«
    »Nein«, antwortete van Appeldorn. »Und was willst du durchsuchen?«
    »Na, die Wohnung von der Holbe! Wat sons'? Die Dame is' eindeutig diejenige, welche. Dat is' die einzige, die dat Geld auf Seite schaffen konnte. Alle Vollmachten; die Jungs vom Stiftungsbeirat haben der ihr >vollstes Vertrauern ausgesprochen. Die Herren hab' ich einzelnt durchgecheckt, un' zwar gründlichst. Hat 'n bisken länger gedauert wie sons', aber man kennt ja schließlich auch kein Schwein in Uedem.«
    Heinrichs konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Im Ernst? Keine Nichte von deinem Schwager, keine Kusine von eurem Vereinsvorsitzenden sein' Onkel?«
    Ackermann breitete bedauernd, aber fröhlich die Arme aus. »Wenn ich et doch sach! Da muß ich echt passen. Aber ich mein' ja

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