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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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darüber nachdenken, wer von uns denn tatsächlich das Kommando über das Schiff innehätte.«
    »Na, Sie natürlich, Josepha!«, entgegnete Kare rasch.
    »Und genau das habe ich gemeint«, meldete sich wieder Berry zu Wort. »Nach allem, was Sie gerade erläutert haben, klingt es für mich so, als seien die Vermessungsarbeiten für eine erfolgreiche Rückkehr relativ einfach zu bewerkstelligen. Zumindest sind dafür weder Sie noch Dr. Wix zwingend erforderlich, oder?«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Kare mit sichtlichem Unwillen. »Aber ...«
    »›Aber‹ ich fürchte, das bedeutet, dass Sie zu Hause bleiben, Doctor.« In der Stimme der jugendlichen Monarchin schwang Verständnis für die Lage des Wissenschaftlers ebenso mit wie eine gehörige Portion Mitgefühl, und doch klang sie fest entschlossen. »Ich weiß, dass wir uns hier wahrscheinlich um nichts und wieder nichts Sorgen machen. Und ich weiß auch, wie sehr ich es selbst immer gehasst habe, wenn Danny gesagt hat, ich dürfe irgendetwas nicht tun, was ich doch unbedingt wollte. Vor allem, wenn ich genau wusste, dass ihm klar war, ich würde eigentlich gar nicht in richtige Schwierigkeiten kommen, wenn ich es machte. Und ich weiß auch, dass Sie richtig sauer sein werden, wenn ich Sie nicht mit Captain Zachary mitfahren lasse. Aber ich werde es trotzdem nicht tun.«
    »Eure Majestät ...«, setzte Kare an, doch Berry schüttelte den Kopf.
    »Doctor«, sagte sie mit einem leichten, aber unverkennbar schelmischen Lächeln, »Sie haben Stubenarrest und dürfen nicht zum Spielen 'raus.«

Kapitel 27
    »Bereit zum Einsatz, Ma'am«, meldete Commander Samuel Lim, Erster Offizier von HMS Harvest Joy, klar und deutlich.
    »Danke, Sam«, erwiderte Captain Josepha Zachary und blickte sich ein letztes Mal auf der Brücke um.
    Auch wenn es ihr gelungen war, die Harvest Joy zu behalten, hatte sie doch einen vollständig neuen Stab an Offizieren als bei der Erkundung des Lynx-Terminus'. Zachary war der Ansicht, sie seien genauso gut wie die letzten, aber trotzdem gab es dieses Mal einen feinen Unterschied. Beim letzten Mal war jeder an Bord ein Neuling gewesen, was Wurmloch-Erkundungen betraf; dieses Mal war sie die erfahrene ›Alte Lady‹, deren ruhiges, selbstsicheres Verhalten jeder andere an Bord nachzuahmen versuchte.
    Dieser Gedanke belustigte sie mehr als nur ein wenig, und sie wandte sich einem Mann zu, der zu dem halben Dutzend Veteranen der Expedition zum Lynx-Terminus gehörte, die sich heute ebenfalls an Bord der Harvest Joy befanden. Dr. Michael William Hall hatte von der Seniorität den dritthöchsten Rang in Dr. Kares Team inne, und das machte ihn gemäß Queen Berrys Edikt zum ranghöchsten Wissenschaftler an Bord. Halls glattrasierter Schädel schimmerte, als sei er frisch eingewachst, und mit seiner dunklen Haut, seinen breiten Schultern und seinem im Ganzen sehr muskulösen Körperbau sah er eher aus wie der verkörperte Stereotyp eines Rugbyspielers (der er auch war) als ein außerordentlich qualifizierter Hyperphysiker (der er ebenfalls war). Im Augenblick, so vermutete sie, hatte Hall etwas Schwierigkeiten, sich ein halb triumphierendes und halb mitleidiges Lächeln zu verkneifen, während er darüber nachdachte, was Jordin Kare und Richard Wix ungefähr jetzt durch den Kopf gehen musste. Es war wirklich erstaunlich, wie störrisch Berry Zilwicki sein konnte, wenn sie es wirklich darauf anlegte, sinnierte Zachary.
    Aber vielleicht ist es gar nicht so erstaunlich, wenn man an die Geschichten denkt, was sie alles schon in Chicago überlebt hat, bevor die Zilwickis aufgetaucht sind, dachte sie deutlich grimmiger, dann verdrängte sie diesen Gedanken wieder.
    »Wenn Sie so weit wären, Doctor?«, fragte sie laut und hob eine Augenbraue.
    »Wir können, Captain«, bestätigte Hall und sprach damit für sein gesamtes Team. Er war der Einzige, der sich derzeit tatsächlich auf der Brücke aufhielt; die anderen hatten sich bei Dr. Linda Hronek, der Wissenschaftlerin von vierthöchstem Rang bei dieser Expedition, in der Offiziersmesse versammelt, die man vorübergehend zur Zentrale des Wissenschaftsteams umfunktioniert hatte.
    Lieutenant Gordon Keller, der Taktische Offizier der Harvest Joy, hatte sich noch nützlicher gemacht als sonst, indem er den Wissenschaftlern dabei geholfen hatte, ihre Gerätschaften aufzustellen. Und das war recht vielsagend, denn Lieutenant Keller machte sich immer nützlich. Für den Taktischen Offizier eines Kreuzers war

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