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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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physische Gefahr droht, wenn es den Transit durchführt?«, fragte Web Du Havel nach.
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete Kare. »Eigentlich sogar fast mit Sicherheit nicht. Aber da wir es mit etwas zu tun haben, was ich nicht erklären kann, bin ich nicht in der Lage, kategorisch irgendetwas zu versprechen. Ich bin natürlich bereit, selbst an Bord zu sein, wenn der Transit eingeleitet wird. Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist eigentlich nicht meine Art, mich allzu weit aus dem Fenster zu lehnen, solange ich mir nicht sicher bin, den Kopf rechtzeitig wieder einziehen zu können, bevor irgendetwas passiert. Aber es läuft darauf hinaus, dass wir es mit einem Unsicherheitsfaktor zu tun haben, mit dem keiner von uns irgendwelche Erfahrungen hat.«
    »Was ist mit Ihrer Rückkehr?«, fragte nun Thandi Palane. Alle Anwesenden wandten sich ihr zu, und sie zuckte mit den Schultern. Aus ihren haselnussbraunen Augen blickte sie den Hyperphysiker konzentriert an. »Wenn es irgendwo in der Galaxis eine Person gibt, die noch weniger Ahnung davon hat, wie man vorgehen muss, um ein Wurmloch zu vermessen, dann bin ich ihr auf jeden Fall noch nicht begegnet«, gestand sie ein. »Andererseits habe ich mich redlich bemüht, mich ein bisschen schlau zu machen, und ich habe Sie, also Leute, die genau wissen, was sie tun, jetzt drei T-Monate lang beobachtet. Mir ist aufgefallen, dass Sie mit immenser Akribie korrelierende Muster kartografieren, und ich frage mich jetzt, ob Sie der Ansicht sind, dieser ›Impuls‹ sei kräftig genug, dass man sich Sorgen machen müsste, wie gut man diese Muster von der anderen Seite aus wird kartografieren können, um auch die Rückreise wieder antreten zu können.«
    »Ich wüsste nicht, warum dieser Impuls das Kartografieren auf der anderen Seite deutlich erschweren sollte«, merkte Kare an. »So sehr ich mir auch Gedanken darüber mache, dass dieser Impuls so unvorhersagbar ist, hat uns das doch nicht davon abgehalten, die grundlegenden Muster dieses Terminus' im Wesentlichen zu erkennen. Ich habe nichts gefunden, was darauf hindeutet, am anderen Ende der Brücke könnten die Muster signifikant verzerrt oder verschoben sein. Und wenn die Harvest Joy den Transit erst einmal durchgeführt hat, dann werden die Aufzeichnungen der Schiffssensoren uns sowieso einen gewaltigen Vorsprung dabei verschaffen, sie zu analysieren. Ich halte es zwar theoretisch für möglich, dass wir dort auf ein Problem stoßen, aber es erscheint mir außerordentlich unwahrscheinlich.«
    »Verzeihen Sie mir, Doctor«, setzte Palane nach und schenkte ihm eines ihrer strahlendsten Lächeln, »aber ›außerordentlich unwahrscheinlich‹ klingt für mich nicht gerade nach ›absolut unmöglich‹. Und ich könnte mir vorstellen, dass uns das Sternenkönigreich einen ordentlichen Rüffel verpasst, wenn wir aus Versehen ihre besten Hyperphysiker verschlampen, indem wir sie einem amoklaufenden Terminus zum Fraß vorwerfen.«
    »Da ist wahrscheinlich was dran«, stimmte Du Havel zu und lachte stillvergnügt in sich hinein. »Und damit sind wir noch gar nicht darauf eingegangen, welchen Effekt das Gipfeltreffen auf die PR von Manticore und Haven haben dürfte.«
    Die anderen am Konferenztisch nickten, auch wenn es zumindest in Wix' Fall eher ein Zeichen dafür war, dass er dem Argument hatte folgen können, nicht dass er tatsächlich zustimmte. Vor zwei Tagen war die Nachricht im Torch-System eingetroffen, Eloise Pritchart habe zugestimmt, ihr Gipfeltreffen mit Elizabeth Winton auf Torch abhalten zu lassen, und niemandem in diesem Raum entgingen die gewaltigen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben mochten, wenn die Staatsoberhäupter der beiden kriegführenden Sternnationen von Angesicht zu Angesicht miteinander verhandelten. Wix hingegen erkannte ganz offensichtlich nicht den Zusammenhang, auf den Du Havel hier hinwies, und der Premierminister zuckte die Achseln.
    »Ich habe niemals gesagt, es wäre ein logischer Effekt, Dr. Wix«, ergänzte er. »Aber Menschen verhalten sich eben nicht immer nur den Gesetzen der Logik gemäß. Eigentlich will es mir sogar scheinen, dass sie sich fast nie den Gesetzen der Logik gemäß verhalten, wenn man mal ehrlich ist. Und wenn es uns gelingt, ein ganzes Vermessungsteam zu, wie Thandi es ausgedrückt hat, ›verschlampen‹, gerade einmal drei Monate vor dem Gipfeltreffen, wird das zumindest den mit diesem Gipfeltreffen einhergehenden Festlichkeiten einen beachtlichen Dämpfer verpassen, ganz

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