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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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was man als ihre Eltern ansehen müsste - bei zweien von ihnen fällt das auch noch weg -, und dazu für sämtliche ihrer Freunde. Ein ›Skandal‹ ist hier einfach völlig bedeutungslos. Stattdessen solltest du dich lieber darum sorgen, ob Lars es schafft, diesen Planeten zu verlassen, ohne vorher irgendwelche Körperteile einzubüßen.«
    Er hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, als der betreffende junge Bursche sich plötzlich im Audienzzimmer befand. Niemand hatte ihn hereinkommen sehen.
    »Hi Mom. Dad. Berry. Alle.« Er nickte ihnen der Reihe nach kurz zu. Dann, mit einer gewissen Besorgnis in der Miene, fragte er: »Wie rasch brechen wir auf? Ich bin für ›sofort‹. Ist nicht böse gemeint, Schwesterchen - ich meine, Eure Majestät. Ich sehe nur keinen Grund, das hier noch weiter in die Länge zu ziehen.«
    Seine Stiefmutter warf ihm einen strengen Blick zu. »Wo liegt das Problem, Lars?«
    Einige Sekunden lang zappelte er nur nervös herum. »Ach. Susanna. Sie ist richtig sauer. Sie hat gesagt, am liebsten würde sie ...« Er zappelte noch ein wenig mehr herum und warf einen ängstlichen Blick zur Eingangstür. »Naja, es war ziemlich widerlich.«
    Cathy verdrehte die Augen. »Na, wunderbar.«
    Web Du Havel lachte leise. »Die Wahrheit ist, Cathy, ich war auch noch nie ein Freund langer Abschiedsszenen.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Jeremy zu.
    Also umarmte sie beide kurz. Dann schüttelte sie Thandi Palane die Hand, umarmte noch einmal kurz Ruth und drückte Berry dann sehr lange an sich.
    »Pass auf dich auf, Herzchen«, flüsterte sie ihrer Stieftochter ins Ohr.
    »Du auch, Mom.«
    Cathy bestand darauf, dass Anton den Monsterkoffer persönlich bis zum Shuttle schleppte, der sie erwartete, um sie zu ihrer Jacht im Orbit zu bringen.
    Dort gab es eine weitere lange Umarmung, sogar noch länger als die, mit der sie Berry bedacht hatte, gefolgt von einigen der intellektuell sinnfreien aber emotional entscheidenden Worten, mit denen sich gewöhnlich Eheleute voneinander verabschiedeten. Beiden war bewusst, dass sie sehr lange voneinander getrennt sein würden.
    Als Anton aus dem Shuttle kam, war Susanna eingetroffen. Sie hielt einen Beutel Steine in der Hand.
    Über die Schulter hinweg blickte Anton zu Cathys Shuttle hinüber. Im Vergleich zu jedem echten Raumschiff war es winzig, kaum größer als ein Jumbojet aus dem Vorraumfahrtzeitalter, so wie die meisten Oberflächen-Orbit-Schiffe. Allerdings musste er zugeben, dass er doch ein bisschen größer war als die meisten anderen. Das musste er auch sein, um die palastartigen - man könnte fast sagen ›sündhaft luxuriösen‹ - Räumlichkeiten zu bergen, wie man sie im Beiboot der Jacht erwarten konnte, die unter dem Namen einer der wohlhabendsten Frauen in der ganzen erkundeten Galaxis registriert war. Cathy hatte den Shuttle immer ihre ›behelfsmäßige Bacchanalien-Bude‹ genannt, und Anton dachte mehr als nur ein wenig wehmütig an manche der betreffenden Bacchanalien zurück.
    Obschon der Shuttle im Vergleich zu einem Raumschiff so klein wirkte, war er doch recht groß (tatsächlich wäre vielleicht auch das Adjektiv ›riesig‹ nicht übertrieben), wenn man ihn mit einem Menschen verglich. Selbst wenn betreffender Mensch vom gerechten Zorn einer Jugendlichen regelrecht angeschwollen war wie Susanna.
    »Seine Mutter ist stinkreich, weißt du, und dieser Shuttle wurde in der Palladium-Werft des Hauptmann-Kartells gebaut«, sagte Anton zu dem blonden Teenager. Sie war recht attraktiv: ein wenig stämmig, dabei aber auffallend sportlich. »Die haben da viele der Sturmshuttles und Bodenkampffahrzeuge gebaut. Die wissen ganz genau, wie man ein Schiff panzern muss, oh ja, und ich bezweifle, dass man bei ihrem Shuttle irgendwelche osten und Mühen gespart hat. Ach, ich weiß ja, dass dem nicht so ist, schließlich habe ich die Konstruktionspläne selbst erstellt. Worauf ich hinaus will, ist Folgendes: Ich glaube nicht, dass man mit diesen Steinen auch nur eine Delle in den Rumpf bekommen wird.«
    »Klar, weiß ich auch.« Susanna wühlte in dem Beutel. »Es geht ums Prinzip.«
    Wie Anton schon vorhergesagt hatte, bekam die Außenhaut wirklich keine einzige Delle. Doch das Mädchen traf den Shuttle wenigstens zweimal. Die hatte ja vielleicht einen Wurfarm!

Kapitel 4
    Thandi Palane schloss hinter sich die Tür zu ihrer Suite im Palast, dann ging sie zu dem Mann hinüber, der an dem Tisch vor dem Fenster saß. Von dort aus hatte man einen prächtigen

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