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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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rentabelste Möglichkeit darstellen, Frachtgüter durch die Gegend zu wuchten, na und? Den Versuch war es immer noch wert, einfach nur, um bei den Erewhonern den Fuß noch ein bisschen weiter in die Tür zu bekommen.«
    »Und«, ergriff Rozsak leise das Wort, »zufälligerweise haben diese neuen austauschbaren Frachtmodule exakt die gleichen Maße wie die Raketen-Gondeln, die die Navy von Erewhon für ihre neuen Wallschiffe bauen wird. Naja ...« - Dieses Mal hätte sein Lächeln Helium verflüssigen können. »Die Galaxis ist groß, und Zufälle passieren doch immer wieder mal.«

Kapitel 3
    Catherine Montaigne blickte den immens großen Koffer auf dem Bett an. Ihr Blick wirkte nicht gerade liebevoll.
    »Ist dir klar, Anton, was für ein archäologisches Relikt das ist? Vor beinahe zweitausend Jahren hat die Menschheit den Planeten ihrer Herkunft hinter sich gelassen - und wir müssen unsere Taschen immer noch selber packen!«
    Anton Zilwicki schürzte die Lippen. »Das ist eine dieser Situationen, in denen es falsch ist, wenn ich dir recht gebe, falsch, wenn ich dir widerspreche, und falsch, wenn ich versuche, gar nichts zu sagen.«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Was soll das denn heißen?«
    Mit einem dicken, stummeligen Finger deutete er auf die Tür, die zum persönlichen Logistikbereich des Schlafzimmers führte. »Darin befindet sich ein Haushalts-Robot mit einem perfekt funktionierenden Reiseprogramm. Ich habe meine Taschen schon seit ... ach, Jahren nicht mehr selbst gepackt. Ich weiß wirklich nicht mehr, wie lange das schon her ist.«
    Sie verdrehte die Augen. »Na, klar. Du bist ein Mann. Drei Anzüge, wenn man Socken und Unterwäsche außer Acht lässt - identische Socken und Unterwäsche -, und dabei so einfallseich und originell wie ein Eintopfgericht. Fleisch, Kartoffeln, Möhren, was braucht man denn sonst noch?«
    »Wie ich schon sagte: Was ich auch sage, es wird falsch sein.« Er warf einen Blick zur Tür, als suche er eine Fluchtmöglichkeit. »Wenn ich mich nicht täusche, sind unsere Töchter Helen und Berry mittlerweile echte Frauen geworden. Das Gleiche gilt für Prinzessin Ruth. Und keine von den dreien hat in den letzten Jahren jemals persönlich einen Koffer gepackt.«
    »Na, natürlich nicht. Helen ist beim Militär, also wird sie, ob sie will oder nicht, bestimmte männliche Verhaltensweisen übernommen haben. Berry ist ohne alles aufgewachsen, die hatte nicht 'mal einen Topf, in den sie hätte pinkeln können, und wenn es darum geht, irgendetwas für sich persönlich zu kaufen, verhält sie sich immer noch, als hätte sie das Budget einer Ratte in den Ganggewirren auf Terra. Und Ruth ist einfach nur völlig unnatürlich. Das einzige Mitglied der königlichen Familie seit ... ach, was weiß ich, das einzige Mitglied überhaupt, das unbedingt Spion werden will.«
    Sie richtete sich auf und straffte die Schultern. »Ich hingegen halte mich an völlig normale weibliche Gewohnheiten und Sichtweisen. Deswegen weiß ich mit absoluter Sicherheit, dass kein Scheiß-Roboter in der Lage ist, meinen Koffer anständig zu packen. Um diesen Biestern gegenüber wenigstens fair zu bleiben, muss ich zugeben, dass ich mir so lange überlege, was noch alles in diesen Koffer muss, bis er endgültig zu ist.«
    »Außerdem bist du eine der reichsten Frauen im ganzen Sternenkönigreich, Cathy. Ach verdammt, dem Sternenimperium - eigentlich der ganzen Galaxis, schließlich kann es die Oberschicht von Manticore, was den Reichtum betrifft, es mit fast jedem in der Solaren Liga aufnehmen - verdammt sollen ihre schwarzen, verderbten Aristokratenherzen sein. Also warum lässt du dir deinen Koffer nicht von einem deiner Diener packen?«
    Montaigne blickte ihn an, und er bemerkte, wie unbehaglich sie sich fühlte. »Das erscheint mir einfach nicht richtig«, antwortete sie. »Manche Dinge muss man einfach selbst machen. Auf Toilette gehen, Zähne putzen, den eigenen Koffer packen. Es wäre grotesk, das einen Diener erledigen zu lassen.«
    Noch ein paar Sekunden lang starrte sie den Koffer an, dann seufzte sie. »Abgesehen davon bietet mir die Aufgabe, den Koffer selbst zu packen, eine Gelegenheit, Zeit zu schinden. Ich werde dich vermissen, Anton. Sehr sogar.«
    »Ich werde dich auch vermissen, Liebste.«
    »Wann sehen wir uns wieder?« Sie wandte sich ihm zu. »Nur eine Abschätzung. Du kannst mir den Vortrag ersparen, welchen zeitlichen Ungewissheiten die geheimdienstliche Tätigkeit unterliegt.«
    »Ganz ehrlich,

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