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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Thandi wusste, dass Victor in ihr eine ausgezeichnete Auswertungsexpertin für den Geheimdienst sah - aber er war auch der Ansicht, als Agent im Außendienst wäre sie eine Katastrophe.
    Cachat blickte zu Berry hinüber, die sich in einen Diwan neben Antons Sessel gesetzt hatte. »Und warum ist die Königin hier? Das ist nicht despektierlich gemeint, Eure Majestät ...«
    »Ich kann das wirklich überhaupt nicht leiden, wenn er mich so nennt«, sagte Berry zu niemandem bestimmten, den Blick fest auf die gegenüberliegende Wand gerichtet.
    »... aber normalerweise zeigen Sie nicht gerade übermäßiges Interesse, wenn es um die unergründlichen Komplexitäten geheimdienstlicher Tätigkeiten geht.«
    Berrys finsterer Blick wanderte nun über die Wand hinweg zu Cachat. »Weil, wenn die beiden recht haben - und ich bin davon wirklich nicht überzeugt! -, es hier um deutlich mehr geht als nur die albernen Mätzchen von irgendwelchen Spionen.«
    »Also gut«, sagte Victor. Dann schaute er wieder zu Anton. »Also, was hast du auf dem Herzen?«
    »Victor, irgendetwas stimmt mit Manpower nicht.«
    »Er meint damit nicht, ›ihre Moral lässt wirklich zu wünschen übrig‹«, unterbrach Ruth ihn. »Er meint ...«
    »Ich weiß, was er meint«, fiel Victor ihr ins Wort. Dann blickte er Berry an. »Und so ungern ich Ihnen das auch sage, Eure ... öhm, Berry ..., aber Ihr Vater hat recht. Es ist wirklich etwas faul im Staate Dänemark.«
    Berry und Thandi runzelten gleichzeitig die Stirn. »Wo ist denn Dänemark?«, fragte Thandi nach.
    »Ich weiß, wo das ist«, sagte Berry, »aber ich versteh's trotzdem nicht. Natürlich ist etwas faul im Staate Dänemark - dieser widerliche Käse, den die da herstellen!«

Kapitel 5
    »Also«, setzte Zachariah McBryde an und betrachtete die Schaumkrone auf dem Bierkrug, den er mit der Akribie eines Wissenschaftlers - der er ja auch war - füllte. »Was hältst du von diesem Mist auf Verdant Vista?«
    »Bist du sicher, dass du mich das fragen willst?«, erkundigte sich sein Bruder Jack.
    Beide Brüder waren rothaarig und blauäugig, doch Jack war derjenigen von ihnen, der mehr Sommersprossen und das ansteckendere Lächeln zu bieten hatte. Zachariah, sechs T-Jahre jünger und drei Zentimeter kleiner als sein Bruder, war schon während ihrer Kindheit für ihn kaum mehr als der Stichwortgeber gewesen. Beide hatten einen lebhaften Sinn für Humor. Wenn es darum ging, komplizierte Streiche zu ersinnen, war Zachariah wahrscheinlich sogar noch einfallsreicher gewesen als Jack, doch Jack war von ihnen beiden der deutlich extrovertiertere.
    »Ich bin mir recht sicher, ob ich dir die Frage wirklich so stellen wollte«, merkte Zachariah an. Er reichte Jack den gefüllten Krug und machte sich daran, einen zweiten zu füllen.
    »Naja.« Jack blickte ihn mit wachen Augen an. »Ich bin ein hohes Tier bei der Sicherheit, das weißt du ja. Ich muss jeden sehr schief anblicken, der sich nach vertraulichen Informationen erkundigt. Man kann ja nie vorsichtig genug sein!«
    Zachariah schnaubte, auch wenn er sich selbst eingestehen musste, dass in Jacks Bemerkung mehr als nur ein Körnchen Wahrheit lag.
    Ist schon komisch, wie sich alles entwickelt hat, ging es Zachariah durch den Kopf, während er vorsichtig auch bei seinem eigenen Krug die Schaumkrone optimierte und ihn dann auf die andere Seite des Tisches in seiner bequem eingerichteten Küche abstellte. Als sie noch Kinder waren, hätte er niemals geglaubt, Jack werde eines Tages zum Sicherheitsdienst des Mesanischen Alignments gehen. Das McBryde-Genom gehörte zur Alpha-Linie, und die letzten vier oder fünf Generationen lang lag es tief unter den Schalen der ›Zwiebel‹. Als sie beide zu den älteren Semestern ihrer High School gehörten, hatten sie deutlich mehr über die Wahrheit ihrer Heimatwelt gewusst als die überwältigende Mehrheit ihrer Klassenkameraden, und es war ausgemachte Sache, dass sie auf die eine oder andere Weise ins ... Familiengeschäft einsteigen würden. Doch Jack, Jack the Joker‹, der brillante Geschichtenerzähler, der Kerl mit dem unwiderstehlichen Grinsen und dem umwerfenden Talent Mädchen aufzureißen, war die absolute Antithese all dessen, was Zachariah durch den Kopf ging, wenn jemand ihm gegenüber die Worte ›Sicherheit‹ oder ›Spion‹ erwähnte.
    Und vielleicht ist gerade das der Grund, weswegen Jack so erfolgreich auf diesem (Gebiet ist, vermutete er.
    »Ich denke, Sie dürfen davon ausgehen, Sheriff, dass dieser

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