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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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halten. Aber der Ballroom vielleicht schon. Oder genauer gesagt: Torch.«
    »Wer ist denn ›Torch‹?«, fragten Brice und James gleichzeitig.
    Der Soldat schüttelte den Kopf. »Ihr seid wirklich nicht ganz auf dem Laufenden, was?«
    Die Soldatin, die wohl Stephanie hieß, beantwortete ihre Frage. »Torch ist der Planet, der früher einmal ›Congo‹ hieß - als er noch Mesa gehört hat. Also zumindest hat jeder andere den Planeten so genannt, außer den Mesanern selbst. Die haben den Planeten ›Verdant Vista‹ getauft. Diese Schweine! Aber dann hat es einen Sklavenaufstand gegeben, und den haben ... ach, alle möglichen Leute unterstützt, und jetzt heißt der Planet ›Torch‹ und wird praktisch vom Ballroom regiert.«
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte Brice die Frau an. »Der Audubon Ballroom hat einen eigenen Planeten?«
    »Oh, wow!«, entfuhr es Ed. »Dann verstehe ich auch, warum die an dieser Station interessiert sein könnten.« Beherzt: »Jeder Planet sollte seinen eigenen Vergnügungspark haben.«
    Hugh lachte. »Dafür ist Torch ein bisschen weit weg! Trotzdem, ich denke mir ...« Wieder zuckte er die Achseln. »Das erinnert mich an etwas, das Jeremy X zu mir gesagt hat - als ich ihn das letzte Mal gesehen habe.«
    Brice' Augen waren noch größer geworden. »Sie kennen Jeremy X?«
    »Den kenn' ich schon seit meiner Kindheit. Ich denke, man könnte fast sagen, er ist eine Art Patenonkel von mir. Er hat mich praktisch unter seine Fittiche genommen, nachdem meine Eltern umgebracht wurden.«
    Sofort fühlte sich Brice deutlich besser. Die Vorstellung, mit dem Ballroom eine Abmachung zu treffen, erschien ihm immer noch etwas ... heikel. Das war, als würde man eine Abmachung mit Löwen oder Tigern treffen. Andererseits schien ihm dieser Hugh hier im Ganzen doch ziemlich nett zu sein. Und wenn er Jeremy X persönlich kannte, und dann auch noch so gut ...
    »Hat er wirklich mal ein Manpower-Baby gegessen, so wie das immer erzählt wird?«, fragte Ed neugierig.
    »Roh, heißt es. Er hat es nicht 'mal gekocht.« Dieser Beitrag stammte von James.
    Und wenn Brice - nein, wahrscheinlich bräuchte man Ganny dazu - seine idiotischen Cousins davon abhalten könnte, jemals wieder ihr dämliches Maul zu öffnen ...

Kapitel 12
    Nachdem Hugh Arai Elfriede Margarete Butry kennen gelernt hatte, brauchte er keine drei Tage, um zu begreifen, wie diese Frau es schaffen konnte, ihren Clan ein halbes Jahrhundert so eng zusammenzuhalten, und das gewaltigen Widrigkeiten zum Trotz. Und sie hatte den Clan nicht nur zusammengehalten, sondern dafür gesorgt, dass er leidlich gesund und recht gut ausgebildet war - zumindest, wenn man ›gut ausgebildet‹ weitläufig genug auslegte und damit äußerst verstreutes Wissen, exzentrische Trainingsmethoden und eigentümlich unausgewogene Fachgebiete einschloss.
    So gehörten zu Ganny Els Clan die vermutlich besten Mechaniker, denen Hugh jemals begegnet war, doch sie beherrschten ihr Fachwissen nur in der Praxis. Von der zugrundeliegenden Theorie einiger der Maschinen, die sie hier am Laufen hielten, hatten sie teilweise erschreckend wenig Ahnung, und hin und wieder waren ihre Vorstellung darüber, wie alles funktionierte, schlichtweg bizarr. Als Hugh zum ersten Mal miterlebte, wie einer von Gannys zahlreichen Großneffen eine Maschine, mit der er sich bald beschäftigen wollte, mit einem ›Stärkungstrunk‹ besprenkelte, hatte er es kaum fassen können. Doch einige Stunden später, nachdem der Mechaniker seine Arbeit beendet hatte, lief die Maschine wieder einwandfrei an und arbeitete so gleichmäßig, wie man sich das nur wünschen konnte. Und wie abergläubisch die Vorstellung auch war, eine Maschine könne einen ›Stärkungstrunk‹ gebrauchen, so war es Hugh doch nicht entgangen, dass dahinter ein durchaus praktischer Gedanke steckte. Der ›Trunk‹ war in Wirklichkeit eine Art selbstgebrauter Schnaps, der wohl nicht allzu gut geworden war. Selbst nach den Begriffen des nicht allzu wählerischen Butry-Clans war das Zeug einfach ungenießbar, also hatte man es aufbewahrt, um es als ›Stärkung‹ für zickige Maschinen zu nutzen.
    Hugh hatte besagten Neffen - er hieß Andrew Artlett - gefragt, ob die ›Stärkung‹ darin bestehe, dass die Maschine den Fusel als Genuss ansehe, oder weil darin die Drohung mitschwang, wenn die Maschine sich weiterhin widerspenstig gebärde, kämen noch viel unschönere Flüssigkeiten zum Einsatz. Die Antwort, die Artlett ihm schnaubend gab,

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