Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Pharmaceuticals angestellt waren und die sämtliche Gensklaven, die man ihnen als Arbeitskräfte zur Seite gestellt hatte, wie Menschen behandelt hatten - nicht nur vor dem sicheren Tod bewahrt worden waren, sondern besagte Sklaven sie während der chaotischen, blutlüsternen Befreiung des Systems aktiv beschützt hatten, stellte einen nicht unbedeutenden Faktor dar, die Geschehnisse ins rechte Licht zu rücken. Und er persönlich empfand die Tatsache, dass die Königin von Torch und ihre ranghöchsten Berater besagte Wissenschaftler als Mitbürger ansahen und nicht als gefährlich verdächtige, potenzielle Feinde, als äußerst beruhigend.
    »Das ist interessant«, sagte er dann. »Vor allem angesichts dieses hartnäckigen Gerüchtes, das vor der Befreiung aufgekommen ist: Torch sei ›mindestens‹ ein Drei-Nexus-Knoten. Was Sie uns gesagt haben, stimmt in jedem Fall mit allem Offiziellen überein, das wir bislang gefunden haben, aber ich frage mich doch sehr, woher diese genaue Zahl - drei, meine ich jetzt - überhaupt erst herkommt.«
    »Das haben wir uns auch gefragt«, bestätigte Du Havel. »Bislang haben wir allerdings noch nichts gefunden, was darauf schließen lässt, es gebe irgendeinen konkreten Anlass.« Er zuckte mit den Schultern. »Wenn man bedenkt, dass es sich in keiner Weise auf unseren Entscheidungsfindungsprozess auswirkt, ist es aber wohl eher eine Frage, die unsere bloße Neugier anspricht. Wir waren bislang einfach zu sehr damit beschäftigt, auf Alligatoren einzuprügeln, als dass wir uns hätten fragen können, welche Farbe die Blumen im Sumpf denn nun wirklich haben.«
    Er grinste schief, und Kare gluckste leise ob dieser treffenden Metapher - vor allem angesichts der Biosphäre von Torch.
    Der F6-Stern, der jetzt offiziell ›Torch‹ hieß, war gelinde gesagt außerordentlich jung dafür, überhaupt Planeten aufzuweisen, auf denen bereits Lebensformen existierten. Zugleich war er auch ungewöhnlich heiß. Da Torch der Planet fast genau doppelt so weit von Torch dem Stern entfernt war wie Alterde von Sol, beschrieben die meisten ihn als ›unangenehm warm‹. ›Höllisch heiß‹ war, wenngleich weniger beschönigend, vermutlich zutreffender. Torch war nicht nur jünger, größer und heißer als Sol, vielmehr enthielt die Atmosphäre des Planeten auch viel mehr Treibhausgase, sodass sich eine deutlich höhere Oberflächentemperatur ergab. Dass die Seen und Ozeane von Torch nur etwa siebzig Prozent der Oberfläche bedeckten und die Achsenneigung erstaunlich gering war (weniger als ein Grad), trug seinerseits dazu bei, dass sich im Ganzen eine Oberflächengeographie ergab, die einem Regenwald/Sumpf/ Schlammloch-Ersonnen-in-der-Hölle entsprach.
    Das ursprüngliche Vermessungsteam, das sich seinerzeit mit diesem Sternsystem befasst hatte, musste einen etwas eigentümlichen Sinn für Humor besessen haben, wenn man bedachte, welche Namen sie den einzelnen Himmelskörpern hier gegeben hatte. Der ursprüngliche Name des Planeten Torch - Elysium - war da schon recht vielsagend, denn Kare fielen nur wenige Planeten ein, die noch weniger dem Konzept der Alten Griechen für die Gefilde der Seligen entsprachen. Er wusste nicht, warum Manpower den Planeten zu ›Verdant Vista‹ umgetauft hatte, auch wenn es vermutlich etwas mit den Schwierigkeiten zu tun hatte, vor denen jede PR-Abteilung unweigerlich stünde, wenn ein Planet namens ›Elysium‹ in ein heißes, feuchtes, gänzlich unerträgliches Fegefeuer für all die armen Sklaven verwandelt werden sollte, die man dort absetzen würde. Persönlich war Kare ja der Ansicht, ›Grüne Hölle‹ wäre ein deutlich passenderer Name gewesen.
    Und es hätte auch so gut zu den einheimischen Tierarten gepasst, dachte er und lachte lautlos in sich hinein. Doch das Lachen erstarb sofort wieder, als er darüber nachdachte, wie viele der Manpower-Sklaven den zahlreichen, vielgestaltigen Raubtieren von ›Verdant Vista‹ zum Opfer gefallen waren.
    Noch so eine Kleinigkeit, die diese Bastarde vielleicht besser im Blick behalten hätten, dachte er deutlich grimmiger. Leute, die eine solche Umgebung überleben, werden nicht gerade schüchtern sein. Wenn man bedenkt, woher ihr Genpool ursprünglich stammt, wird die nächste (Generation, die vor Ort aufwächst, einen sogar noch schlimmeren Albtraum für diese Bastarde darstellen. Na, schade aber auch.
    »Also«, sagte er nach kurzem Schweigen, »TJ, der Rest des Teams und ich haben uns die Daten bereits ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher