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Jericho

Jericho

Titel: Jericho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Er ist zu mächtig.«
    »Wie reagieren die anderen Frauen?«
    »Sie… sie sind ihm gern zu Willen. Sie möchten ja mit ihm schlafen. Er hat mir gesagt, daß er viele Nachkommen braucht. Jedes Kind, das ihn als Vater hat, ist etwas Besonderes. So hat er gesprochen, davon war er überzeugt.«
    »Wieso etwas Besonderes?«
    »Das kann ich nicht sagen. Manchmal habe ich mich sogar gefragt, ob er ein Mensch ist.«
    »Wie kamst du darauf?«
    »Ich weiß nicht, John. Es war ein Gefühl.« Sie bekam eine Gänsehaut, die wie kleine Perlen auf ihrer Haut lag. »Wenn ich ihn aus der Nähe anschaute, da glaubte ich, in eine andere Welt zu schauen. Ich hatte das Gefühl, als wäre er, sein Körper, aus verschiedenen Stücken zusammengesetzt worden, die sich schließlich zu einem Ganzen vereinigten. So ähnlich wie bei einem Puzzle. Komisch, nicht?«
    Ich hob die Schultern. »Das will ich nicht einmal sagen. Jedenfalls scheint mir Jericho etwas Besonderes oder Außergewöhnliches zu sein, und zwar im negativen Sinne.«
    »Wie die Todesengel.«
    Ich nickte. »Richtigjudith. Auf sie wollte ich noch zu sprechen kommen. Vielleicht hast du mitbekommen, was geschah, als sie von den Kugeln getroffen wurden.«
    »Ich habe es ihr schon erklärt«, meldete sich der G-man. »Ich meine, die Funktion der Kugel.«
    »Schön. Und weiter?«
    Judith hob die Schultern. »Etwas kroch hervor, glaube ich.«
    »Es waren Würmer.«
    Sie bekam einen Schauer. »Vorher hatte ich ja gesehen, daß sie von den Messern getroffen wurden, aber nicht sterben konnten. Ich… ich… weiß überhaupt nicht mehr, woran ich bin, versteht ihr? Ich… ich… kann nicht mehr.«
    Beruhigend legte Abe ihr seinen Arm auf die Schulter. »Jetzt brauchst du dir auch keine Sorgen mehr zu machen, Judith. Wir haben dich unter unsere Fittiche genommen.«
    »Und wo wollt ihr hin?«
    »Nach Jericho!« erwiderte ich.
    Das Mädchen erschrak. »Nein, nicht das. Nur nicht.« Sie stand sogar auf. »Da… da wird man euch töten. Sie bringen jeden Fremden um, versteht ihr? Niemand darf die Wüstenstadt betreten. Sie gehört Jericho und seinen Auserwählten.«
    »Bis jetzt«, sagte ich.
    »Die Todesengel laufen überall herum. Es sind die Schwarzen Sheriffs. Sie bringen die Furcht…«
    »Damit sind wir fertig geworden.«
    »Aber es sind mehr.«
    Abe drückte sie wieder nieder. Judith sah völlig verschüchtert aus. In ihren Augen schimmerten Tränen. Jetzt kehrte die Furcht wieder zurück. Es war verständlich, nach dem, was hinter ihr lag. Ich wunderte mich sowieso darüber, wie sie es geschafft hatte, sich derartig schnell zu erholen.
    »Willst du uns denn helfen, Judith?«
    Sie staunte Abe an. »Ja und nein. Ich… ich möchte nicht mehr zurück in die Stadt.«
    »Das brauchst du auch nicht. Aber du bist in der Lage, uns Informationen zu geben. Damit wäre uns geholfen. Noch haben wir Zeit. Ich werde Papier und Bleistift besorgen, dann kannst du uns die Stadt und alle Hinzelheiten, die dir einfallen, aufzeichnen.«
    Sie nickte, während ich mich zugleich mit Abc Douglas erhob. »Ich werde auch Suko und Chato dazuholen. Dann brauchen wir nicht alles zu wiederholen.«
    »Okay.«
    Suko wartete in der Hitze. Chato aber war verschwunden. Als ich mich nach ihm umschaute, gab Suko seinen Kommentar ab. »Sorry, John, ich konnte ihn nicht halten.«
    »Wo ist er hin?«
    »Keine Ahnung.«
    »Nach Jericho?«
    Mein Freund erhob sich von seinem Klappstuhl. Die Arme reckte er dem Glutball der Sonne entgegen.
    Ich war nervös. »Verflixt, was ist mit Chato? Ging er nun nach Jericho, oder nicht?«
    »Kann schon sein.« Suko war ziemlich einsilbig. »Chato ist ein Mann dieses Landes. Er wollte seinen eigenen Pfad beschreiten und war davon überzeugt, daß sich unsere Wege kreuzen, falls das Schicksal es wollte.« Suko hob die Schultern. »Da kannst du nichts machen. Auch du hättest ihn nicht halten können.«
    »Du hast doch einige Zeit mit ihm gesprochen. Kennt er Jericho? Wenn ja, was hält er davon?«
    »Er hat den Aufbau der Stadt beobachtet«, teilte Suko mit. »Und er hat sehr genau aufgepaßt. Chato ist ein sensibler Mensch, der sich auskennt. Er hat den Hauch des Bösen gespürt, der über Jericho schwebt. Ja, er war davon überzeugt, daß irgendwelche fremden Mächte ihre Hände mit ihm Spiel haben.«
    »Glaubt er denn daran?«
    »Chato ist Indianer, vergiß das nicht. Er und die Natur hier sind eins. Er kann mit ihr kommunizieren. Er findet das Wasser, das er zum Leben benötigt. Er

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