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Jericho

Jericho

Titel: Jericho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kennt auch die Orte, wo er jagen muß, um sich den Braten zu schießen…«
    »Aber er hat nicht eingegriffen, als Jericho gebaut wurde!« sagte ich fast vorwurfsvoll.
    »Das hat er nicht.«
    »Wurde Chato deutlicher? Ging er auf Einzelheiten ein?«
    Suko schaute in die Ferne, als könnte er dort die Antwort ablesen, die er geben wollte. »Er war einige Male des Nachts in Jericho. Niemand hat ihn gesehen. Er war wie ein Schatten, ein Spuk in der Nacht. Er hat durch die Fenster der Häuser geschaut und die Menschen in ihren Betten liegen sehen. Und erbekam Furcht. Es war eine tiefe innere furcht, denn er spürte die Träume der Menschen. Chato ist sensibel, und die Träume der Schlafenden, John, die waren nicht gut. Sehr oft durchzogen von schrecklichen Ereignissen, wahre Alpträume, manchmal eine Mischung aus Horror, Grauen und hartem Sex.«
    »Kannte er auch den Grund für diese Träume?«
    »Jericho. Der Grund heißt Jericho. Für ihn ist dieser Mann die Quelle allen Übels. Er hat darüber nachgedacht, wer dieser Jericho wohl sein könnte. Jetzt kannst du raten, zu welch einem Ergebnis er kam.«
    »Der Teufel.«
    »Ja und nein…«
    »Wer dann?«
    »Das muß Kajuara gewesen sein. Der Dämon, vor dem die Apachen seit Generationen eine furchtbare Angst gehabt haben. Kajuara, der Mensch, der aus Würmern ist. Er hat Jericho in Besitz genommen. Er ist der Herrscher dieser Stadt der Engel oder Todesengel, und er wird durch Jericho das Neue Reich errichten.«
    Ich hatte gut zugehört und auch meine entsprechenden Schlüsse gezogen. »Dann sind dieser Kajuara und Jericho möglicherweise ein und dieselbe Person?«
    »Stimmt. Zumindest hat er den Geist dieses Dämons in sich aufgenommen. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Ich denke, das reicht auch«, murmelte ich. Mit der Rechten fuhr ich durch meine Haar und bekam eine feuchte Hand. Selbst auf der Kopfhaut klebte Schweiß. Diese Temperaturen waren einfach Gift für mich. Suko schienen sie nicht so sehr zu quälen. Ich nickte ihm zu.
    »Was ist, Partner, willst du dich noch länger hier draußen aufhalten oder…«
    Er grinste schief. »Keine Sorge, ich gehe mit hinein. Wie geht es dem Mädchen?«
    »Recht gut.«
    Er nahm den Stuhl mit und lächelte Judith beim Eintritt zu. Sie wirkte jetzt viel gelöster, aber sie war uns auch ein Klotz am Bein. Abe Douglas sah die Sache ebenso, denn er fragte: »Okay, Freunde, bis hierher haben wir es geschafft. Ich frage mich allerdings, was wir mit Judith machen sollen?«
    Sie gab die Antwort. »Nach Jericho gehe ich nicht noch einmal. Das könnt ihr mir glauben.«
    »Brauchst du auch nicht.« Nach diesen Worten wandte ich mich an Abe Douglas. »Wie wäre es, wenn du dich um Judith kümmerst, Abe?«
    Seine Augen verengten sich. »Es würde dann heißen, daß ich hier im Wagen bleibe?«
    »Du kannst auch nach Phönix fahren.«
    »Und ihr?«
    »Wir nehmen den anderen Wagen.«
    Er lachte auf. »Toll gemacht. So kann man jemand elegant aus dem Fall herausbringen.«
    »Hast du einen anderen Vorschlag?«
    »Und wie, John.« Er schlug mit der Faust auf den kleinen Tisch. »Wie wäre es, wenn wir das Los entscheiden ließen?«
    Ich hob die Schultern. »Meinetwegen.« Dann schaute ich Suko an, um seine Meinung zu hören. »Ich bin dabei.«
    Abe Douglas holte grinsend seine Zündhölzer hervor. »Wer das kleinste zieht, hat verloren und bleibt hier.« Er drückte Judith die Zündhölzer in die Hand. »Du wirst sie halten.«
    »Ja, ist gut.« Hinter ihrem Rücken wechselte sie die Stäbchen noch einige Male hin und her, dann legte sie die Faust auf den Tisch. Aus ihr ragten die drei roten Köpfe hervor. »Wer zuerst?«
    »Du, John!«
    »Aber gerne, mein lieber Abe.« Ich grinste, zog das mittlere der beiden Hölzer und grinste noch stärker, weil ich das längste Holz gezogen hatte.
    »Soll ich?« fragte Suko.
    »Ja.«
    Er zog das rechte. Es war zur Hälfte abgebrochen worden. In Abes Augen glomm so lange Hoffnung, bis Judith sagte: »Ich glaube, du hast Pecht gehabt.« Sieöffnete die Faust. Ein jeder von uns konnte sehen, wie das kürzeste Streichholz auf den lisch rollte.
    »Scheiße«, sagte der G-man.
    »Soll ich sagen, daß es mir leid tut?«
    »Hör auf, John, sonst drehe ich durch.«
    Judith setzte noch einen drauf. »Gefällt dir denn meine Gesellschaft nicht, Abe?«
    Unwillig schüttelte er den Kopf. »Das hat mit dir nichts zu tun.« Er hob die Schultern. »Nun ja, es ist immer so. Auch als wir gegen den Klan kämpften, lag ich

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