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Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Titel: Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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ich nur einzelne Wortfetzen ohne Zusammenhang.
    »Wer hat dich verletzt?«, fragte Derrik.
    »Mich?« Vorsichtig betupfte ich meine aufgeschrammte Gesichtshaut. »Scheint mehr wie ein aufgekratzter Mückenstich zu sein, nicht wahr?«
    Der Detective-Sergeant kniff die Augen zusammen. »Hast du meine Frage verstanden, Grason?«
    »Selbstverständlich, Sergeant. Am Nachmittag erwischte mich 'ne Mücke, als ich…«
    Er unterbrach mich. »Du kannst gegen Fawess, Alicante und Dirty Mastic Anklage wegen Körperverletzung erheben. Genauer gesagt: Ich werde sie dieses Verbrechens beschuldigen, wenn ich dich als Zeugen nennen kann.«
    Ich grinste so einfältig wie möglich. »Als Zeuge finde ich mich vor Gericht nicht zurecht. Ich verkehre in solchen Lokalen nur als Angeklagter.«
    Derrik zog die Lippen zurück und zeigte die Zähne. »Ich garantiere deine Sicherheit.«
    »Ich habe keine Angst vor den Hampelmännern«, antwortete ich und zeigte mit dem Daumen auf die Gangster. »Aber die Kleinigkeit lohnt nicht. Lassen Sie die Sache auf sich beruhen, Sergeant.«
    »Ich denke nicht daran!«, fauchte Derrik. »Fawess und seine Freunde waren nahe daran, dich fertig zu machen, Grason! Ich werde ein Verfahren gegen sie in Gang bringen. Gus Fawess wird erfahren, dass die Gesetze für ihn ebenso gelten wie für jeden anderen.«
    »Auf mich als Zeugen können Sie nicht rechnen, Sergeant.«
    Derrik beugte sich weit über den Schreibtisch. »Dir werde ich noch verdammt genau auf den Zahn fühlen, mein Freund.«
    Gus Fawess mischte sich ein. »Der Bursche ist vernünftiger als du, Jonny. Du willst eine schäbige Schlägerei zu 'ner Staatsaffäre aufblasen. Lass endlich die Luft ab. Können wir gehen?«
    Der Sergeant nagte an seiner Unterlippe. Fawess massierte mit dem Handrücken seine gebrochene Nase. »Willst du dir 'ne Beschwerde wegen ungerechtfertigter Freiheitsberaubung einhandeln?«
    Derrik sah mich an. »Rechne nicht auf Gus' Dankbarkeit. Das nächste Mal behandelt er dich gründlicher.«
    Fawess lachte knarrend. »Eine glatte Verleumdung.« Er kam zu mir und hielt mir die Hand hin. »Nichts für ungut! Offenbar sind wir alle zu schnell in Hitze geraten.« Ich gab ihm die Hand, grinste und überlegte, wo ich mir nach diesem Händedruck schnellstens die Finger waschen konnte.
    Während die drei Ganoven abzogen, betrat der Arzt den Raum. Er verlangte Wasser. »Besser, er wird fest gehalten, während ich den Kratzer desinfiziere«, sagte er.
    »Nicht nötig, Doc. Ich garantiere, dass ich nicht um mich schlage.«
    Er packte seinen Koffer aus, wusch mir das Blut aus dem Gesicht, pinselte eine Pinte Jod auf die Wunden und verpflasterte mich nach allen Regeln der Kunst. Endlich entschied er: »Fertig!« Er trat zurück.
    In dieser Sekunde blendete mich ein Blitzlicht. Eine Mädchenstimme erklärte mit einem Unterton grimmiger Befriedigung: »Wenn Sie nicht als Opfer polizeilicher Willkür in die Zeitung kommen wollen, werde ich Sie als Objekt einer Schlägerei hineinbringen. Guten Abend, Mr. Grason.«
    ***
    Jane Morteen spannte den Kameraverschluss und machte ihre Waffe damit schussbereit. »Prächtig sehen Sie aus, Grason!«, lachte sie. »Wenn die Aufnahme gelungen ist, werde ich eine Hochglanzvergrößerung in meiner Wohnung aufhängen! Als Dokument männlicher Schönheit und als Warnung vor einer überstürzten Heirat.«
    Sie wandte sich an Derrik. »Kann ich Einzelheiten bekommen, Sergeant?«
    »Einzelheiten? Worüber?«
    Sie wies auf mich. »Wer Grason durch die Mangel gedreht hat. Waren Sie es?«
    »Zum Teufel, nein! Fragen Sie ihn doch selbst! Vor einigen Stunden waren Sie noch mächtig mit ihm befreundet.«
    Sie sah ein, dass sie aus Derrik nichts herauslocken konnte. Fragend sah sie Phil an, der neben Derriks Schreibtisch an der Wand lehnte. Er schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht zuständig. Ich bin FBI-Beamter.«
    Jane hob die Nase wie ein witternder Jagdhund. »Warum sind Sie im 55. Revier, G-man?«
    »Dreimal dürfen Sie raten.«
    »Einmal genügt. Ripper II?«
    »Sie raten nicht schlecht.«
    »Der FBI ist also eingeschaltet worden.« Sie schoss das charmanteste Lächeln auf Phil ab, das ich in den letzten zehn Jahren zu sehen bekommen hatte. »Erzählen Sie mir einen Fingerhut voll von dem, was die Pressestelle der City Police verschweigt.«
    Phil lächelte doppelt charmant zurück. »Es gibt keine neuen Informationen.«
    Sie verlieh ihrem Lächeln einen Hauch Wehmut. »Schade.«
    Lässig und nebenbei drückte sie auf

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