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Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Titel: Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Seitenfenster des Beifahrerplatzes zu schießen. Da er allein war, wagte er es auch nicht, mir in das Haus, in das ich flüchtete, zu folgen.«
    Jane hielt schon einen Notizblock in der Hand und notierte. »Prächtig!«, kreischte sie. »Wir werden in die Straße fahren, in der es geschah, und werden Aufnahmen machen.«
    »Wenn Sie einen roten Mercury mit einem schwarzen Dach beschaffen, können wir den Mordversuch naturgetreu nachstellen.«
    »War es ein roter Mercury mit einem schwarzen Dach?«
    »Genau! Ich habe die Berichte über das Verschwinden von Marian Dagh gestern gelesen. Ein rot-schwarzer Mercury spielt dabei eine wesentliche Rolle. Anscheinend gehörte ihr der Wagen, und Frank Gay sah den Schlitten, bevor er niedergeschlagen wurde.«
    »Hast du gehört, Harold?«, schrie Jane ihren Chef an. »Das musst du groß aufzäumen.«
    »Nein«, antwortete Raskin eisig.
    Sie starrte ihn entgeistert an. »Warum nicht, zum Henker?«
    »Weil der Ripper in der vergangenen Nacht sein fünfzehntes Opfer gefunden hat. Wir erhielten die erste Mitteilung der Polizeipressestelle vor einer halben Stunde. Ich habe William und Charles hingeschickt. Dir wollte ich nicht zumuten, an einem Platz zu fotografieren, an dem derselbe Mann gewütet hat, dessen Opfer du beinahe geworden wärst. Ich glaube, das wäre auch für deine Nerven zu viel gewesen.«
    Jane fingerte unruhig an dem Verschluss ihrer Kamera. »Harold, bist du der Meinung, dass er sich ein anderes Opfer gesucht hat, weil ich ihm entkam?«
    Raskin zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, was im Gehirn eines Irren vor sich geht.« Er blickte mich an. »Frag ihn! Vielleicht weiß er mehr darüber.«
    In Janes Gesicht flammte Zorn hoch. »Es ist lächerlich, ihn zu verdächtigen. Kommen Sie, Lester! Wollen Sie irgendwo einen Kaffee mit mir trinken?«
    Zehn Minuten später standen wir an der Theke einer kleinen italienischen Cafeteria und schlürften einen Espresso. Jane erzählte, dass John Derrik und zwei Polizisten sie in ihre Wohnung begleitet hätten. »Ich musste ihnen mein Jackenkleid aushändigen. Er will es in einem Laboratorium untersuchen lassen. Er hofft, Fasern von der Kleidung des Mörders daran zu finden.«
    »Als der Mann Sie an sich riss, haben Sie nicht gefühlt, womit er bekleidet war?«
    »Ich erinnere mich an nichts. Es ging alles so schnell.«
    »Wenn er einen dicken, rauen Pullover getragen hätte, glauben Sie, dass Sie es bemerkt hätten? Solche Pullover erzeugen ein scheuerndes Gefühl auf der Haut.«
    »Nein. Auch darauf kann ich mich nicht besinnen.«
    »Schade! Wir kämen einen Schritt weiter, wenn wir etwas über seine Kleidung wüssten.«
    Sie warf mir einen erstaunten Blick zu. »Sie reden wie ein Polizist, Lester.«
    »Ich habe mir vorgenommen, Ripper II zu fangen. Zehntausend Dollar stehen auf seinen Kopf.«
    »Glauben Sie wirklich, Sie könnten der Polizei den Rang ablaufen?«
    »Ich glaube, dass ich eine Chance habe. Sie wissen, dass ich im ›Shanghai‹ eine Auseinandersetzung mit dem Ganoven-Chef von Melrose hatte. Später, als Sie überfallen wurden, stieß ich wieder auf ihn. Ich erzählte, dass ich genug von dem Ripper gesehen hätte, um ihn identifizieren zu können. Eine knappe Stunde später begegnete ich ihm zum dritten Mal. Kurz darauf schickte sich ein Mann an, mit mir blutigen Ernst zu machen. Er benutzte Marian Daghs Wagen. Die Schlussfolgerung ist einfach. Irgendwer will nicht, dass Ripper II gefunden wird.«
    »Das ist Unsinn, Lester! Niemand, nicht einmal ein Gangster, deckt einen verrückten Mörder.«
    »Im Normalfall stimmt das, Jane, aber für gewöhnlich denkt auch niemand daran, einen kleinen Ganoven wie mich umzubringen. Irgendwo verbirgt sich hinter diesen schrecklichen Verbrechen ein Geheimnis.«
    »Mir fällt dieser merkwürdige junge Bursche aus dem 55. Revier ein. Erinnern Sie sich daran, dass er behauptete, Ripper II habe diese Marian Dagh nicht auf dem Gewissen? Ich möchte wissen, was er über den Mord an der Kellnerin denkt.«
    »Sie können ihn fragen. Er besitzt einen kleinen Zeitungsladen in der 144. Straße.«
    Wir verließen den Drugstore. »Ich habe Sergeant Derrik versprochen, mich heute Morgen bei ihm zu melden, falls er mir noch Fragen zu stellen hat«, sagte Jane. »Wollen Sie mich begleiten?«
    Ich zeigte ein saures Gesicht. »Sie verlangen von einem Kalb, freiwillig in den Schlächterladen zu gehen?«
    »Kommen Sie, Kalb!«, lachte sie.
    John Derrik saß im großen Raum des 55. Reviers an seinem

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