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Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Titel: Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Cromwell Street.«
    »Und der junge Neger?«
    »Die Bewohner im Hause alarmierten die Polizei, nachdem auf dich geschossen worden war. Die Cops trafen Don Doghurst nicht in seiner Wohnung.«
    »Was hast du über den komischen Kauz Elmer Pastry erfahren?«
    »Nicht mehr, als dass er ein komischer Kauz ist. Ihm gehört ein kleiner Laden in der 144. Straße. Er verkauft Zeitungen und Zigaretten. Er bewohnt zwei Zimmer, die sich an seinen Laden anschließen.«
    Ich wandte mich an Mr. High. »Wir sollten uns keine Illusionen machen, Chef! Noch ist alles ungewiss.«
    »Gehen Sie in den Melrose-Bezirk zurück, Jerry! Spielen Sie Ihre Rolle als Gangster weiter, aber riskieren Sie nicht zu viel. Nehmen Sie eine Waffe mit.«
    »Lieber nicht, Chef. Wenn ich Sergeant Derrik mit einer Kanone in der Tasche begegne, laufe ich Gefahr, wegen unerlaubten Waffenbesitzes festgenommen zu werden. Oder wollen Sie ihn einweihen?«
    »Nur die obersten Spitzen der City Police sind eingeweiht worden. Auf den unteren Ebenen ist die Gefahr einer Indiskretion zu groß.«
    ***
    Eine halbe Stunde später schlenderte ich durch die Flure der Redaktion der ›Bronx-Night-Revue‹ auf der Suche nach Jane Morteen. Die Schramme, die von Mastics Schlagring stammte, war neu verpflastert.
    Trotzdem sah ich offenbar Furcht erregend aus, denn die Angestellten, die ich nach Jane fragte, hatten es samt und sonders eilig, sich nach einer knappen Antwort aus dem Staube zu machen.
    Vor der Tür zu seinem Büro stieß ich mit dem Boss der Zeitung, mit Harold Raskin, zusammen. Er rückte an seiner Brille und blaffte mich an: »Wenn ich mich richtig erinnere, Grason, warf ich Sie gestern aus meiner Redaktion. Der Rauswurf gilt auch für heute.«
    Ich grinste ihn an. »Sie sind ein verdammt schlechter Zeitungsmacher, Mr. Raskin. Schließlich war ich es, der Ihre Reporterin aus den Klauen von Ripper II befreite. Sie sollten daraus einen prächtigen Sensationsbericht brauen und mich als Hauptperson heraussteilen.«
    »Lieber nicht! Ich telefonierte mit Detective-Sergeant Derrik. Er ist immer noch ein wenig der Meinung, dass Sie in gewissem Sinne eine Doppelrolle gespielt haben. Verbrecher und Retter in einer Person.«
    »Sie trauen mir eine Menge zu«, lachte ich. »Jane sollte über diesen Punkt besser Bescheid wissen als jeder andere.«
    »Nennen Sie Miss Morteen nicht Jane!«, fauchte er. »Sie hat Ihnen das nie erlaubt.«
    »Wenn Sie mir sagen, wo ich sie finden kann, haben Sie die Möglichkeit, sich selbst davon zu überzeugen, wie wir miteinander stehen.«
    Vermutlich hätte er mich zum zweiten Mal rausgeworfen, wenn Jane Morteen nicht in diesem Augenblick auf der Bildfläche erschienen wäre. »Hallo, Lester!«, rief sie. »Fein, Sie zu treffen. Ich fürchte, ich habe mich noch nicht für Ihre Hilfe bedankt.«
    Sie schien das Erlebnis der vergangenen Nacht spurlos überwunden zu haben. Wir schüttelten uns die Hände, und sie wandte sich an Raskin und erklärte: »Du siehst, dass ich Recht habe. Ohne ihn müsstest du dich nach einer neuen Reporterin umsehen.« Sie trug eine lange marineblaue Hose und eine weiße Bluse. Die Kamera und das Blitzlichtgerät baumelten an einem Lederriemen von ihrer Schulter.
    »Harold will keine Reportage über meinen Zusammenstoß mit dem Mörder bringen«, sagte sie. »Dabei könnte er eine wirkliche Sensation daraus machen. Ich habe die Unterlagen geprüft. Anscheinend bin ich die erste Frau, die eine Begegnung mit Ripper II überlebt hat. Das verdanke ich Ihnen, Lester.«
    »Genau das scheint Ihrem Chef nicht zu gefallen, Jane«, antwortete ich und betonte ihren Vornamen besonders. Sie nahm es hin, aber Raskin bemerkte es und presste die Lippen zusammen.
    Jane setzte zu einem neuen Überredungsversuch an. »Es ist doch nicht wichtig, dass Lester eine Vorstrafe hat. Wir können doch…«
    »Es gefällt auch anderen nicht«, unterbrach ich. »Gestern bemühten sich einige Leute, mich aus der Welt zu blasen.«
    »Was meinen Sie?«, fragte Jane. »Hatten Sie noch einen Zusammenstoß mit diesem Gus Fawess?«
    »Keine Ahnung, ob er dahinter steckt. Irgendjemand beschoss mich aus einem Auto heraus.«
    Janes Journalistentemperament ging mit ihr durch. »Wie aufregend!«, schrie sie. »Packen Sie aus!«
    »Ich vermute, dass es ein einzelner Mann war. Er hatte einige Male eine Chance, mich abzuschießen, aber er konnte sie nicht wahrnehmen, weil er allein war. Es ist ziemlich schwierig, einen Wagen zu steuern und gleichzeitig aus dem

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