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Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Titel: Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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versenken ihn. Was macht es schon, wenn wir zwei oder drei Stunden auf dem Wasser schaukeln müssen, bis der Frachter aufkreuzt?«
    »Unser Start ist für eine Stunde vor Mitternacht organisiert.«
    »Zum Teufel, er wird einsehen, dass er umdisponieren muss. Ich werde es ihm klar machen.«
    »Du gehst zu ihm?«
    »Auf irgendeine Weise muss ich ihn erreichen.«
    »Ich komme mit, Gus.«
    »Willst du Dirty allein mit dem G-man lassen? Selbst zwei Männer sind für einen solchen Burschen zu wenig!«
    Gino Alicante stieß den Kopf gegen Fawess vor. »Ich will nicht, dass du dich aus dem Staube machst, Gus. Du hast uns immer nur einen Bruchteil ausgezahlt und die große Verteilung für die Zeit versprochen, wenn dieses Geschäft nicht mehr läuft. Jetzt, da die G-men sich einmischen, wird es wohl richtig sein, die Sache an den Nagel zu hängen und den Ripper der Polizei zu liefern. Du weißt das so gut wie ich. Ich werde dich daher nicht mehr aus den Augen lassen.«
    Wie ein wütendes Tier zeigte Fawess seine gelben und schwarzen Zahnstummel. Er machte eine Bewegung, als wollte er sich auf Alicante stürzen, aber der Junge hielt seine Kanone schussbereit. Ich überlegte, ob ich den Streit der beiden Gangster ausnutzen konnte. Leider hielt sich Dirty Mastic im Hintergrund bereit.
    Fawess gab nach. »In Ordnung. Haben wir irgendetwas, womit wir den G-man fesseln können?«
    Alicante verließ den Raum. Nach einer Minute kam er mit einem Rollladengurt von einigen Fuß Länge zurück.
    Sie zwangen mich auf einen Stuhl. Alicante band mir die Arme an der Stuhllehne fest. Um die Beine zu fesseln, reichte der Gurt nicht aus.
    Fawess schärfte unterdessen Mastic ein: »Lass ihn nicht aus den Augen. Wenn er eine falsche Bewegung macht, geh hin und schlag ihm den Pistolenlauf auf den Schädel.«
    Er und Alicante verließen den Raum. Der junge Gangster nahm die Batterielampe mit, sodass allein das Karbidlicht das Zimmer erhellte. Dirty baute sich in der Nähe der Tür auf. Er klebte eine Zigarette in den linken Mundwinkel, aber er unternahm nichts, als sich Marian Dagh näher an mich heranschob.
    »Es tut mir sehr Leid, Mr. Cotton«, sagte sie leise und hielt den Blick auf Mastic gerichtet. »Ich war so erleichtert, als ich Sie sah. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, bevor ich…«
    »Schon gut«, unterbrach ich. »Woher kennen Sie mich, Miss Dagh?«
    »Voriges Jahr tagte ein wissenschaftlicher Kongress in New York. Ich begleitete Professor Hartwig. Sie gehörten zum Sicherungskommando, Mr. Cotton.« Sie lächelte. »Sie müssen mich sehr beeindruckt haben, Mr. Cotton, denn ich behielt Ihren Namen, obwohl Sie mir nie vorgestellt wurden.«
    Mastic spuckte den Zigarettenrest auf den Boden. »He, quatscht nicht so viel!«, knarrte er mit seiner eingerosteten Stimme.
    Jane fasste ihn ins Auge, warf mit einer Kopfbewegung die Haare zurück und sagte leise: »Ich kann's auch auf meine Art versuchen!«
    Sie stand auf. Diesmal kam sie besser hoch. Sie setzte ihr bestes Lächeln auf, das nur noch wenig vom Äther gedämpft wurde. Sie ging auf Mastic zu und erklärte laut und vergnügt:
    »Dirty, ich werde mich ein wenig mit Ihnen unterhalten.«
    Der schmutzige Gangster starrte das Mädchen an, das trotz der erlittenen Behandlung noch immer kühle Sauberkeit ausstrahlte. »Bleib, wo du bist!«, knurrte er.
    Jane ließ sich nicht stoppen. »Dirty, ich finde die Art, wie Sie leben, rasend interessant. Ich bin Journalistin. Mich lockt die Sensation, sonst nichts.«
    Mastic packte ihren Arm, drehte sie herum und schleuderte sie brutal zurück. Sie fiel, rutschte über den staubigen Parkettboden bis vor den Stuhl, auf dem sie gesessen hatte. Marian Dagh lief zu ihr. »Haben Sie sich verletzt?«
    Jane starrte wütend auf Mastic. »Dieser verdammte Schmutzfink!«, fauchte sie. »Er ist so dreckig wie ein alter Scheuerlappen. Oh, ich wünschte, ich könnte ihn und seine Freunde zur…«
    Marian half ihr hoch. Jane ächzte ein wenig, als sie sich setzte, aber sie schien nicht ernsthaft verletzt.
    »Ich habe gesagt, du sollst bleiben, wo du bist«, sagte Mastic. Es klang fast wie eine Entschuldigung. Unmittelbar nach dem letzten Wort drehte er den Kopf über die Schulter und lauschte zur Tür hin, die offen stand. Dahinter gähnte die Dunkelheit der Halle.
    Auch ich hatte das Geräusch gehört, ein leises Krachen wie von splitterndem Holz.
    Mastic wandte sich um. Zwei, drei Sekunden lang zeichnete sich seine breite, untersetzte Gestalt vor der

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