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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Rand seines Hutes und verließ die Car Inn.
    Als der Mann an ihm vorbeiging, wartete Pommer darauf, daß das Geräusch seiner Schritte wieder hinter seinem Rücken aussetzen würde. Halb fürchtete, halb hoffte er, der andere möge ihn ansprechen. Als nichts geschah und der Fremde die Kneipe verließ, ohne sich auch nur nach Pommer umzudrehen, glitt der Heiratsschwindler vom Barhocker hinunter und wollte ihm nacheilen.
    Er erreichte die Tür nicht. Beskas schwere Pranke fiel auf seine Schulter. Pommer knickte ein wenig in die Knie. Langsam drehte er sich um. Schon überlief ihn ein Zittern. Er sah Beskas kleine Augen auf sich gerichtet.
    »Laß uns zusammen gehen«, knarrte der Killer. »Wir haben miteinander zu reden.«
    ***
    Der Detektiv Boyce stand auf, als Mary Caddick den Drugstore betrat. Er setzte das einstudierte Don-Juan-Lächeln auf und eilte der reizlosen Bankangestellten mit ausgestreckten Händen entgegen. Zum drittenmal traf er sie während der Mittagspause. Außerdem hatte er zwei Abende in seine Bemühungen um sie investiert. Gestern hatte er den Absprung gewagt. Lang'?
    nach Mitternacht über einer verteufelt teuren Flasche deutschen Weins hatte er ihr auseinandergesetzt, wie wichtig es für ihn sei, den Stand eines bestimmten Kontos zu erfahren. Er hatte das Mädchen im unklaren darüber gelassen, aus welchem Grunde er über das Konto Bescheid wissen wollte. Aus seinen Andeutungen hatte Mary Caddick entnehmen müssen, daß er vom Inhaber des Kontos auf irgendeine häßliche und unanständige Weise geschädigt worden war. Trotz seiner Bemühungen hatte sie nichts versprochen.
    Boyce bezwang seine Neugier. Er führte Mar.y zum Tisch. »Wieder Fruchtcocktail?«
    »O ja! Er bekommt mir ausgezeichnet. Finden Sie nicht, daß ich abgenommen habe?«
    »Ich fand nie, daß Sie es nötig gehabt hätten, Mary«, komplimentierte Boyce forsch darauflos.
    Sie nahm seine Hand und spielte mit seinen Fingern. »Vielleicht kommt es daher, daß wir zwei Nächte lang getanzt haben. Oh, Al, ich hatte heute meine Gedanken nicht zusammen. Immer noch hörte ich die Musik, und besonders diesen einen Schlager: ›Love me forever‹…« Sie summte die Melodie.
    »Ich werde Ihnen die Platte schenken, Mary«, versprach er ihr.
    »Reizend von Ihnen, aber ich besitze keinen Plattenspieler.«
    Sie sprach von ihrer Wohnungseinrichtung, von ihren Freundinnen und den Kollegen in der Bank. Wieder und wieder blickte Boyce auf seine Armbanduhr. Die Zeit Mary Caddicks Mittagspause verrann. Fünf Minuten bevor das Mädchen gehen mußte, fragte der Privatdetektiv: »Wann werden Sie mir die Auskunft über das Konto beschaffen?«
    Sie sah ihn unglücklich an. »Es ist streng verboten, Al, Bankgeheimnisse an andere weiterzugeben.« Sie öffnete ihre Handtasche. »Ich hab€i es nur getan, weil ich Ihnen vertraue. Bitte, enttäuschen Sie mich nicht!«
    Sie überreichte ihm ein Blatt  Papier. »Ich habe die Kontokarte heimlich abgeschrieben«, erklärte Mary Caddick verschämt.
    Er dankte ihr, schob das Papier in die Tasche, zahlte und brachte das Mädchen bis zur Straße. »Wann sehen wir uns wieder?« fragte Mary.
    »Ich werde Sie anrufen«, versprach er. Sie überquerte die Straße . Bevor sie die Bank betrat, winkte sie ihm zu. Mechanisch winkte Boyce zurück. Er ging zu seinem Wagen. Schon unterwegs zog er das Blatt aus der Tasche und studierte die Zahlen.
    Auf den ersten Blick sah er, daß 23 000 Dollar auf dieses Konto eingezahlt worden und schon zehn Tage später zwanzigtausend Dollar abgehoben worden waren.
    Boyce pfiff leise durch die Zähne. Wenn er herausfand, in welche Tasche diese zwanzigtausend Dollar geflossen waren, ließ sich das Geheimnis der Unglücksfälle vielleicht klären. Für kurze Zeit spielte er mit dem Gedanken, seine Feststellung dem FBI mitzuteilen. Da er sich die Informationen jedoch auf ungesetzliche Weise verschafft hatte, verwarf er den Gedanken. Er entschloß sich, seine Nachforschungen auf eigene Faust fortzusetzen.
    Zwanzig Minuten später stoppte er seinen Wagen in der 38. Straße. Er betrat das Haus Nummer 411, fuhr zum Floor D hoch und läutete an der Tür der Wohnung 14.
    James Harwood öffnete die Tür mit einem Ruck.
    »Ich hoffe, Sie erinnern sich an mich, Mr. Harwood.«
    »Nur zu gut. Sie sind dieser Versicherungsschnüffler, der mit dem G-man vor einigen Tagen hier war. Hören Sie zu, mein Junge! Ich habe keine Zeit und keine Lust, mir Ihren verdammten Unsinn noch einmal anzuhören.

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