Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
veröffentlicht.«
    »Es handelt sich nicht um Politik, Mr. Dale. Ihre Frau ist mit dem Flugzeug abgestürzt.«
    Er preßte beide Hände gegen die Schläfen und verdrehte die Augen. »Sprechen Sie nicht von diesem schrecklichen Geschehen!« jammerte er. »Noch immer bringt mich der Gedanke an Claires Tod dem Wahnsinn nahe. Nur in meiner Arbeit kann ich Vergessen finden.« Er wechselte den Tonfall und erklärte nüchtern und kalt: »Alles wurde von der Polizei bis in die kleinsten Einzelheiten geklärt. Ich weiß nicht, welche Fragen Sie noch stellen könnten.«
    »Kann ich hereinkommen?«
    Er führte mich in einen unordentlichen Arbeitsraum, der ihm gleichzeitig als Wohnzimmer diente.
    »Wollen Sie etwas trinken?«
    »Danke, nein.«
    Er holte eine Flasche 'Whisky aus dem Bücherregal und füllte ein Glas bis zur Hälfte. Diese kräftige Ladung verpaßte er sich auf einen Hieb. Als er absetzte, standen ihm Tränen in den Augen, Und er mußte husten. »Es macht mich immer ganz fertig, wenn ich an Claire erinnert werde«, seufzte er. Wie eine knochenlose Gummipuppe ließ er sich in einen Sessel fallen, vergrub das Gesicht in beide Hände und stöhnte: »Arme Claire!« Er gab seiner/ Trauer so übertrieben deutlich Ausdruck, daß sich mir fast der Magen umdrehte.
    »Der Tod Ihrer Frau hat Ihnen dreiundzwanzigtausend Dollar eingebracht, Mr. Dale«, sagte ich härter, als ich mich ohne seine Show ausgedrückt hätte.
    Er fuhr auf, warf die Haarmähne zurück und rief: »Glauben Sie, Geld könnte mich über Claires Tod hinwegtrösten?«
    »Jedenfalls haben Sie die Summe angenommen! Sie wußten doch, daß Ihre Frau versichert war, oder?«
    »O nein. Ich erfuhr es erst nach ihrem Tode. Sie müssen wissen, daß Claire sehr viel energischer und praktischer war als ich. Sie erkennen es schon daran, daß sie ein Flugzeug zu bedienen verstand, während ich gerade noch mit einer Schreibmaschine umgehen kann. Alle praktischen Dinge nahm sie in die Hände. Noch vor unserer Heirat sagte ich ihr: Darling, handele, ohne mich zu fragen. Sie schloß auch die Versicherung ab. Ich wußte nichts davon.«
    Ich hatte Boyces Unterlagen über die 23 000-Dollar-Witwer genau studiert, und ich erinnerte mich, daß sich die Fotokopie eines Schreibens darunter befand, in dem Claire Dales Tod mitgeteilt wurde. Die Schrift trug Jack Dales Unterschrift.
    »Sie haben den Tod Ihrer Frau der Gesellschaft gemeldet. Wie war das nur möglich, wenn Sie nichts von der abgeschlossenen Versicherung wußten?«
    Er fuhr sich über das Gesicht und zeigte eine Miene, als quälte ich ihn bis aufs Blut. »Ich erinnere mich nicht mehr genau. Ich fand die Policen, als ich in Claires Nachlaß in bitterem Schmerz nach einem Gegenstand zur ewigen Erinnerung suchte.«
    »Wann verunglückte Ihre Frau?«
    Er nannte das Datum. Ich erinnerte mich genau an den Eingangsstempel auf der Fotokopie. Dale hatte die Versicherung schon einen Tag nach dem Unfall informiert und zur Zahlung aufgefordert. Der Bursche spielte Theater.
    Ich setzte zur nächsten Frage an, als das Telefon läutete. Dale nahm den Hörer ab und meldete sich. Er antwortete auf eine Frage des Anrufers: »Ja, ein FBI-Agent ist bei mir.« Er hielt mir den Hörer hin. »Ihr Hauptquartier, Mr. Cotton.«
    Ich übernahm und meldete mich.
    »Der Chef will Sie sprechen, Jerry.« Helen stellte zu Mr. High durch.
    »Vor zwanzig Minuten fand ein Liebespärchen auf dem Parkplatz 18 am Cross-Bay-Boulevard die Leiche eines Mannes. Der Mann wurde inzwischen als Andrew Pommer identifiziert. Ich habe Phil schon hingeschickt.«
    »Ich fahre sofort zur Jamaica-Bucht!«
    »Die Einsatzleitung teilte mir mit, daß Sie einen gewissen Jack Dale aufgesucht haben. Handelt es sich um den Dale, dessen Frau mit dem Flugzeug abgestürzt ist?«
    »Genau, Sir.«
    »Und?« fragte Mr. High knapp. »Ziemlich unergiebig, Sir, mehr kann ich nicht sagen.«
    »Falls sich herausstellen sollte, daß Pommer ermordet worden ist, weil er einer der 23 000-Dollar-Witwer war, müssen wir die beiden anderen, deren Aufenthalt wir kennen, schärfer überwachen lassen. Allerdings, Pommer war der einzige Kriminelle auf der Liste. Durchaus möglich, daß er über irgend etwas anderes gestolpert ist.«
    Er trennte die Verbindung. Ich legte den Hörer auf die Gabel zurück. »Wir werden uns später noch einmal unterhalten müssen, Mr. Dale«, sagte ich und stand auf. Er war höflich genug, sich ebenfalls zu erheben. »Ihr Dienst ist sehr aufregend«, schmeichelte er,

Weitere Kostenlose Bücher