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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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gekommen?«
    »Ich… ich weiß es nicht. Ein… ein kleiner Junge sagte, ich… ich sollte zum Schuppen…«
    Hatte nicht auch Sergej von einem Jungen gesprochen? Wie ein Blitz schoß mir die Erinnerung daran durch den Kopf. Wenn wir diesen Jungen finden könnten, dann… Aber das waren wohl Hirngespinste in einer Millionenstadt wie New York.
    Ich wollte gerade eine weitere Frage stellen, als die Schwester hereinkam.
    »Sie müssen Schluß machen, Mr. Cotton. Bitte haben Sie Verständnis, aber das Leben der Patientin ist wichtiger als…«
    Ich winkte ab. Es war nicht gut für Pjelna, wenn sie weitergesprochen hätte.
    »Recht gute Besserung«, sagte ich. »Ich komme bald wieder, und dann werden Sie gesund sein.«
    »Sergej! Sergej soll kommen«, flüsterte sie. »Ich… ich habe solche Angst um ihn. Er… ist… allein… hat kein Geld und…«
    »Wo wohnt er?« fragte ich.
    »Mr. Cotton«, unterbrach die Schwester energisch. »Wir dürfen die Patientin nicht aufregen.«
    Ihre Augen leuchteten. »In einer Baracke am Hafen. Vierundachtzig!«
    Sie war vollkommen erschöpft. Ihre Augen schlossen sich. Unter den vorwurfsvollen Blicken der Schwester verließ ich das Krankenzimmer.
    Phil wartete auf dem Korridor.
    »Hast du etwas erfahren können?«
    »Ja und nein, — fahren wir, ich erzähle es dir unterwegs.«
    Vor dem Hospital stand mein Jaguar, endlich wieder. Zwei Tage war er in der Werkstatt zur Inspektion.
    Während wir die Seventh Avenue entlangfuhren, berichtete ich Phil von meinem kurzen Gespräch mit Pjelna Tiliano.
    Mein Freund starrte nachdenklich vor sich hin. »Was steckt hinter der ganzen Sadie? Warum wurden sechs Ausländer, wahrscheinlich von dem gleichen Täter ermordet? Sinnlos, wie es scheint! Das sind Fragen, auf die es bisher keine hundertprozentige Antwort gibt.«
    »Zünde mir eine Zigarette an«, bat ich Phil. »Wenn ich rauche, kann ich besser nachdenkeh. Fest steht eigentlich nur eins, Ike Budding war in die Sache verwickelt. Ob er der Auftraggeber für die Morde war, wie aus den Unterlagen hervorgeht, lasse ich dahingestellt.«
    »Aber so etwas gibt es doch, Jerry! Mördersyndikate, die auf Bestellung jeden umbringen, wenn nur gut dafür bezahlt wird.«
    Ich mußte langsam fahren. Vor mir bewegte sich eine lange Kette im Schneckentempo. »Kannst du mir sagen, weshalb sechs Ausländer, offenbar arme Schlucker, auf Bestellung ermordet wurden. Nein, das reimt sich nicht zusammen.«
    »Für Hywood ist die Sache wohl abgeschlossen«, meinte Phil.
    »Nicht für uns. Mr. High hat uns von allen Aufgaben freigestellt. Wir beschäftigen uns nur mit dieser mysteriösen Angelegenheit.«
    Phil lächelte. »Dann wollen wir einmal anfangen. Ich habe da so eine Idee. Kennst du die Hafenanlagen der American Export Line?«
    Ich trat auf die Bremse, weil vor mir ein Lebensmüder plötzlich von links ausscherte und sich quer vor meinen Kühler schob.
    »Wenn man von der Polizei wäre, müßte man solche Rowdys glatt anzeigen«, grinste ich.
    Phil ließ nicht locker. »Was ist? Kennst du sie?«
    »Wird irgendwo am Hudson sein.«
    »Ja, — und ganz in der Nähe ist ein Ausländer lager. Wenn ich mich nicht irre, gehören die Baracken der Export Line. Könnte in der Nähe von Mole 84 sein!«
    Ich riß das Steuerrad nach rechts. Schon wieder kam so ein Sonntagsfahrer in bedrohliche Nähe.
    An der nächsten Kreuzung, am Time Square, bog ich nach links ab, um den Express Highway zu erreichen. Endlich ging es etwas flotter voran.
    »Diese Miß Pjelna hat dir doch etwas von einem Barackenlager erzählt. Und die Nummer vierundachtzig spielte dabei auch eine Rolle.«
    »Stimmt«, sagte ich nachdenklich. »Pjelna und Sergej…«
    »Was?«
    »Die beiden gehen mir nicht aus dem Kopf. Sergej ist nicht der Typ, der ein Mädchen umbringt. Aber warum redet er nicht? Wir wollen ihm doch helfen!«
    »Fahre rechts heran«, sagte Phil. »Die letzten paar Schritte gehen wir zu Fuß. Und was Sergej betrifft! Hast du schon einmal daran gedacht, daß er ein Fremder in unserem Land ist. Daß ihn die Polizei nicht gerade mit Glacehandschuhen angefaßt hat? Er hat Angst, Jerry! Das ist es!«
    Wir stiegen aus, und ich sicherte den Wagen mit einem Spezialschloß. Die Gegend war berüchtigt!
    Auf der anderen Seite des Highway begannen die Hafenanlagen. Sie sahen genauso aus wie weiter unten im Süden. Vielleicht waren die Leute hier etwas verwahrloster, nicht so diszipliniert wie die Arbeiter in den südlicheren Anlagen. Es waren viele

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