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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Messerwerfer.
    Einer hob die Maschinenpistole, die er in dem eigenartigen Kasten aufbewahrt hatte. »Soll ich ihn umlegen?«
    »Wohl wahnsinnig geworden«, zischte der andere. »Wenn ein Schuß fällt, können wir gleich wieder abdrehen.«
    »Warum haben wir die Spritzen mitgenommen?« maulte der dritte.
    »Wir werden sie noch brauchen«, sagte wieder der erste, der offenbar das Kommando führte. »Still jetzt, — er kommt!«
    Billy konnte alles verstehen. Und er wußte auch, was in den nächsten Sekunden passieren würde: ein zweiter Mord!
    »Achtung!« schrie er plötzlich laut. »Sie stehen an der Mole! Sie wollen das Schiff entern!«
    Eine Bombe hätte keine andere Wirkung auslösen können. Der Matrose ging sofort in Deckung, wahrscheinlich hatte er seinen Kameraden auf den Brettern liegen sehen.
    Die vier anderen schnellten herum, und Billy rannte, rannte um sein Leben. Er schlug Haken wie ein Hase, wobei ihm die genaue Ortskenntnis zu Nutzen kam.
    Trotzdem holten die anderen auf. Sie rückten immer näher.
    »Es ist Billy! Ich kenne den alten Trottel!« rief eine Stimme hinter ihm. »Laßt ihn nicht entkommen, er hat uns erkannt!«
    Billys Atem ging keuchend. Lange konnte er das Tempo nicht mehr durchhalten. Sein durch Entbehrungen geschwächter Körper machte einfach nicht mehr mit.
    Wie Hunde hetzten sie ihn.
    »Nein!« schrie Billy. »Ihr verdammten Mörder! Ich will nicht sterben! Ich will nicht!«
    Er rannte nach rechts, mitten hinein in das Labyrinth des gestapelten Leergutes. Hinter ihm polterten Schritte. Und sie waren so nahe, daß sie ihm beinahe auf die Fersen treten konnten.
    Billy stürzte mitten hinein in den Kistenstapel. Aus, es ist aus, dachte er, als er hinfiel.
    ***
    Ich wartete auf Phils Anruf. Neben mir lagen die Akten, die ich mir von Captain Hywood ausgeliehen hatte. Ich studierte sie von vorn bis hinten, stellte Thesen auf und verwarf sie wieder. Nichts fügte sich zum anderen.
    Endlich klingelte das Telefon.
    »Cotton, hier«, meldete ich mich.
    Es war die Zentrale. »Ich habe Phil an der Strippe«, sagte unser Mann in der Zentrale, »ich stelle durch.«
    »Hallo, Jerry«, erklang die Stimme meines Freundes. »Ich habe Neuigkeiten. Die Sache scheint sich abzurunden.«
    »Mach es nicht so spannend«, sagte ich, »rede endlich.«
    »Unser Mann ist eben in Johnnys Bar verschwunden. Kannst du mir Tom schicken? Ich möchte nicht in Erscheinung treten.«
    »Okay, — ich frage mal, ob er im Hause ist, bleibe solange in der Leitung.«
    Ich ging an den zweiten Apparat und ließ mich mit der Bereitschaft verbinden. »Ist Tom Ginnuy bei euch?« fragte ich.
    »Ja, — brennt es irgendwo?«
    »Noch nicht, — er soll sich gleich auf den Weg machen. Phil erwartet ihn vor Johnnys Bar.«
    »Wo ist der Bums?«
    »52. Straße.«
    »Okay, er fährt gleich los.«
    Ich gab Phil Bescheid. Er hatte kaum eingehängt, als es auf der zweiten Leitung klingelte.
    »Da ist so ein komischer Anruf«, sagte Bob in der Zentrale. »Ein Mann namens Billy. Er sagt, du kennst ihn!«
    »Ich kenne viele Billys. Gib ihn mal ’rüber!«
    Zuerst konnte ich überhaupt nichts verstehen. Die Stimme des Mannes überschlug sich vor Angst und Aufregung. »Sie kennen mich doch, Mr. Cotton. Sie haben mir schon öfter einen Drink spendiert! Ich bin Billy, der Penner. Ich habe…«
    Bei mir dämmerte es. Ich kannte den kleinen Herumstreuner wirklich. Es kann sein, daß ich sogar einmal einen Tip von ihm bekommen hatte.
    »Okay, Billy, — wo drückt der Schuh?«
    »Sie werden mir bald zu klein werden, Mr. Cotton. Sie sind hinter mir her. Sie wollen mich umlegen!«
    »Wer?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich habe mitangesehen, als ein Mann auf dem Schiff erstochen wurde und nun…«
    »Wo bist du, Billy?« unterbrach ich ihn.
    »In einer Zelle, ganz in der Nähe von Mole 18. Wissen Sie, wo das ist?«
    Und ob ich das' wußte. Was mir Billy erzählte, kam mir auf einmal gar nicht mehr komisch vor. Mole 18! Standard Fruit Company!
    »Versteck dich irgendwo, Billy. Kennst du meinen Wagen?«
    »Die rote Sportkiste?«
    »Ja, — paß auf, wenn ich die Straße herunterkomme. Mache dich bemerkbar. Und noch eins, Billy! Geh kein Risiko ein. Ich möchte, daß du am Leben bleibst!«
    ***
    Bis zur Mole 18 der Standard Fruit sind es von unserem Distriktgebäude aus gut acht Meilen. Ich schaffte die Strecke trotz des abendlichen Verkehrs in zehn Minuten. Erst als ich von der Chambers Street kommend in den West Side Express Highway einbog,

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