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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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er nicht schießen dürfen.
    Sollte er sich von einem dahergelaufenen Tramp-Kapitän Vorschriften machen lassen?
    Der Boß würde vielleicht anderer Meinung sein, aber das zählte jetzt nicht. Auf Hilmores Schiff befand sich eine wertvolle Ladung im Wert von eineinhalb Million Dollar. Sie galt es zu sichern. Der Boß würde ihn zur Verantwortung ziehen, wenn auch nur das geringste fehlte.
    Kovaci trat den Gashebel durch. Er fuhr den West Side Express in Richtung Norden bis zur 72. Straße. Dort, direkt am Central Park, wartete der Boß jeden Tag bis 18 Uhr auf ihn. Für diesen Zweck hatte er eigens eine entsprechende Wohnung gemietet.
    Er lenkte den Wagen in eine Seitenstraße und parkte ihn im Hof einer Getränkegroßhandlung. Er stieg aus, schloß ab und wollte sich gerade dem Torbogen nähern, der die Straße mit dem Hof verband, als plötzlich zwei Männer links und rechts neben ihm auftauchten und ihn in die Mitte nahmen.
    Seine Rechte zuckte zur Hüfte, wo er einen kurzläufigen Derringer stecken hatte.
    »Laß das«, knurrte Evello, der Steuermann, und stieß ihm seinerseits eine Pistole ins Kreuz. »Du bist etwas zu schnell mit dem Eisen. Das mußt du dir abgewöhnen!«
    Kovaci wußte nicht sofort, was los war. Zuerst dachte er an einen der kleinen Straßenüberfälle, wie sie gerade hier in der Nähe des Central Parks an der Tagesordnung waren.
    Doch dann erkannte er den Kapitän. Er stand im Torbogen und beobachtete ihn wie eine Kobra, die auf ihr Opfer wartet.
    Eiskalt lief es ihm über den Rücken. Er ahnte, daß er von diesem Mann keinen Pardon zu erwarten hatte, Hilmore löste sich von der Wand und schritt vor ihnen her.
    Auf der Straße stand eine graue Pullman-Limousine. Am Steuer saß Abney.
    Evello stieß ihn vorwärts, riß die hintere Tür auf, gab ihm einen Stoß und preßte ihn gleichzeitig in die Ecke.
    Hilmore setzte sich neben den Fahrer, und Caress zwängte sich auf den Rücksitz.
    Der Wagen zog sofort an, wendete und nahm Kurs auf den Park am Riverside Drive.
    Die ganze Aktion verlief schnell und schweigend. Es wurde kein überflüssiges Wort gesprochen.
    Kovaci wurde klar, daß ihm Hilmore und seine Leute von der Standard Fruit gefolgt waren. Er gab sich keinen falschen Hoffnungen hin, das hier konnte seine letzte Fahrt werden.
    Langsam tasteten seine Finger den Gürtel entlang. Er spürte bereits den Kolben des Derringers, nur noch ein Griff und dann…
    Es kam ganz anders. Dem Steuermann schienen die Bemühungen seines Opfers Freude zu bereiten. Er beobachtete ihn schon die ganze Zeit. Erst als sich der andere fast am Ziel glaubte, packte er zu.
    Kovaci schrie auf, denn Evello stieß ihm sein Klappmesser durch den Handrücken. Mit der anderen Hand riß er den Derringer heraus und steckte ihn in die Tasche.
    Kovaci verbiß die Schmerzen, die wie feurige Zungen durch die blutige Hand leckten. Es gelang ihm sogar, nicht einmal mit den Augenlidern zu zucken, als Evello das Messer aus der Wunde zog.
    Hilmore drehte sich um. »Ist was nicht in Ordnung?« fragte er.
    »Alles okay«, gab Evello ungerührt zurück. »Unser Freund hat sich an einer scharfen Kante gerissen.«
    Hilmore nickte. Er gab Abney Anweisungen, in den Park zu fahren. Auf einem Seitenweg, der nach Osten und Westen von hohen Bäumen eingerahmt wurde, ließ er halten.
    Abney ließ den Motor laufen.
    Hümore drehte sich um. Auch jetzt ging er gleich ohne Umschweife auf sein Ziel los.
    »Du wolltest den Boß benachrichtigen«, stellte er fest. »Wo wohnt er? Ich habe ihm ein Geschäft anzubieten!«
    Kovaci schwieg.
    »Er will es uns nicht sagen«, meinte er zu Caress gewandt, der abwartend neben Kovaci saß. »Frage du ihn.«
    Ohne Vorwarnung, ohne irgendeine Regung zu zeigen, stieß ihm Careß den Daumen ins Auge.
    Kovaci brüllte wie ein Stier.
    Der Fahrer drückte auf den Gashebel, der Motor dröhnte auf und übertönte das Brüllen.
    Kovaci gab seinen Widerstand auf. Wenn er jetzt nicht redete, würden sie ihn pausenlos quälen, bis er froh war, überhaupt reden zu dürfen.
    Hilmore und seine Leute gingen kein Risiko ein. Auch ein zufällig vorbeikommender Spaziergänger hätte den Schrei nicht gehört.
    »Ist dir die Adresse eingefallen?«
    »Nummer 28, 72. Straße West.«
    »Umdrehen!« befahl Hilmore.
    Abney ließ den Wagen zurückrollen, wendete an der nächsten Kreuzung und schlug den Weg zum Central Park ein.
    Die Fahrt dauerte kaum zehn Minuten. Abney blieb wieder zurück. Evello und Caress nahmen Kovaci in die Mitte,

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