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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kapitän Hilmore bildete die Nachhut. So betraten sie das Haus Nummer 28.
    »Stockwerk?«
    »Sechs«, gab Kovaci mit gepreßter Stimme zurück. Der Schmerz im Auge begann nachzulassen, und seine Widerstandskraft kehrte zurück. Seine Bewacher ließen ihn nicht aus den Augen.
    Als, sie vor der Tür standen, — das Apartment war nur mit einer Nummer bezeichnet, — drückten sie ihm die Kanone ins Kreuz.
    Hilmore klingelte.
    Zunächst blieb alles still, und der Kapitän glaubte schon, daß Kovaci gelogen hatte. Doch dann näherten sieb Schritte, langsam und sehr vorsichtig.
    Der Druck in Kovacis Rücken verstärkte sich. Sie stießen ihn genau vor den kleinen Spion, der oberhalb des Türgriffs angebracht war.
    »Wer ist draußen?« fragte eine heisere Stimme, der man anhörte, daß sie verstellt war.
    »Ich bin es, Kovaci!«
    Ein Riegel wurde zurückgeschoben, und die Tür ging auf.
    Hilmore schob seinen Fuß vor, drückte gleichzeitig gegen die Füllung, während Caress seine Pistole durchsteckte.
    Der ehrenwerte Mr. Alfred Robinson war völlig überrascht, als er plötzlich statt des einen, vier Männer vor .sich sah.
    Hilmore ließ ihm keine Zeit für lange Überlegungen. Er drängte ihn zurück, während die anderen nachsetzten und die Flurtür hinter sich abschlossen.
    »Was soll das bedeuten, Kovaci?« fragte Robinson, dem die Bedeutung des seltsamen Besuchs noch nicht aufgegangen war.
    »Wir haben mit Ihnen zu reden«, antwortete Hilmore an seiner Stelle. »Ich bin der Kapitän der Rose III und möchte Ihnen ein Geschäft vorschlagen. Vielleicht haben Sie Interesse daran, Sir?«
    Robinson überlegte fieberhaft. Er konnte sich keinen Reim auf die seltsame Situation machen. Er blickte Kovaci an, und da sah er, wie der ihm unmerklich zunickte.
    Robinson setzte sich in einen Sessel, der neben einer Couch das einzige Möbelstück im Raym war.
    »Ich höre«, sagte er. »Was haben Sie anzubieten?«
    »Eine Ladung Zuckerrohr, Mister.«
    »Der Preis?«
    »Eine Million Dollar in bar.«
    Robinson schluckte. Allmählich begann er zu begreifen. Natürlich wußte er, wer Hilmore war. Er hatte schon manchen Auftrag für Robinson ausgeführt. Nur hatte der Kapitän keine Ahnung davon. Er wickelte die Geschäfte immer mit Kovaci über die Standard Fruit ab.
    »Sie sind wahnsinnig, Mann, Sie können nicht etwas verkaufen, was Ihnen nicht gehört!«
    Hilmore lächelte. »Ich kann. Übrigens, woher wissen Sie, daß die Ladung nicht mein Eigentum ist? Sie scheinen also der geheimnisvolle Boß zu sein, für den wir die Kastanien aus dem Feuer holen! Damit ist jetzt Schluß, Mister! Das war meine letzte Fahrt. Sie müssen sich einen anderen Kahn suchen.«
    »Sie sind wahnsinnig«, wiederholte Robinson. »Glauben Sie, daß Sie damit durchkommen? Auch wenn ich Ihnen die Million gebe? Ein Wink von mir, und die Rose III fliegt in die Luft, mitsamt der Besatzung!«
    »Winken Sie«, gab Hilmore ungerührt zurück. »Aber die Ladung ist dann ebenfalls verloren. Eine Million ist nichts. Sie werden sie vervielfachen. Zuckerrohr ist ein gefragter Artikel.«
    Kapitän Hilmore war sich seiner Sache absolut sicher. Er hatte den Boß in der Hand. Er mußte zahlen, wenn er nicht alles riskieren wollte. Wer hinderte ihn, Kapitän Hilmore, daran, die ganze Organisation auffliegen zu lassen. Jetzt, wo er den Boß von Angesicht zu Angesicht kannte? Niemand. Er war eine Macht, er ganz allein bestimmte von nun an, was zu geschehen hatte.
    »Wann werden Sie also zahlen?« fragte er. »Morgen? — Ich gebe Ihnen vierundzwanzig Stunden Zeit, das Geld zu beschaffen. Mr. Kovaci wird uns solange Gesellschaft leisten. Und damit Sie nicht etwa auf dumme Gedanken kommen, werde ich heute noch bei einem New Yorker Rechtsanwalt einen Brief hinterlegen. — Wie war doch gleich Ihr Name?«
    ***
    Das Gesicht war bleich, die Wangen tief eingefallen, und die Augen leuchteten unnatürlich. Das schwarze glänzende Haar war in der Mitte gescheitelt. Pjelna Tiliano schien mich nur undeutlich wahrzunehmen.
    »Können Sie mich verstehen?« fragte ich leise.
    Ihre Augendeckel bewegten sich nach unten.
    »Und mir ein paar Fragen beantworten?« fuhr ich fort.
    Das »ja« war kaum verständlich. Ich wollte sie nicht unnötig quälen, und der Arzt hatte mir auch nur fünf Minuten zugebilligt. Denn Pjelna war noch nicht über dem Berg.
    »Wissen Sie, wer Sie überfallen hat?«
    »Nein, — es ging alles so schnell.«
    »Sie waren mit Sergej Perjanoff verabredet. Warum ist er nicht

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